Sonntag, 19. März 2017
Kätzchen-Prinzessin
Sie hat sich ein wunderbares Brot gebacken, mit getrockneten Kräutern des Vorjahres; der leckere Duft erfüllt die Hütte und sie löst sich darin.

Eine Scheibe Brot in der Hand tritt sie vor die Hütte, angezogen von dem Sein an sich. Der wilde Wind umgarnt sie und flüstert ihren Namen ...Kätzchen-Prinzessin... er umhüllt sie mit den Worten wie mit einem fließenden Umhang. Sie wundert sich, immer noch so zu heißen und erkennt, dass es ihr Name war und nicht seiner. Er hatte sie bei ihrem Namen genannt, ohne dass sie selbst wusste, wie er lautet.

Sie öffnet ihre Seele und lässt alles los. Satt und zufrieden beginnt sie ihre Arbeit.

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dritte Welt
Bereits früh wird es hell. Sie tritt vor die Hütte und sieht auf - tja, auf was sieht sie? Sie bemerkt, dass es kein Wort für das gibt, was sie meint. Sie sieht nicht auf die Dinge, nicht auf das Leben, nicht auf die Welt, nicht auf das Universum. Sie sieht auf das Unbeschreibbare, das Flüchtige, das Durchsichtige, das Große, das hinter der Welt liegt, die dritte Welt, die der Dozent letztens vergessen hat zu erwähnen.

Wissen wohl alle von dieser Welt, sind aber noch nie hingewiesen worden auf dieses Wissen, ist es unbewusst in jedem vorhanden? Oder weiß nur sie von dieser Welt?

Am Horizont geht die Zukunft auf. Sie steht still und ruhig, begrüßt das Neue, kann mit Ruhe und Zustimmung auf das Gewesene blicken, sieht, warum es so war und warum es so sein wird. Sie fügt sich ein in den Lauf der Dinge, ist nicht betont dankbar für das Erhaltene und tut sich nicht schwer, es ziehen zu lassen (ein wenig ist sie froh, dass es endlich gehen mag). Das Neue ist ihr willkommen, ebenso nicht übermäßig, es mag kommen, wenn es an der Zeit ist. Sie steht einfach vor der Hütte und sieht auf das, wofür es kein Wort gibt.

Ihre Gedanken kehren zurück ins Gestern, dort verwandelte sie sich plötzlich in eine Taube, nicht in eine weiße, besondere, sondern in eine graue, normale, unscheinbare, wie es sie zu Millionen überall gibt. Sie erhob sich und versah ihr Tagewerk, das Tagewerk der Tauben, ein Teil von ihr blieb zurück, es war ein toter Teil, und ein nicht körperlicher Teil entfloh, erhob sich, trennte sich. Auch als sie später zurückkehrte, zurückkehren musste, es war ein unspektakulärer, und dennoch besonderer Moment, nichts war mehr wie vorher.

Mit ihrem Sein verlässt sie die dritte Welt, in der sie Gast und Bestandteil gleichzeitig sein darf, sie seufzt und wendet sich der Hütte zu.

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