Freitag, 18. August 2017
Wettstreit der Mächte
An diesem Morgen herrscht Frieden. Sie ist schon längst wach, als erst spät und im Hintergrund ein Gedanke an ihn durch sie hindurch huscht. Er verschwindet wieder, es geht ihr gut.

Über ihr liegt eine wattige, leicht curryfarbene Wolkendecke. Am Horizont reißt das glutvolle Versprechen des Paradieses lange Risse in die füllige Schicht, Sonnenstrahlen schlüpfen hindurch und beleuchten die dicke Wattehülle von unten.

Dann gelangt er doch zu ihr, in ihr Herz, in ihre Gedanken. Schmerzen verspürt sie keine. Sie hat sich erneut zurückgezogen und das ist das Richtige für sie.
Wenn er schreiben würde, würde sie ihm immer noch nicht widerstehen können. Aber vielleicht schreibt er ihr nicht mehr. Wie oft hatten sie dieses Szenario schon durchwandert? Tausendmal?

Sie fragt sich nach ihrer Lernaufgabe.

Bestimmend verweist die Sonne den grauen Belag auf seinen Platz; der wiederum quillt unmerklich immer wieder über ihr Gesicht. Ein machtvolles Duell der Giganten.

Sie trinkt heißen Kaffee in kleinen Schlückchen, um sich nicht zu verbrennen, und spürt die feine, kraftvolle Energie in ihren Lebensbahnen. Sie wird sich praktisch und hübsch kleiden und ihr Werk vollbringen, stetig und strukturiert, unbestechlich mit einer Ausnahme.

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