Donnerstag, 12. Oktober 2017
kleines Herz
Bewusstsein krabbelt in ihren Kopf, und er ist schon da. Wie jeden Morgen beseelt er ihr Denken, ihr Herz, streicheln seine Sinne über ihre Haut. Sie bleibt liegen, resigniert, ruhig, still.

Sie wartet. Sie wartet auf das Ende dieser Episode und ihrer Gefühle. Gleichzeitig wartet sie immer noch auf seine mögliche Rückkehr. Sie ahnt, dass das noch einige Zeit so andauern wird. Die Schmerzen hat sie abgespalten. So ist das Leben für sie möglich, dennoch hofft sie auf ein Ende.

Sein Amulett hat sie abgelegt in dem Wissen, dass das nichts ändert.

Manchmal erwägt und befürchtet sie, dass er ihren Kopf und ihren Mittelpunkt nie verlässt. Sie richtet sich darauf ein und fühlt sich hilflos. Werden wenigstens Schmerz und Sehnsucht gehen? Wird sie sich abfinden und die Hoffnung davonfliegen lassen? Ist sie sehr dumm? Sie wünscht sich Linderung und senkt ihren Kopf.

Edit.
Später sagt sie sich vor: sie wünscht sich, dass sie ihn nicht mehr wünscht. Und es stimmt, ein Teil von ihr wünscht sich das wirklich. Es tut ihr absolut nicht gut, einen Mann zu wünschen, der sie nicht will. Was stimmt mit diesem Teil in ihr nicht, der ihn so sehr ersehnt, diesen Menschen, der nicht bei und mit ihr sein möchte?

Wahrscheinlich ist es gar nicht so schlimm, beruhigt sie sich selbst, die richtige Idee wird ihr bald einfallen. Mit etwas leichterem Herz und neuer Hoffnung geht sie weiter, wappnet sich, den Blick zielgerichtet und zuversichtlich nach vorn schickend.

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