Freitag, 11. Mai 2018
warten
Die Nacht verschwindet grußlos, ein leicht schales Gefühl geleitet sie in den Tag. Die Vögel machen lauten Radau, sie steht auf und bewegt sich verhalten, abwartend.

Es ist so, als stünde es kurz bevor, das Leben; aber es ist eben noch nicht da, jetzt noch nicht. Sie weiß, dass es daran liegt, dass sie ihn immer noch nicht losgelassen hat, und sie weiß, dass nichts in der Welt die Dinge verschnellern kann. Es dauert so lang wie es dauert, hat sie heute gelesen, und so ist es auch.

Kaffee teilt ihr ein paar Lebensgeister zu, die wenig begeistert ein bisschen Energie an sie abgeben. Sie streicht sich übers Haar und beschließt, es zu waschen.

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