Freitag, 21. April 2017
Entsetzen
Den ganzen Tag hatte sie teilnahmslos und beharrlich ihre Pflicht getan. Nun kehrt sie zurück in ihre geliebte Hütte; plötzlich spürt sie den Druck, der auf ihr lastet zehnfach.

Der Schmerz beißt sich in ihrem Inneren fest und zerfrisst sie, aufreizend langsam.

Sie hat keine andere Möglichkeit als ruhig zu atmen und das Leiden auszuhalten. Jedesmal wenn sie den Ausweg durchdenkt, sich innerlich von ihm abzuwenden, sinkt sie in sich zusammen.

Es geht ihr wirklich schlecht.

Sie zündet sich ein einsames Licht an und setzt sich, vor sich ein weißes Blatt Papier. Später steht sie auf und nimmt sich einen kleinen Krug, gießt ein wenig selbstgebrannten Schnaps hinein. Hastig trinkt sie, und trinkt auch noch einen weiteren Krug leer.

Tief in der Nacht, die Kerze ist längst erloschen, schleicht sie zum Bett und fällt in einen grauenhaften, unruhigen Schlaf.

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die reichste Frau der Welt
1.000 Mal hatte sie geglaubt, er kehrt niemals zurück.

Auch jetzt denkt sie es wieder.

Und gleichzeitig hofft sie, bangt, ersehnt seine Arme, seine Küsse, seine Gedanken, seine Stimme.

Sie fügt sich. Sie lebt und lacht dabei, gibt alles hin, gibt alles in die Welt und steht ohne alles da. Und ist gleichzeitig die reichste Frau der Welt.

Heute schmerzen ihre Knochen; sie dankt aufrichtig, dass es nicht zu schlimm ist und zwingt sich in ihr Tagewerk.

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