Mittwoch, 25. Dezember 2019
Friedensmorgen
Still hält der Weihnachtsmorgen den Atem an. Ihr Kind liegt tiefschlafend und eingekuschelt in viele Felle und Federn.
Der erste Kaffee gelingt ihr nicht, und so kocht sie sich neuen. Die Gedanken schweifen ab, zu dem Besuch der Kapelle in der Nacht der Geburt des EINEN, zu den Liedern, die sie seit langem erstmals wieder ohne Tränen und laut und mit Freude singen konnte. Wieder wird ihr deutlich: das ist ihre Lebensform, ohne Trubel, mit nur wenigen Menschen, meist leise und geordnet, langsam, friedlich. Gott hat sie auf diesen Weg geleitet, mit behutsamem Nachdruck; ihre Pläne waren andere.

Sie ist zufrieden, dankbar. Die Vögel beginnen, das Holzhäuschen anzufliegen und rangeln und picken wie an jedem Morgen. In der Ferne beginnt der Nachbar, seine Tiere zu versorgen.

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