Samstag, 22. Februar 2020
Eingang und Ausgang
...auf dem einfachsten Floß treibt sie entblößt und bar auf dem weitesten Ozean, und trägt doch den mächtigsten Mantel, den ein Mädchen benötigt...

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im kleinsten
Sein Glanz von Edelsteinen ist in ihr zurückgeblieben und leuchtet sanft.

Sie vermisst ihn ohne Schmerzen und begnügt sich.

Ihr Blick senkt sich, sie schweigt still.

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Freitag, 21. Februar 2020
Endlose Wüste
Wieder reißen alle Verbindungen ab, teils auch von ihr gekappt. Und erneut wiederholt sich alles wie genau jedesmal, es entsteht eine völlige Öde.

Und er kündigt sich an; aus dem Nichts.

Diesmal reagiert sie verhalten, zuerst gar nicht. Viele Gedanken wuchsen in ihrem Kopf, sehr häufig ging die Sonne unter und auf.

Er sucht ihre Nähe im Wald, sie weicht geübt und abweisend aus. Und dann schreibt sie doch, lässt sich ein auf den gewohnten Dialog.

Vor seinem Eintreffen entsteht ein Bild vor ihren Augen, ein Weg, eine gute Option. Sie bespricht sich noch, und fasst dann den festen Plan, genährt aus ihrem tiefen Herzen.

Er trifft ein, bringt einen kühlen Hauch mit in den warmen Raum, entledigt sich aller Kleider und drängt sich vorsichtig und heimkommend an sie. Ihre Seelen und Körper erkennen sich, sie strahlen sich an. Und dann spricht sie es aus, fordert es ein.

Er muss den Riegel zum Öffnen und Verschließen der Hütte mitnehmen, ihr etwas mitbringen, und zurückkehren.

Sie wird empfangen. Sie lieben sich. Er achtet sehr auf sie, trägt sie auf Händen, wie jedes Mal, ihre Finger finden sich und verschlingen sich ineinander, er verschenkt sich zur Gänze.

Den Riegel steckt er ein.

Morgens ist sie die Frau, die sie sein will.

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Donnerstag, 9. Januar 2020
märchenhaft
Einsam steht sie auf, mit leerer Hand und leerem Herzen. Ihre Hütte bildet eine Blase, wie in einem Märchenland, und sie darf hie wie da eine wunderbare Prinzessin sein.

Tief dankbar für den Tag feuert sie an, kocht Kaffee.

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Sonntag, 5. Januar 2020
Blick ins Weihnachtszimmer
Sie richtet ihre Hütte her, wässert alle Blumen, säubert die Böden und Ecken, Pfannen, Krüge und Töpfe, scheuert Tische und Zuber und wäscht alle Leinen und Laken.
Von ihrer Schwester bekam sie einst eine fremdländische Blume, die nur alle Jahre blüht. Dieses Jahr wird es soweit sein, und eine wertvolle Blüte wird Wärme und Lächeln verschenken.

Die Nacht ist tief und behütend, und am Morgen weckt sie eine lichtgraue, bis zum Rand angefüllte Welt. Ein leichter Duft des frischen Brots vom Vortag liegt noch in der Luft. Sie kocht sich Kaffee, genießt die Perfektion, denkt an die vielen vielen Tage, die sie gesund und kraftvoll erlebt hat und fragt sich, ob ihre Würdigung groß genug ist, und ob sie ihre Möglichkeiten und Freiheiten angemessen und ausreichend nutzt.

Still sitzt sie da, mit dem Moment, mucksmäuschenstill, hält nicht fest und lässt nicht los, und fühlt, inmitten der irdischen Dinge des Alltags, die Verschmelzung mit der Unendlichkeit und Allmacht der Anderwelt.

Der Augenblick dauert ewig und überschüttet sie wie einst Sterntaler.

Schließlich kehrt sie zurück und wird aufgenommen vom Fluss der Erdenzeit.

Ein weiteres Mal beschließt sie, ihn nicht erneut zu behelligen und die eigene Erwartungshoffnung gleichzeitig anzunehmen.

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Samstag, 4. Januar 2020
Verwundbarkeit
Dieser Tag wird nicht ganz leicht. Dankbar bemerkt sie in der Frühe, dass sie Energie hat. Sie setzt Hefe für ein Brot an noch bevor sie den ersten Kaffee getrunken hat.

Sie hatten Streit, heftig. Zwar signalisierten sie sich beide Friedlichkeit, und sie murmelt ihm zu, dass sie Streit hasst, er jedoch hinterlässt ihr kein persönliches Wort.

Sie fragt auch nicht danach.

Der Schatten liegt und lastet auf ihrer Seele.

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Mittwoch, 1. Januar 2020
Anlauf
Gedämpftes Gemüt und leicht schmerzende Glieder empfangen sie am Morgen. Trotz Tanz in der Nacht fühlt sie sich etwas allein und mutlos. Zweimal kocht sie Kaffee, dann stellen sich langsam Lebensgeister und ein besserer Blick auf das Leben ein.

Ihr prüfender Gedankenlauf liefert ein schönes, ruhiges und richtiges Ergebnis. Sie beruhigt sich, nimmt an und lächelt unmerklich.

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Dienstag, 31. Dezember 2019
das alte Jahr
Abends sucht er sie im Wald, erstrebt mit stechenden Augen ihren Blick. Sie steht ihm Rede und Antwort, trotz aller ihrer anders gefassten Pläne. Nur die Frage seines begierigen Schauens beantwortet sie nicht und so stapft er davon.

Niemals wird sie ihm widerstehen können. Schnell sendet sie ihm eine Nachricht, fliegend kehrt er zurück und sie versinken ineinander. Er schenkt ihr Lächeln, 1.000 Küsse, hält sie, lasiert sie mit Ruhe.

Sie werden bewegt von einer nicht irdischen Kraft. Sie liebt ihre Umarmungen, verträumt ihre Nacht, schickt ihm Briefchen, startet früh in den letzten Tag des alten Jahres.

Ihn wird sie nicht verlieren.

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Montag, 30. Dezember 2019
Geburt
In dieser Nacht gebiert sie zwei Kinder, zwei Mädchen. Zwei winzige, perfekt ausgebildete Menschenkinder. Das erste erhält den Namen Birte, ihr zweiter Name enthält ein A, doch sie kann ihn nicht mehr greifen.
Später ankommt das zweite Mädchen, sie wird erst Bence (französich ausgesprochen), dann Beyonce Avalon genannt.

Erst ist sie ungelenk mit den kleinsten Wesen, doch schon gleich erinnert sie sich an die richtige Umgehensweise und trägt die warmen Wesen eng am Körper.

Ihre große Tochter ist mit anwesend in den Situationen, und auch der Mann. Auch ihn kennt sie schon lange Zeit, doch sein Gesicht sieht sie nicht mehr.

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Sonntag, 29. Dezember 2019
sie hat einen Traum
Sie hat einen Traum.

Sie hat einen Traum!

Das alte Jahr wird enden, das neue Jahr wird beginnen.

Sie hat Glück, Frieden, Gesundheit, Gehirn.

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Mittwoch, 25. Dezember 2019
Friedensmorgen
Still hält der Weihnachtsmorgen den Atem an. Ihr Kind liegt tiefschlafend und eingekuschelt in viele Felle und Federn.
Der erste Kaffee gelingt ihr nicht, und so kocht sie sich neuen. Die Gedanken schweifen ab, zu dem Besuch der Kapelle in der Nacht der Geburt des EINEN, zu den Liedern, die sie seit langem erstmals wieder ohne Tränen und laut und mit Freude singen konnte. Wieder wird ihr deutlich: das ist ihre Lebensform, ohne Trubel, mit nur wenigen Menschen, meist leise und geordnet, langsam, friedlich. Gott hat sie auf diesen Weg geleitet, mit behutsamem Nachdruck; ihre Pläne waren andere.

Sie ist zufrieden, dankbar. Die Vögel beginnen, das Holzhäuschen anzufliegen und rangeln und picken wie an jedem Morgen. In der Ferne beginnt der Nachbar, seine Tiere zu versorgen.

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Dienstag, 24. Dezember 2019
Eremitin
Sie erwacht früh. Totenstille geistert durch den Morgen, sie ist allein.
Heute wird ihr Kind kommen, ihr Kind. Im Herzen ist sie allein.

Vielleicht sind alle Menschen im Herzen allein, und sind zeitlebens damit beschäftigt, Umstände zu schaffen und zu erhalten, die ihnen anderes vorgaukeln.

Sie ist allein und willens, das anzunehmen.

Wenn es zu schwer ist, wird auch sie darauf zurückfallen, sich mit Ablenkungen zu blenden.

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Sonntag, 22. Dezember 2019
Advent
Die Nacht erfüllt sie mit Sanftheit und Erholung. Tiefschwarz beginnt ihr Tag und sie entzündet Kamin und vier dicke Kerzen. Segen und Gottes Gnade haben sie begleitet von dem heiligen Ort bis in ihre Hütte und gleichsam in ihr Herz, dort hütet sie sie mit dem unsichtbaren Lächeln der Seelen.

Ein weiterer Tag ohne jeden Plan liegt vor ihr. Sie blickt ihm entgegen, regungslos und still.

Als die Schwärze der Nacht sich mit dem ersten Hauch von Grau vermischt, legt sie reichlich Körner für die Vögel aus und lässt sich dann erfassen von dem schleichenden Licht des Morgen.

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Samstag, 21. Dezember 2019
heilige Zeit
Nach Tagen steht er - wie ein weißes Blatt - im Wald vor ihr, abends, sie sind fast allein. Es ist spät, sie arbeitet noch, verschränkt ihre Arme. Er steht vor ihr, unbedarft, schutzfrei, lächelt, winkt sie heran. Sie folgt ihm und nimmt ihn mit und zeigt ihm ihr Herz und lehnt sich an seins. Sein Kuss ist schnell und zu kurz und hält der Realität nicht stand und schafft gleichzeitig eine eigene Wirklichkeit.

Sie entspannt.

Sie sprechen nicht.

Am nächsten Morgen legt sie ihm ein kleines Gebäck hin.

Ihre Tage sind dunkel. Sie erlebt und lebt Streit, und ist verunsichert und erschrocken. Genau weiß sie nicht, von wo er herkommt und was sie tun soll und so schiebt sie vorsichtig ihre Hand hierhin und dorthin, behutsam und nur einmal, und tut dann nichts weiter. Die Gefühle sind schwer und eher düster, sie fühlt die Schärfe und entspannt gleichzeitig in dem Wissen, dass auch fahle und schmerzende Zeiten dazugehören und das Leben nicht weniger lebenswert machen.

Nach getanem Werk verlässt sie den Wald und macht sich auf den langen Marsch zu dem heiligen Ort. Dort fügt sie sich still und unmerklich in den Ablauf ein, spürt den einen oder anderen Blick, spricht nicht und drückt sich unauffällig in eine dunkle Ecke, sitzt still, lange, und empfängt Gott.

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Dienstag, 17. Dezember 2019
wahres Leben
Er verrät einen der Kameraden.

Hart und banal liegt die Wahrheit im kalten Winterlicht.

Sie erkennt ihre dunklen Ahnungen wieder; mit gefühllosen Fingern verschließt sie alle Körbe fest.

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