Freitag, 22. Dezember 2017
flüchtige Seelen
Als sie das zweite Mal heimkommt, nimmt die Hütte sie gnädig in Empfang.

Die Vögel haben von ihrem Futter liegen gelassen, sie sind verschwunden, an einen anderen Ort. Ihre Seelen zwitschern aufgedreht herum, sie schlagen mit den Flügeln und fliegen quirlig auf und ab.

Sie entzündet alle Lichter und beginnt zu kochen.

Die Einsamkeit drückt fest auf ihren Mut.

Ein scheues Rotkehlchen findet den Weg in die Futterstelle. Normal pickt es zaghaft die heruntergefallenen Körner, mit sicherem Abstand vom unruhigen Treiben. Nun sitzt es nah am Getreide, beäugt sie ängstlich, und frisst dann nervös, ein Korn und noch eins.

Sie rührt sich nicht. Sie sind beide still, das Rotkehlchen und sie.

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