Donnerstag, 28. Juli 2022
Nische vor der Tageszeit
Die Sonne malt eine schmale, tiefrote Line entlang des Horizont. Sie könnte noch etwas ruhen, aber das Leben lockt sie unter ihren seidenen Hüllen hervor. Mit nackten Füßen tappt sie über den kühlen Grund zur Kochstelle hin.
Da bemerkt sie ein Gefühl, dass ihr wohlbekannt ist. Es sagt: hier bist Du zuhause. Tausendmal gehst Du diese Wege, tausendmal tust Du diese Handgriffe, und um die Mauern herum wirkt ein schützender Zauber, der alles heil und beieinander hält.
Alles schläft noch, und sie verräumt die Dinge des Vortags. Ihre Schwester ist bei ihr, des abends haben sie ein herrliches, leichtes Mahl gehabt, sind danach in einem großen Bogen um die Hütte, durch die Wiesen flaniert, haben den Rand der Siedlung gestreift, leise miteinander sprechend.
Liegt es an ihr, dieses Gefühl, das Geborgenheit signalisiert, Schutz, ruhige und freundliche Friedlichkeit?
Der Kaffee erweckt ihre Geister, und sie mag das.

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