Samstag, 18. Februar 2023
Ein Wolf und eine Katze
Niemals wäre ihr der Gedanke eingefallen, dass die Liebe noch schöner werden könnte.
Sie beginnen mit wenigen, ruhigen Küssen, erzählen sich von ihren letzten Wochen, sinken vorsichtig in ihre Umarmung, er streicht sanftmütig über ihr Gesicht.
Keine Sorgen ob seiner Ankunft hatten sie bedrückt. Er führt sie erst langsam, gibt Zeit wie ein Stück vom Seil, mehr und mehr. Von ihr unbemerkt wechselt er später seine Rolle und das Tempo, sie verliert sich und driftet ab.
Sie lieben sich, sie kennen sich gut, zum Schluss versinkt sie ein weiteres Mal in seinen Augen.
Sie liegen auf dem dicken Flor, lösen sich nur langsam voneinander, treffen sich geschwächt manchmal mit ihren Lippen. Unter ihrer Haut sammelt sich rosige Farbe. Ab und an steht sie auf, holt Speisen, ein frisches Leinen, und kehrt zurück in seine Arme, küsst und liebkost ihn und wehrt seine erneute Lockungen ab.
Sie liebt ihn.
Er liebt sie.
Tief in der Nacht verlässt er sie. Am Morgen will er wiederkommen und mit ihr das nächtliche Fasten brechen.

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