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Sonntag, 9. Oktober 2022
Gilbhart
kaetzchen-prinzessin, 10:23h
Sie ist erstaunt, wie lange sie geschlafen hat; es ist bereits hell und der Tag hat längst begonnen. Besonders wundert sie sich über ihr spätes Erwachen, füllt der Mond sich doch mit all seiner Macht.
Sie tappt zum Abort, wäscht sich gründlich Hände und Gesicht, feuert an und kocht sich starken, schwarzen Kaffee.
An den weitgeöffneten Fenstern wandern tiefliegende Nebenschwaden vorbei, so denkt sie zuerst, und will dem frühherbstliche Phänomen huldigen. Doch der Geruch verrät: es ist Holzfeuerqualm, der vom Dorf herüberzieht, tief heruntergedrückt. Die Singvögel, die die ausgelegten Körner aufpicken, scheinen sie auszulachen, während sie schwatzend sich über das üppige Mahl hermachen.
Sie ist allein. Noch immer weilen Erschöpfung und Müdigkeit in Geist, Herz und Körper. Doch sie spürt sie schwinden, und fühlt Hoffnung und Zuversicht. Die morgendliche Stille, der Frieden, sie erfüllen sie mit Freude und Ruhe, und innerlich senkt sie ihren Kopf zum rituellen Gruß an die Welt.
Sie tappt zum Abort, wäscht sich gründlich Hände und Gesicht, feuert an und kocht sich starken, schwarzen Kaffee.
An den weitgeöffneten Fenstern wandern tiefliegende Nebenschwaden vorbei, so denkt sie zuerst, und will dem frühherbstliche Phänomen huldigen. Doch der Geruch verrät: es ist Holzfeuerqualm, der vom Dorf herüberzieht, tief heruntergedrückt. Die Singvögel, die die ausgelegten Körner aufpicken, scheinen sie auszulachen, während sie schwatzend sich über das üppige Mahl hermachen.
Sie ist allein. Noch immer weilen Erschöpfung und Müdigkeit in Geist, Herz und Körper. Doch sie spürt sie schwinden, und fühlt Hoffnung und Zuversicht. Die morgendliche Stille, der Frieden, sie erfüllen sie mit Freude und Ruhe, und innerlich senkt sie ihren Kopf zum rituellen Gruß an die Welt.
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Samstag, 8. Oktober 2022
graue Gestalt
kaetzchen-prinzessin, 09:30h
Erschöpft legt sie sich schon als es dunkel wird schlafen. Auch nach der guten, kräftebringenden Nacht sitzen ihr Arbeit und Aufgaben in den Knochen.
Sie denkt viel nach, stellt sich selbst betont an die Seite, wenn sie gedanklich verdorbene Schatten erkennt, und kann doch seiner Wirkung nicht ganz entgehen. Auch im Moor begegnen ihr solche Schlieren mit verhohlenen Versuchen der Untergrabung und Verunreinigung.
Sie spürt das Schlechte und will sich verschließen.
Am Herd fällt ihr auf, dass nichts für das Morgenritual bereit gestellt ist. Nur wenn sie die Grenze zur Entkräftung erreicht passiert dies, und das höchst selten. Sie zerdrückt und mörsert ein paar der schwarzen Bohnen, legt sie auf dem Boden des steinernen Krugs aus und begießt sie mit sprudelndem Wasser für einen herrlichen Sud.
Die Langsamkeit und das Bewusstsein von Boden und Substanz leiten und führen sie zurück in ihre Welt und Quellen.
Sie hat sich für eine kühle und harte Position und Forderung entschieden im Moor. Auch ein Gespräch mit dem Wolf hat sie beeinflusst. Manchmal mit Gefühlen von Unsicherheit und Schwäche ist sie im Großen Ganzen froh, sich aufrecht und fest gezeigt zu haben.
Einige Pflichten hält der Tag für sie bereit. Ihr Kind braucht ihren Schulterschluss, sie hat Pläne für ein Gericht, das sie nicht häufig kocht, und eine alte Mutter bereitet ihr Sorgen und Aufgaben.
Doch zuerst wird sie den Morgen eintreffen lassen, ruhig, still, friedlich, langsam. Sie tappt zur Feuerstelle hin, holt sich einen weiteren heißen, köstlichsten Kaffee und wickelt sich wieder ein in die warmen Decken und Felle.
Sie denkt viel nach, stellt sich selbst betont an die Seite, wenn sie gedanklich verdorbene Schatten erkennt, und kann doch seiner Wirkung nicht ganz entgehen. Auch im Moor begegnen ihr solche Schlieren mit verhohlenen Versuchen der Untergrabung und Verunreinigung.
Sie spürt das Schlechte und will sich verschließen.
Am Herd fällt ihr auf, dass nichts für das Morgenritual bereit gestellt ist. Nur wenn sie die Grenze zur Entkräftung erreicht passiert dies, und das höchst selten. Sie zerdrückt und mörsert ein paar der schwarzen Bohnen, legt sie auf dem Boden des steinernen Krugs aus und begießt sie mit sprudelndem Wasser für einen herrlichen Sud.
Die Langsamkeit und das Bewusstsein von Boden und Substanz leiten und führen sie zurück in ihre Welt und Quellen.
Sie hat sich für eine kühle und harte Position und Forderung entschieden im Moor. Auch ein Gespräch mit dem Wolf hat sie beeinflusst. Manchmal mit Gefühlen von Unsicherheit und Schwäche ist sie im Großen Ganzen froh, sich aufrecht und fest gezeigt zu haben.
Einige Pflichten hält der Tag für sie bereit. Ihr Kind braucht ihren Schulterschluss, sie hat Pläne für ein Gericht, das sie nicht häufig kocht, und eine alte Mutter bereitet ihr Sorgen und Aufgaben.
Doch zuerst wird sie den Morgen eintreffen lassen, ruhig, still, friedlich, langsam. Sie tappt zur Feuerstelle hin, holt sich einen weiteren heißen, köstlichsten Kaffee und wickelt sich wieder ein in die warmen Decken und Felle.
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Sonntag, 2. Oktober 2022
eine Ameise
kaetzchen-prinzessin, 11:00h
Sie erwacht früh, ausgeschlafen, und mit einem Gedanken für ihn. Nach der langen Wanderung gestern steht sie etwas steif auf, verräumt ordentlich alle liegengebliebenen Dinge, weicht Nacht- und Schlafwäsche in den Waschzuber ein, lässt sich - als alles sauber ist - mit dem Krug frischem starken Kaffee nieder und verfasst eine Nachricht an ihn mit ihren Gedanken und Wünschen.
Es geht ihr gut. Stille Eingebundenheit in die Geschichten und bunten, weichen Bänder des Universums hält sie sanft und vollkommen.
Es geht ihr gut. Stille Eingebundenheit in die Geschichten und bunten, weichen Bänder des Universums hält sie sanft und vollkommen.
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Donnerstag, 29. September 2022
Folge
kaetzchen-prinzessin, 21:38h
Er steht an ihrem Waschzuber, wie aus dem Nichts, und lacht sie an.
Sie lacht zurück.
Sie halten die Welt an. Lassen sich nieder, in weiche Felle und Decken.
Weiche Lippen berühren sich, die Zeit wird langsamer und langsamer und bleibt schließlich ebenfalls stehen. Nur er durchbricht die Zartheit, lehrt sie seinen Willen und seine Vorherrschaft. Sie lauscht dem Raunen der Töne, lächelt sanft, und macht sich dann auf, ihm hinterher.
Sie lacht zurück.
Sie halten die Welt an. Lassen sich nieder, in weiche Felle und Decken.
Weiche Lippen berühren sich, die Zeit wird langsamer und langsamer und bleibt schließlich ebenfalls stehen. Nur er durchbricht die Zartheit, lehrt sie seinen Willen und seine Vorherrschaft. Sie lauscht dem Raunen der Töne, lächelt sanft, und macht sich dann auf, ihm hinterher.
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Samstag, 24. September 2022
Position
kaetzchen-prinzessin, 11:25h
Es fällt ein leiser, feiner Regen, sein hintergründiges Zischen erfüllt die Welt und durch die weit geöffneten Fenster die Hütte. Die Luft ist noch warm, so dass sie kein Feuer entfacht.
Die Glut der Nacht reicht aus für heißes Wasser, aus dem sie sich den geliebten starken Sud braut.
Sie sitzt mit gekreuzten, nackten Beinen und einem leichten Plaid auf der mit Kissen und Fellen ausgelegten Bank, vor sich den dampfenden Krug, allein mit ihren Empfindungen. Wie bereits gestern morgen, als sie auch schon nicht ins Moor ging, nimmt sie ihr riesiges Glück und die allumfassende Fülle ihres Umfelds und ihrer Möglichkeiten wahr. Als jemand kürzlich das Thema aufbrachte, dachte sie anschließend darüber nach, ob sie gut sterben können wird.
Auch wenn sie ihre Lebensumstände liebt und genießt, auch wenn sie sich vom Herzen aus nicht vorstellen kann, sich von ihren Kindern loszureißen, glaubt sie, dass sie es schafft, sich in den Übergang zu fügen. Was wird danach sein? Wird der Kummer den Wechsel überdauern?
Sie weiß es nicht. Sie ist bereit und willens, das spürt sie.
Der Wolf fehlt ihr. Ohne die frühere Dramatik und ohne den schlimmen Druck der ersten Jahre spürt sie die Einzigartigkeit seiner Stellung in ihrem Herzen unverändert.
In den letzten Monaten konnte sie ihm nur einmal einen kleinen Laut - ein kurzer, emotionsloser Kommentar - entlocken, und auch sie verhält sich still. Täglich trägt sie sein Amulett, und täglich denkt sie an ihn, das ist noch nicht beendet.
Sie ist müde. Alle Pflichten und Mühen sind erledigt, die Zeit liegt geordnet und voller Chancen und Gabelungen vor ihr. Sie freut sich auf den Tag, sie ist froh über Stille und Leere und die Nichtanwesenheit von Menschen, nur den Wolf würde sie begrüßen, und das auch nur für eine begrenzte Zeit.
Es fällt ihr nicht schwer, auf diese begrenzte Zeit zu verzichten, so bemerkt sie plötzlich. Tatsächlich zucken ihre Schultern fast wie von allein, und ein winziges Lächeln bewegt die Winkel ihres Mundes - unmerklich für andere. Das Gefühl der Freundlichkeit und Freude setzt sich in ihrem Herzen, hält heiter und erwartungsvoll die Hand auf für Aufmerksamkeit und Zuwendung, und wie für einen Tee und Gebäck. Jetzt lächelt sie wirklich.
Der Kaffee hat sie erweckt. Sie gähnt und streckt sich, reibt sich über das Gesicht, und bleibt noch etwas sitzen.
Die Glut der Nacht reicht aus für heißes Wasser, aus dem sie sich den geliebten starken Sud braut.
Sie sitzt mit gekreuzten, nackten Beinen und einem leichten Plaid auf der mit Kissen und Fellen ausgelegten Bank, vor sich den dampfenden Krug, allein mit ihren Empfindungen. Wie bereits gestern morgen, als sie auch schon nicht ins Moor ging, nimmt sie ihr riesiges Glück und die allumfassende Fülle ihres Umfelds und ihrer Möglichkeiten wahr. Als jemand kürzlich das Thema aufbrachte, dachte sie anschließend darüber nach, ob sie gut sterben können wird.
Auch wenn sie ihre Lebensumstände liebt und genießt, auch wenn sie sich vom Herzen aus nicht vorstellen kann, sich von ihren Kindern loszureißen, glaubt sie, dass sie es schafft, sich in den Übergang zu fügen. Was wird danach sein? Wird der Kummer den Wechsel überdauern?
Sie weiß es nicht. Sie ist bereit und willens, das spürt sie.
Der Wolf fehlt ihr. Ohne die frühere Dramatik und ohne den schlimmen Druck der ersten Jahre spürt sie die Einzigartigkeit seiner Stellung in ihrem Herzen unverändert.
In den letzten Monaten konnte sie ihm nur einmal einen kleinen Laut - ein kurzer, emotionsloser Kommentar - entlocken, und auch sie verhält sich still. Täglich trägt sie sein Amulett, und täglich denkt sie an ihn, das ist noch nicht beendet.
Sie ist müde. Alle Pflichten und Mühen sind erledigt, die Zeit liegt geordnet und voller Chancen und Gabelungen vor ihr. Sie freut sich auf den Tag, sie ist froh über Stille und Leere und die Nichtanwesenheit von Menschen, nur den Wolf würde sie begrüßen, und das auch nur für eine begrenzte Zeit.
Es fällt ihr nicht schwer, auf diese begrenzte Zeit zu verzichten, so bemerkt sie plötzlich. Tatsächlich zucken ihre Schultern fast wie von allein, und ein winziges Lächeln bewegt die Winkel ihres Mundes - unmerklich für andere. Das Gefühl der Freundlichkeit und Freude setzt sich in ihrem Herzen, hält heiter und erwartungsvoll die Hand auf für Aufmerksamkeit und Zuwendung, und wie für einen Tee und Gebäck. Jetzt lächelt sie wirklich.
Der Kaffee hat sie erweckt. Sie gähnt und streckt sich, reibt sich über das Gesicht, und bleibt noch etwas sitzen.
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Samstag, 27. August 2022
freie Zeit
kaetzchen-prinzessin, 09:35h
Früh steht sie auf; nicht zu früh. Es ist zu warm, als dass sie Kleidung anlegen mag. Angefeuert ist schnell in der blitzblanken und geordneten Hütte, Kaffee fix gekocht. Fetzen von Dorfgeräuschen trägt der gemächliche Sommerwind durch die weit geöffneten Fenster, Meisenzwischern, Hühnergackern, von Ferne kraht ein Rabe, die Tauben sind still.
An keinem Ort und zu keiner Zeit fomuliert sie es aus: Der Wolf kommt nicht, und er wendet kein Wort an sie.
Er fehlt in ihrem Herzen, Druck von Trauer drängt gegen ihre Seele..
Sie rührt sich nicht.
Die drängenden Aufgaben und Ziele der Jugend sind verschwunden. Noch nie ist ihr das bewusst geworden. Vor ihr liegen Optionen, sie sorgt für sich selbst und für Schutz und Sicherheit im Alter, doch es zieht sie nichts mehr mit Macht in eine oder eine andere Richtung.
Grundsätzlich genießt sie diese Freiheit, und bemerkt auch eine gewisse Fadheit.
Würde eine Liebe etwas daran ändern?
Keinesfalls lässt sie sich erneut auf eine Rolle als Gefährtin ein, mit der Schwere von Pflichten der Vergangenheit; nein, das liegt hinter ihr. Sie ist gesund, klug, frei, und sie wendet sich nicht rückwärtig.
Ein Mann, stolz und aufrecht im Geiste, davon ist wohl nur zu träumen. Oder sie trifft ihn nicht, weil er ihr zuviel wäre. Sie nickt, versunken in ihre Gedanken.
Plötzlich fröstelnd schlüpft sie in ein Leibchen, als die Morgenluft ihre Haut mit einer Gänsehaut belegt, holt sich etwas weiteren Kaffee, und ist froh über die freie Zeit.
An keinem Ort und zu keiner Zeit fomuliert sie es aus: Der Wolf kommt nicht, und er wendet kein Wort an sie.
Er fehlt in ihrem Herzen, Druck von Trauer drängt gegen ihre Seele..
Sie rührt sich nicht.
Die drängenden Aufgaben und Ziele der Jugend sind verschwunden. Noch nie ist ihr das bewusst geworden. Vor ihr liegen Optionen, sie sorgt für sich selbst und für Schutz und Sicherheit im Alter, doch es zieht sie nichts mehr mit Macht in eine oder eine andere Richtung.
Grundsätzlich genießt sie diese Freiheit, und bemerkt auch eine gewisse Fadheit.
Würde eine Liebe etwas daran ändern?
Keinesfalls lässt sie sich erneut auf eine Rolle als Gefährtin ein, mit der Schwere von Pflichten der Vergangenheit; nein, das liegt hinter ihr. Sie ist gesund, klug, frei, und sie wendet sich nicht rückwärtig.
Ein Mann, stolz und aufrecht im Geiste, davon ist wohl nur zu träumen. Oder sie trifft ihn nicht, weil er ihr zuviel wäre. Sie nickt, versunken in ihre Gedanken.
Plötzlich fröstelnd schlüpft sie in ein Leibchen, als die Morgenluft ihre Haut mit einer Gänsehaut belegt, holt sich etwas weiteren Kaffee, und ist froh über die freie Zeit.
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Samstag, 30. Juli 2022
Reinheit
kaetzchen-prinzessin, 08:45h
Die Welt liegt in mystischem, tiefem Nebel. Von weit her durchdringt der Ruf eines Käuzchens die Sphäre.
Sie hat gut geschlafen, ist noch immer etwas erschöpft und genießt die Ruhe. Nach dem Besuch ihrer Verwandten lässt sie sich wohlig in das Alleinsein sinken, begrüßt die Stille und hört ihr eine Weile zu.
Sie ist froh, nicht in einer Gemeinschaft zu leben, und wohnt gern weit draußen. Ohne Menschen, in der Natur und mit den Tieren.
Die Klavierspielerhände des Wolfes fehlen auf ihrer Haut, in ihrem Herzen spürt sie seine warme Seele und Liebe.
Sie hat gut geschlafen, ist noch immer etwas erschöpft und genießt die Ruhe. Nach dem Besuch ihrer Verwandten lässt sie sich wohlig in das Alleinsein sinken, begrüßt die Stille und hört ihr eine Weile zu.
Sie ist froh, nicht in einer Gemeinschaft zu leben, und wohnt gern weit draußen. Ohne Menschen, in der Natur und mit den Tieren.
Die Klavierspielerhände des Wolfes fehlen auf ihrer Haut, in ihrem Herzen spürt sie seine warme Seele und Liebe.
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Donnerstag, 28. Juli 2022
Nische vor der Tageszeit
kaetzchen-prinzessin, 07:45h
Die Sonne malt eine schmale, tiefrote Line entlang des Horizont. Sie könnte noch etwas ruhen, aber das Leben lockt sie unter ihren seidenen Hüllen hervor. Mit nackten Füßen tappt sie über den kühlen Grund zur Kochstelle hin.
Da bemerkt sie ein Gefühl, dass ihr wohlbekannt ist. Es sagt: hier bist Du zuhause. Tausendmal gehst Du diese Wege, tausendmal tust Du diese Handgriffe, und um die Mauern herum wirkt ein schützender Zauber, der alles heil und beieinander hält.
Alles schläft noch, und sie verräumt die Dinge des Vortags. Ihre Schwester ist bei ihr, des abends haben sie ein herrliches, leichtes Mahl gehabt, sind danach in einem großen Bogen um die Hütte, durch die Wiesen flaniert, haben den Rand der Siedlung gestreift, leise miteinander sprechend.
Liegt es an ihr, dieses Gefühl, das Geborgenheit signalisiert, Schutz, ruhige und freundliche Friedlichkeit?
Der Kaffee erweckt ihre Geister, und sie mag das.
Da bemerkt sie ein Gefühl, dass ihr wohlbekannt ist. Es sagt: hier bist Du zuhause. Tausendmal gehst Du diese Wege, tausendmal tust Du diese Handgriffe, und um die Mauern herum wirkt ein schützender Zauber, der alles heil und beieinander hält.
Alles schläft noch, und sie verräumt die Dinge des Vortags. Ihre Schwester ist bei ihr, des abends haben sie ein herrliches, leichtes Mahl gehabt, sind danach in einem großen Bogen um die Hütte, durch die Wiesen flaniert, haben den Rand der Siedlung gestreift, leise miteinander sprechend.
Liegt es an ihr, dieses Gefühl, das Geborgenheit signalisiert, Schutz, ruhige und freundliche Friedlichkeit?
Der Kaffee erweckt ihre Geister, und sie mag das.
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Donnerstag, 23. Juni 2022
zurück ist unmöglich
kaetzchen-prinzessin, 09:46h
Der Sommer erfüllt die Welt vollständig. Sonne, Hitze, wabernde Trägheit überall.
Sie wässert, wandert in der Morgenkühle, labt sich, genießt Freiheit und Kraft.
Ein Zurück ist unmöglich, wird ihr klar, als sie über Vergangenes sinniert. Versonnen schweift ihr Blick über die ferne Horizontlinie.
Sie wässert, wandert in der Morgenkühle, labt sich, genießt Freiheit und Kraft.
Ein Zurück ist unmöglich, wird ihr klar, als sie über Vergangenes sinniert. Versonnen schweift ihr Blick über die ferne Horizontlinie.
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Sonntag, 12. Juni 2022
Der Wolf ist ihr Dach
kaetzchen-prinzessin, 12:14h
Satertag verschläft sie halb. Nach dem morgendlichen Sammeln von Kräutern und Früchten und der Versorgung von Hütte und Stall isst sie eine riesige Menge der zubereiteten Speisen und schläft dann mehrere Stunden bereits am Nachmittag. Abend schiebt sie noch nicht verarbeiteten Teig in eine kühle Nische und verschwindet sofort und die ganze Nacht in tiefen Traumlanden.
Die Sonne steht bereits hoch, als sie endlich freigegeben wird.
Auch wenn die Arbeit im Moor leichter ist als die schweren Pflichten im Wald es einst waren, spürt sie die eigene Erschöpfung und ersehnt die Sommerfrische mit ihrer Erholung für leichte Gedanken und erwachende Glieder.
Der Wolf wohnt friedlich und liebend in Herz und Geist, und ihre gütliche Nachricht findet ihren Weg zu ihm; die fehlende Antwort berührt sie nicht. Er wird zu ihr kommen, wie es scheinbar schon immer war, und wie es sich kaum bald ändern wird.
Starker Kaffee verschenkt seine Wirkung, langsam erwachen Schwung und Temperament, und mit ihnen ihre Lust auf den Tag und ihre Kräfte und Feuer.
Die Sonne steht bereits hoch, als sie endlich freigegeben wird.
Auch wenn die Arbeit im Moor leichter ist als die schweren Pflichten im Wald es einst waren, spürt sie die eigene Erschöpfung und ersehnt die Sommerfrische mit ihrer Erholung für leichte Gedanken und erwachende Glieder.
Der Wolf wohnt friedlich und liebend in Herz und Geist, und ihre gütliche Nachricht findet ihren Weg zu ihm; die fehlende Antwort berührt sie nicht. Er wird zu ihr kommen, wie es scheinbar schon immer war, und wie es sich kaum bald ändern wird.
Starker Kaffee verschenkt seine Wirkung, langsam erwachen Schwung und Temperament, und mit ihnen ihre Lust auf den Tag und ihre Kräfte und Feuer.
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Samstag, 4. Juni 2022
Wiese mit Zaubergras
kaetzchen-prinzessin, 10:22h
Nach Wochen trifft seine Nachricht ein. Sachlich, fast kühl bemerkt er, dass es nach ihrer eigenen Regel (die er nicht begrüßt, so steht es zwischen den Zeilen) an ihr ist, ihm die Audienz zuzuweisen.
Und es ist, wie es immer ist: sie platzt heraus, dass er ihr sehr fehlt, und läd ihn ein.
Erst die zweite Vereinbarung gelingt, und dann ist er da, der Wolf.
Beide bewegen sich gleichzeitig vorsichtig und vertraut. Sie spricht sie aus, die Fremdheit, und es dauert etwas, bis auch er sich zeigt und sie ihn erkennen kann.
Sie lieben sich, und sie genießt jede Minute, ohne Mangel und Wehmut.
Auch jetzt ist sie mit tiefem Frieden ergänzt, und, wohl ja, es fühlt sich an wie Liebe, wie am ersten Tag, still, unspektakulär, wunderlich, wundersam.
Es ist gut und sie ist zufrieden damit, ihre Grenze gezogen zu haben. Er nennt sie halb zärtlich, halb sich beschwerend einen Dickkopf.
Draußen geschieht wie immer lautstark und geschäftig das sommerliche Treiben des Lebens; sie trinkt starken, schwarzen Kaffee, zuckt die Schultern und begrüßt dankbar die freie Zeit und die umsorgten Momente.
Und es ist, wie es immer ist: sie platzt heraus, dass er ihr sehr fehlt, und läd ihn ein.
Erst die zweite Vereinbarung gelingt, und dann ist er da, der Wolf.
Beide bewegen sich gleichzeitig vorsichtig und vertraut. Sie spricht sie aus, die Fremdheit, und es dauert etwas, bis auch er sich zeigt und sie ihn erkennen kann.
Sie lieben sich, und sie genießt jede Minute, ohne Mangel und Wehmut.
Auch jetzt ist sie mit tiefem Frieden ergänzt, und, wohl ja, es fühlt sich an wie Liebe, wie am ersten Tag, still, unspektakulär, wunderlich, wundersam.
Es ist gut und sie ist zufrieden damit, ihre Grenze gezogen zu haben. Er nennt sie halb zärtlich, halb sich beschwerend einen Dickkopf.
Draußen geschieht wie immer lautstark und geschäftig das sommerliche Treiben des Lebens; sie trinkt starken, schwarzen Kaffee, zuckt die Schultern und begrüßt dankbar die freie Zeit und die umsorgten Momente.
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Freitag, 29. April 2022
unsichtbares Morgen
kaetzchen-prinzessin, 09:57h
Sie fühlt sich leicht. Die Abwesenheit von Lasten und Sorgen scheint ihr sichtbar, fast leuchtend und segnend. Die Goldstücke, die sie für ihr tägliches Werk im Moor erhält sind mehr, als sie für sich braucht, und so legt sie den Überschuss regelmäßig in einen verborgenen Krug, den sie mit einem schweren Leinen abdeckt.
Der Gedanke, dass auch ihre Kinder sehr gut versorgt sind, trägt ihr tiefe Freude und Frieden zu.
Heute morgen denkt sie doch an den verschwundenen Wolf. Nichts erinnert an ihre Zeit, nur sein Amulett liegt warm und stärkend auf ihrer Brust. Sie vermisst ihn, und weiß gleichzeitig, dass sie sich nicht rühren will. Es ist gut so, wie es ist, und was die Zukunft bringt, weiß niemand. Ein Seufzer stiehlt sich hervor, fast unhörbar, dann streicht sie sich entschlossen übers Haar und bereitet sich auf ihre Tagestour vor. Sie wird in die übernächste Ortschaft wandern, dort trifft sie ein Mütterchen, vielleicht erhält sie dort Rat und Trost, in jedem Fall ein kostbares Mahl.
Sie glaubt an den Zauber aller Momente und überlässt sich ihren Gefühlen und der Freude des Tages.
Der Gedanke, dass auch ihre Kinder sehr gut versorgt sind, trägt ihr tiefe Freude und Frieden zu.
Heute morgen denkt sie doch an den verschwundenen Wolf. Nichts erinnert an ihre Zeit, nur sein Amulett liegt warm und stärkend auf ihrer Brust. Sie vermisst ihn, und weiß gleichzeitig, dass sie sich nicht rühren will. Es ist gut so, wie es ist, und was die Zukunft bringt, weiß niemand. Ein Seufzer stiehlt sich hervor, fast unhörbar, dann streicht sie sich entschlossen übers Haar und bereitet sich auf ihre Tagestour vor. Sie wird in die übernächste Ortschaft wandern, dort trifft sie ein Mütterchen, vielleicht erhält sie dort Rat und Trost, in jedem Fall ein kostbares Mahl.
Sie glaubt an den Zauber aller Momente und überlässt sich ihren Gefühlen und der Freude des Tages.
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Freitag, 22. April 2022
unbefüllte Zeit
kaetzchen-prinzessin, 11:30h
Selten fällt ihr das oben über ihrem Eintrag stehende Wort bereits zu Beginn ein. Heute steht sie mit den ersten Sätzen im Geiste auf, und die Überschrift fällt ihr direkt im Anschluss zu.
Sie nimmt sich eine zweite Tasse Kaffee, rollt sich rückwärtig an der Wand stehend mit einem harten Rundholz über eine schmerzende Stelle und hockt sich dann auf die hölzerne Bank, eingebettet in Felle und Decken, einen gewämten Stein zu ihren Füßen. Draußen hat der Frühling das Zepter übernommen, ein kleines Feuer facht sie dennoch an.
Ihr gesamtes Leben ist sie sehr früh erwacht. Oft ungeachtet, ob sie erholt und ausgeschlafen war, wurde sie sehr zeitig hellwach, gejagt von Pflichten, Gedanken und Plänen, dann sprang aus dem Bett. Auch wenn sie liegenbleiben hätte können, wenn einmal freie Zeiten einluden, sich länger in anderen Welten zu tummeln und auszuruhen - es war ihr nicht möglich.
Heute hat sie den Schlüssel gefunden. Oft schließt sie frühmorgens das Fenster, und einsetzender Zwitschertumult bleibt heraußen. Sie hat ihre Aufgaben jederzeit erledigt, Sorgen nimmt sie an, weist ihnen ihren Platz zu und bleibt so unbehelligt von ihnen in der Schlafenszeit. In der Folge fällt sie oft - wenn die Arbeit im Moor es zulässt - zurück in das wunderbare Traumland, das ihr Zuversicht und Kräfte zuordnet in dieser stillen und stärkenden Frist.
Sie ist dankbar. Sie liebt in solchen Momenten die Stille, und keinesfalls wünscht sie einen Menschen in diese Tagesanteile.
Kein Wort über den Wolf; und doch immer wieder Gedanken an den Wolf. Auch dies nimmt sie an, weist ihm einen Platz zu; der ja schon lange besteht.
Die Sonne durchbricht die Wolkenwatte. Der Tag beginnt. Ernst blickt sie hinaus.
Sie nimmt sich eine zweite Tasse Kaffee, rollt sich rückwärtig an der Wand stehend mit einem harten Rundholz über eine schmerzende Stelle und hockt sich dann auf die hölzerne Bank, eingebettet in Felle und Decken, einen gewämten Stein zu ihren Füßen. Draußen hat der Frühling das Zepter übernommen, ein kleines Feuer facht sie dennoch an.
Ihr gesamtes Leben ist sie sehr früh erwacht. Oft ungeachtet, ob sie erholt und ausgeschlafen war, wurde sie sehr zeitig hellwach, gejagt von Pflichten, Gedanken und Plänen, dann sprang aus dem Bett. Auch wenn sie liegenbleiben hätte können, wenn einmal freie Zeiten einluden, sich länger in anderen Welten zu tummeln und auszuruhen - es war ihr nicht möglich.
Heute hat sie den Schlüssel gefunden. Oft schließt sie frühmorgens das Fenster, und einsetzender Zwitschertumult bleibt heraußen. Sie hat ihre Aufgaben jederzeit erledigt, Sorgen nimmt sie an, weist ihnen ihren Platz zu und bleibt so unbehelligt von ihnen in der Schlafenszeit. In der Folge fällt sie oft - wenn die Arbeit im Moor es zulässt - zurück in das wunderbare Traumland, das ihr Zuversicht und Kräfte zuordnet in dieser stillen und stärkenden Frist.
Sie ist dankbar. Sie liebt in solchen Momenten die Stille, und keinesfalls wünscht sie einen Menschen in diese Tagesanteile.
Kein Wort über den Wolf; und doch immer wieder Gedanken an den Wolf. Auch dies nimmt sie an, weist ihm einen Platz zu; der ja schon lange besteht.
Die Sonne durchbricht die Wolkenwatte. Der Tag beginnt. Ernst blickt sie hinaus.
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Montag, 18. April 2022
Das Zweite
kaetzchen-prinzessin, 12:43h
Schlaf und dunkle Ostermondnacht entführen sie in ein fremdes Land und halten sie bis weit in den Tag hinein in ihren Gefilden, fest wie gebunden, so dass sie sich wundert über die hoch am Himmel stehende Sonne, als sie endlich erwacht. Draußen ist es leuchtend hell, mit frischen, warmen Farben, die noch kühle Luft streicht durch ihre Hütte und über ihr Gesicht.
Nach ihrem Tagesbesuch der Ihren am österlichen Sonntag findet sie etwas ungelenk zu sich selbst zurück. Gern hat sie Schwestern, Alte und ihre Kinder gesehen und geherzt, gemeinsam gevespert und gesprochen wie schon lange nicht mehr, und entspannt und freudig führt ihre Liebe sie zurück in ihr Heim. Nach etwas Schlaf und einigen Stunden mit sich selbst gelangt auch der Rest ihrer Ordnung zurück und so bricht sie noch vor Mondaufgang auf zum Anger, wo die Siedler die Gehölze des Winters aufgestapelt und bereits entzündet haben für den heiligen Brauch.
Allein steht sie, etwas abseits aller Grüppchen, genießt die Hitze des Feuers, trinkt kleine Schlucke des Mets, dass sie den kurzen Weg mitgebracht hat. Sie spürt, da wo sie noch früher unsicher, sich allein wähnend, seltsam empfand, ist heute Stille, Frieden, Boden, Festigkeit. Es zieht sie nicht mehr zu den Menschen, der vermeintlichen Zusammengehörigkeit, sie sehnt sich nicht mehr nach Geschöpfen an ihrer Seite, auch nicht mehr nach einem Mann, der Unterordnung und Bedienung beansprucht, nein.
Ihre Gedanken werden unterbrochen von einem lauten Klopfen am Sims eines Hüttenfensters. Sie sitzt ganz still und erlebt den Schwarzspecht sich langsam, alles abklopfend, nähern, bis er zum Greifen nah in der Laibung sitzt, alles gut studiert, und sogar den gemauerten Teil mit dem Schnabel hineinschlagend prüft. Ein herrliches Tier, mit feuerroter Zeichnung, stolz und gesund.
Zurück zum Gestern - nach einer Stunde am Feuer folgt sie einem Impuls, fühlt in ihrer Tasche nach einem Beutel, und wandert los zu einem der frühen Köstlichkeitenfeldern, die alle Bauern und Erntehelfer verlassen haben, und sammelt sich eine große Portion an Resten der weißen, leckeren Edelstangen auf, verbirgt sie in dem kleinen Säckchen und trägt sie heim in die Hütte, wäscht und schrubbt alle Stücke, schlägt sie ein in ein feuchtes Leinen und legt es in die Kühle des Vorrats. Und kehrt dann erst zurück zum hellen heißen Ostergeist, den die Kinder mittlerweile verlassen haben. Bis tief in die Nacht ist sie dort, am Rand der Gemeinschaft, mit sich allein, sich genug und genügend.
Der Traum eines Gefährten wurde enttarnt und geändert durch die Erfahrung und das Wissen des Lebens, und wenn sie die Wahl hat (und die hat sie!) zwischen dem, was die Vergangenheit ihr anbot und dem Frieden der Hütte und ihres Herzens, dann wählt sie das Zweite. Sehnen und Wünschen sind in dieser Welt erlaubt, der Zauber der Zukunft darf sein, und Zufriedenheit und Lieblichkeit schenken ein hohes (das höchste?) Gut.
Wildbienen ziehen ein, sie wechseln strebsam zwischen Kirschblütenexplosion und den Hölzern ihrer Heime hin und her, das beruhigende Brummen und Suchen schmiegt sich ein in die Frühlingsstimmung und deren Geräusche. Sie nimmt sich einen weiteren Kaffee.
Nach ihrem Tagesbesuch der Ihren am österlichen Sonntag findet sie etwas ungelenk zu sich selbst zurück. Gern hat sie Schwestern, Alte und ihre Kinder gesehen und geherzt, gemeinsam gevespert und gesprochen wie schon lange nicht mehr, und entspannt und freudig führt ihre Liebe sie zurück in ihr Heim. Nach etwas Schlaf und einigen Stunden mit sich selbst gelangt auch der Rest ihrer Ordnung zurück und so bricht sie noch vor Mondaufgang auf zum Anger, wo die Siedler die Gehölze des Winters aufgestapelt und bereits entzündet haben für den heiligen Brauch.
Allein steht sie, etwas abseits aller Grüppchen, genießt die Hitze des Feuers, trinkt kleine Schlucke des Mets, dass sie den kurzen Weg mitgebracht hat. Sie spürt, da wo sie noch früher unsicher, sich allein wähnend, seltsam empfand, ist heute Stille, Frieden, Boden, Festigkeit. Es zieht sie nicht mehr zu den Menschen, der vermeintlichen Zusammengehörigkeit, sie sehnt sich nicht mehr nach Geschöpfen an ihrer Seite, auch nicht mehr nach einem Mann, der Unterordnung und Bedienung beansprucht, nein.
Ihre Gedanken werden unterbrochen von einem lauten Klopfen am Sims eines Hüttenfensters. Sie sitzt ganz still und erlebt den Schwarzspecht sich langsam, alles abklopfend, nähern, bis er zum Greifen nah in der Laibung sitzt, alles gut studiert, und sogar den gemauerten Teil mit dem Schnabel hineinschlagend prüft. Ein herrliches Tier, mit feuerroter Zeichnung, stolz und gesund.
Zurück zum Gestern - nach einer Stunde am Feuer folgt sie einem Impuls, fühlt in ihrer Tasche nach einem Beutel, und wandert los zu einem der frühen Köstlichkeitenfeldern, die alle Bauern und Erntehelfer verlassen haben, und sammelt sich eine große Portion an Resten der weißen, leckeren Edelstangen auf, verbirgt sie in dem kleinen Säckchen und trägt sie heim in die Hütte, wäscht und schrubbt alle Stücke, schlägt sie ein in ein feuchtes Leinen und legt es in die Kühle des Vorrats. Und kehrt dann erst zurück zum hellen heißen Ostergeist, den die Kinder mittlerweile verlassen haben. Bis tief in die Nacht ist sie dort, am Rand der Gemeinschaft, mit sich allein, sich genug und genügend.
Der Traum eines Gefährten wurde enttarnt und geändert durch die Erfahrung und das Wissen des Lebens, und wenn sie die Wahl hat (und die hat sie!) zwischen dem, was die Vergangenheit ihr anbot und dem Frieden der Hütte und ihres Herzens, dann wählt sie das Zweite. Sehnen und Wünschen sind in dieser Welt erlaubt, der Zauber der Zukunft darf sein, und Zufriedenheit und Lieblichkeit schenken ein hohes (das höchste?) Gut.
Wildbienen ziehen ein, sie wechseln strebsam zwischen Kirschblütenexplosion und den Hölzern ihrer Heime hin und her, das beruhigende Brummen und Suchen schmiegt sich ein in die Frühlingsstimmung und deren Geräusche. Sie nimmt sich einen weiteren Kaffee.
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