Sonntag, 30. April 2017
Verlieren
Erst geht es ihr besser. Mittags schläft sie etwas. Später geht es ihr wieder schlechter. Zu allem Überfluss kommen peinigende Schmerzen dazu, ungewohnt für sie, sie ist in einem Alter, in dem sie schon lange nicht mehr Qualen dieser Art hatte.

Die Beschwernis ist stark. Sie kann bald nicht mehr einschätzen, ist es die Einsamkeit, der Umstand, dass sie sich mit Arbeit massiv übernommen hat, das körperliche Leiden, Depression?

Sie weint, fühlt sich einsam, verlassen von allem. Sie kann sich nicht entschließen, sich einen lindernden Tee aufzubrühen. Sie ersehnt heftig die Nacht, das Dunkel, das Vergessen, das Verlieren.

Ihr Kind setzt sich mit ihr in Verbindung; vor ihm entschuldigt sie sich, lässt sich nichts anmerken.

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