Samstag, 12. August 2017
Illusionen
Sie hat ihre Hütte auf Hochglanz gebracht. Morgen wird ihre alte Mutter kommen. Aus dem Garten hat sie frisches Gemüse geerntet, das wird sie später zubereiten.

Es geht ihr gut, viele Tränen sind geflossen, sie ist ein wenig haltlos, ein dumpfes Gefühl geht von ihrem Herzen aus.

In ihr entstehen Szenarien, in denen er durch die Tür kommt, sie erinnert seinen Blick, der sie heute nacht im Traum berührte, und auch erwägt sie seine schlussendliche Kälte.

Alle Zustände ziehen durch ihr transparentes Selbst hindurch, sie ist ein Nebel, ein Schatten.

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Vögel
Eine kleine Gruppe schwarzer Vögel fliegt über ihr Häuschen, überzieht es mit einem feinen Seidentuch aus Schutz. Sie fühlt sich sicher, geborgen und verbunden mit allen anderen, dem Großen hinter der Welt.

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Stillstand
Sie erwacht im Paradies. Eingehüllt in Frieden, Fülle von allem, steter Energie und Ruhe führt sie die Handgriffe der Frühe aus. Sie spürt ihr Glück, das nicht verschwunden ist.

Sie liebt ihn wie immer, Schmerzen und Trauer sind nach wie vor da, sie würde es lieben, wenn er bei ihr wäre, will er aber an einem anderen Ort sein, so wünscht sie sein Glück an diesem Ort. Ihr Glück wird nicht geschmälert.

Sehr heißer, starker Kaffee rinnt durch ihre Kehle. Sie ist leicht geschwächt und wird sich nicht über Gebühr fordern, auf sich achten und sich stärken. Noch mehr als sonst wird ihr Augenmerk bei der Auswahl der Dinge darauf liegen: was tut ihr gut? Was will sie tun?

Wenn Tränen kommen, wird sie weinen. Im Moment sind keine Tränen da.

Auch dieser Tag schiebt Minute um Minute durch die Zeit. Sie reiht sich ein in die Schlange auf dem Weg in die Zukunft und überlässt sich dem Leben.

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