Montag, 11. September 2017
Reise
kaetzchen-prinzessin, 08:36h
Sie stapft munter drauf los. Am Wegesrand blühen und duften Flachspflanzen, als endete der Sommer nie. Doch die prallen Hagebutten verraten den nahen Umschwung. Sie schlägt unbekannte Wege ein und überlässt sich ihrer inneren Führung. Mündet ein Pfad in die Wildnis, geht sie trotzdem weiter, schlägt sich durch Dickicht und Unterholz und orientiert sich an den angebauten Fruchtständen. Sie passiert sie um einiges überragende Maispflanzen, Kartoffeln, Weiden, Brachland. Zweimal überquert sie einen Wasserlauf, dessen Pegel in den letzten vier Wochen angeschwollen ist.
Die Natur nimmt sie auf wie in der Vergangenheit, als sie ihre Reise antrat, ohne zu wissen, wo sie landen würde. Ein wenig hat sie Sehnsucht, es erneut zu tun, einfach loszugehen; aber sie spürt auch den wohligen Einfluss der neuen Heimat, dort wo ihre Pflanzen sind, die Tiere, ihr Heim und sichere Zuflucht. So begnügt sie sich mit ein paar Träumen und genießt die Sonne auf ihrer Haut.
Bereits von weitem hört sie ein Fuhrwerk, das Klappern der Hufe, das Knarren der Räder, das Rasseln der Ketten, die gurrende tiefe Stimme des Kutschers. Das Gespann biegt vor ihr auf die Straße, dunkle Pferde mit glänzenden, frisch geölten Ledergeschirren, begleitet von einem freudigen Hund mit hellem, lockigen Fell. Sie grüßt, hebt aber kaum den Blick.
Weiter geht's auf ihrer Route, nun langsam die Himmelsrichtung gen Heimat einschlagend. Sie betritt einen Wald, auf einem von Fuhrwerken ausgefahrenen breiten Weg. Die Kühle zwischen den Bäumen hängt voll dumpfem und gleichzeitig klarem Geruch der Tannen und Fichten, lange Nadelpaare bedecken den Boden und dämpfen ihre Schritte. An der nächsten Gabelung zögert sie. Links von ihr führt ein Pfad zu einem Gehöft in der Ferne. Diesen wählt sie. Auf halben Weg begegnet ihr ein altes Mütterchen. Ist sie eine Bewohnerin des Gutes? Sie wagt nicht zu fragen und setzt ihren Weg schnell fort. Und dann taucht es vor ihr auf, ein verwaistes, leerstehendes Wohnhaus mit toten Fensteraugen, verwitterten Scheunentoren, nutzlosen Gerätschaften. Im Vorgarten stehen geisterhaft ein paar Möbel, als wären die Hiesigen nur schnell für eine kleine Unterbrechung fort.
Sie umwandert das verwunschene Anwesen und stellt fest, dass die Wiesen rundum gemäht sind, sogar kleine Bäumchen sind frisch gepflanzt. Hinter dem Hof weiden Schafe und - sie erschrickt, im Matsch vor ihr liegt eine Sau, deren Farbe sich kaum vom Boden unter ihr unterscheidet. Gänse und Hühner laufen hier und da - dieser Hof wird bewirtschaftet, aber von wem?
Sie überlässt sich ihren Gedanken und Wunschträumen und wandert weiter, verlässt den Wald und tritt hinaus in die unendlichen Auen und Weiden vor ihr.
Nach Stunden kehrt sie zurück, mit reinem Geist und aufgeladenen Kräften. Sie bereitet sich ein Mahl und ist sich selbst genug.
Die Natur nimmt sie auf wie in der Vergangenheit, als sie ihre Reise antrat, ohne zu wissen, wo sie landen würde. Ein wenig hat sie Sehnsucht, es erneut zu tun, einfach loszugehen; aber sie spürt auch den wohligen Einfluss der neuen Heimat, dort wo ihre Pflanzen sind, die Tiere, ihr Heim und sichere Zuflucht. So begnügt sie sich mit ein paar Träumen und genießt die Sonne auf ihrer Haut.
Bereits von weitem hört sie ein Fuhrwerk, das Klappern der Hufe, das Knarren der Räder, das Rasseln der Ketten, die gurrende tiefe Stimme des Kutschers. Das Gespann biegt vor ihr auf die Straße, dunkle Pferde mit glänzenden, frisch geölten Ledergeschirren, begleitet von einem freudigen Hund mit hellem, lockigen Fell. Sie grüßt, hebt aber kaum den Blick.
Weiter geht's auf ihrer Route, nun langsam die Himmelsrichtung gen Heimat einschlagend. Sie betritt einen Wald, auf einem von Fuhrwerken ausgefahrenen breiten Weg. Die Kühle zwischen den Bäumen hängt voll dumpfem und gleichzeitig klarem Geruch der Tannen und Fichten, lange Nadelpaare bedecken den Boden und dämpfen ihre Schritte. An der nächsten Gabelung zögert sie. Links von ihr führt ein Pfad zu einem Gehöft in der Ferne. Diesen wählt sie. Auf halben Weg begegnet ihr ein altes Mütterchen. Ist sie eine Bewohnerin des Gutes? Sie wagt nicht zu fragen und setzt ihren Weg schnell fort. Und dann taucht es vor ihr auf, ein verwaistes, leerstehendes Wohnhaus mit toten Fensteraugen, verwitterten Scheunentoren, nutzlosen Gerätschaften. Im Vorgarten stehen geisterhaft ein paar Möbel, als wären die Hiesigen nur schnell für eine kleine Unterbrechung fort.
Sie umwandert das verwunschene Anwesen und stellt fest, dass die Wiesen rundum gemäht sind, sogar kleine Bäumchen sind frisch gepflanzt. Hinter dem Hof weiden Schafe und - sie erschrickt, im Matsch vor ihr liegt eine Sau, deren Farbe sich kaum vom Boden unter ihr unterscheidet. Gänse und Hühner laufen hier und da - dieser Hof wird bewirtschaftet, aber von wem?
Sie überlässt sich ihren Gedanken und Wunschträumen und wandert weiter, verlässt den Wald und tritt hinaus in die unendlichen Auen und Weiden vor ihr.
Nach Stunden kehrt sie zurück, mit reinem Geist und aufgeladenen Kräften. Sie bereitet sich ein Mahl und ist sich selbst genug.
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decordoba,
Montag, 11. September 2017, 09:04
Wenn das so einfach wäre...
Ich kenne eine andere Version aus längst vergangenen Zeiten. Auf dem Toten Gebirge sieht der Wanderer keinen Menschen, kein Haus, keinen Baum, nur kahle Felsen aus Kalkstein. Der Wind umstreicht die Gipfel, manchmal verlieren sich Bergdohlen in diese Einsamkeit.
Keine Quelle labt den Wanderer. Wehe dem Menschen - der kein Getränk mitgenommen hat. Sogar auf 1.700 Höhenmetern brennt die Sonne, die Felsen spiegeln die "Widerhitze" zurück, der Tourengeher bemerkt ein trockenes Gefühl auf der Zunge.
Er darf nicht vom markierten Weg abweichen, Dolinen lauern überall! Sonst kommt er nie mehr zurück; doch das ist eine andere Geschichte.
Weiter westlich senkt sich der Einschnitt bis zur Pühringer Hütte. Es wird zunehmend Grün. Matten, Kräuter und Berggräser bedecken den Felsen in der Senke. Unterhalb der Pühringerhütte spiegelt sich ein kleiner See....
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die Pühringer Hütte und der Elmsee
http://www.travelflo.net/travelfloCMS/pictures/photos/274_oesterreich_2013/2732_puehringerhuette_totes_gebirge.jpg
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Im Hintergrund ist das Rotgschirr, dort habe ich Bergabenteuer erlebt und in meinem grenzenlosen Leichtsinn das Schicksal herausgefordert.
https://www.gps-tour.info/redx/tools/mb_image.php/gid.8/file.y63626302877a8f67bf653bf84b273730d88b61c12569436a59558a53eb17105fff2968eed653f08a6f2ed1f497585a1558d174636263/elm_07.JPG
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Keine Quelle labt den Wanderer. Wehe dem Menschen - der kein Getränk mitgenommen hat. Sogar auf 1.700 Höhenmetern brennt die Sonne, die Felsen spiegeln die "Widerhitze" zurück, der Tourengeher bemerkt ein trockenes Gefühl auf der Zunge.
Er darf nicht vom markierten Weg abweichen, Dolinen lauern überall! Sonst kommt er nie mehr zurück; doch das ist eine andere Geschichte.
Weiter westlich senkt sich der Einschnitt bis zur Pühringer Hütte. Es wird zunehmend Grün. Matten, Kräuter und Berggräser bedecken den Felsen in der Senke. Unterhalb der Pühringerhütte spiegelt sich ein kleiner See....
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die Pühringer Hütte und der Elmsee
http://www.travelflo.net/travelfloCMS/pictures/photos/274_oesterreich_2013/2732_puehringerhuette_totes_gebirge.jpg
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Im Hintergrund ist das Rotgschirr, dort habe ich Bergabenteuer erlebt und in meinem grenzenlosen Leichtsinn das Schicksal herausgefordert.
https://www.gps-tour.info/redx/tools/mb_image.php/gid.8/file.y63626302877a8f67bf653bf84b273730d88b61c12569436a59558a53eb17105fff2968eed653f08a6f2ed1f497585a1558d174636263/elm_07.JPG
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