Sonntag, 3. Dezember 2017
endlose Weite weißer Stille
Abends klopft eine Maid an ihre Türe und läd sie ein ins Dorf. Sie - niedergeschlagen wie sie ist - will am liebsten ablehnen, weiß aber, dass nur dieser Weg sie aus dem Dunkel hinausführt. Rasch kleidet sie sich an, löscht die Glut und geht aus.

Ohne Qual und Traum durchwandert sie die Nacht und erwacht erholt. Grade will sie beginnen, sich wohlzufühlen, da schnappt die Einsamkeit zu und trifft sie unbarmherzig; sie erstarrt und wird kalt.

Draußen hat es geschneit. Das Land liegt unter völliger Stille unter der kostbaren Decke der glitzernden Flocken. Sie ist allein. Niemand erfreut sich mit ihr an dem Schatz, niemand denkt an sie, niemand trägt sie in seinem Herzen.

Er tut es nicht.

Sie lässt auch diesen Gedanken nicht aus. Den Rand zum Abgrund ignoriert sie geringschätzig und kocht sich starken, heißen Kaffee.

... comment

 
spürt sie Liebe für sich selbst?

... link  

 
oh, ja, sie spürt die Liebe.

Zaghaft versucht sie ein Lächeln, streicht die Kleider glatt, hebt den Blick.

Nur sie glänzt nicht. Nichts strahlt, auch die größten Schätze nicht. Doch die Liebe für sie selbst ist ein zuverlässiger Grund, rechtschaffen, bodenständig, fest.
Diese Liebe kleidet ihre Schlafstatt fürsorglich aus mit weichen Decken und Fellen und bettet sie warm.

So entkommt sie der Kälte zumindest in der gnädigen Nacht.

... link  


... comment