Sonntag, 28. Mai 2017
ein Gang
Von einer ihrer Reisen hat sie ein flaches Stück Fels mitgebracht. Es soll die Grabplatte für den Fuchs sein.

Sie trägt den schweren Stein durchs Dickicht. Der Wald duftet samtig und feucht, weich, fast ein wenig tropisch. Das Grab ist durch den Regen und die Wärme so überwuchert und zugewachsen, dass sie es erst nicht findet. Sie orientiert sich an dem leicht schräg gewachsenen, allein stehenden Baum und sieht es dann doch, verborgen unter hohem Gras. Sie befreit die Stelle von allem und lockert die Erde. Obenauf kommen wieder sein Kreuz, die Grabplatte und alle Gaben und Steine, die sie bereits früher gebracht hat.

Als sie ihn verlässt, ist ihr Herz schwer. Sie wendet sich noch einmal um und lässt ihren Blick auf der frischen, ebenen Erde liegen.

Auf dem Rückweg läuft der Fuchs ihr voran, flink hin und her flitzend, verharrend, und immer mit der Nase vorn.

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