Gelassen setzt sie weiter einen Schritt vor den anderen.
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Den dumpfen Druck auf ihrer Brust versucht sie zu ignorieren, und nimmt ihn doch wahr. Sie spürt die Einsamkeit, und gleichzeitig die Abwehr gegen etwas Neues, gegen Kontakt.
Doch sie wird aufbrechen müssen, und sie wird es tun; sie wird aufbrechen.
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Sie ist erstaunt, als sie beim Erwachen bemerkt, dass die gesamte Zeit der Dunkelheit ohne Unterbrechung vorübergezogen ist, sie hat nicht wachgelegen, nicht geweint, nicht gelitten.
Sie steht auf, ordnet ihren Haushalt, setzt heißes Wasser für Kaffee auf. Die Sonne strahlt, tiefstehend, so wie sie sich das afrikanische, goldgelbe, mystische Sonnenlicht vorstellt.
Ihm schreibt sie eine Nachricht, loslassend, klar, und gleichzeitig in die Zukunft gerichtet. Vorerst legt sie den Brief an die Seite.
Ein bisschen ist sie stolz. Sie fühlt die Richtigkeit in sich, freut sich, trotz des riesigen verbleibenden Trauerbergs. Sie spürt den ersten Zipfel der Zukunft. Zum Lächeln ist es noch zu früh.
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Allerdings meldet sich der Gedanke, dass sie wird nicht widerstehen können, sollte er sich erneut melden.
Das ist ein Problem, was zuerst einer Lösung bedarf. Bevor sie aktiv ein solches Ende vollziehen kann.
Sie denkt weiter.
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Dreht sich im Kreis.
Denkt weiter.
Spürt, dass alles 'richtig' ist und fühlt das Vertrauen in die unbekannte Zukunft.
In eine verborgene Führung?
In sich gekehrt legt sie sein Amulett um den entblößten Nacken und wandert weiter, auf ihrem Lebenspfad.
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Jetzt ist sie so alt geworden, wie sie ist, sie weiß um die mächtige Macht der Göttlichkeit, und scheitert an so vergleichsweise geringen Liebesgefühlen. Dummen Gefühlen. Sie trauert.
Bleibt sie stehen? Geht sie weg? Vor diesen beiden Optionen steht sie, schon so lange, und scheut sich absolut, sich zu rühren.
Niemandem kann sie sich öffnen, nur sich selbst eingestehen, wie die Wahrheit tatsächlich ist.
Das Rotkehlchen wirft emsig das Futter aus dem Häuschen, es macht einen fröhlichen, und beruhigteren Eindruck als früher. Eher beiläufig sieht es zu ihr hinein, nicht mehr ängstlich. Wenn sie die rotgeschminkte Dame nicht sieht, hört sie doch ihr lautes Piepsen.
Wieder ergibt ihr Resumee das gleiche Ergebnis, wieder landet sie an derselben Stelle wie schon seit sehr langer Zeit. Manchmal spielt sie mit dem Gedanken, einfach anzunehmen, dass es so ist. Dass sie nicht die Macht hat, es zu ändern, und es zu integrieren in ihr Leben, es anzunehmen, allein zu bleiben.
Das wäre vielleicht eine kluge Umgehensweise. Genau wie die Entscheidung, sich abzuwenden, auch das wäre sicher weise.
Eher kann sie sich vorstellen, die erste Variante zu leben. Die zweite schafft sie einfach nicht. Sie will es nicht. Alles in ihr sperrt sich dagegen.
Ist das die Lernaufgabe? Muss sie dorthin?
Sie senkt den Kopf und Tränen wollen aus ihrem Herzen. Sie verschließt die Verbindung fest und lässt kein Weinen zu.
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Das Käuzchen ruft, wie schon zu noch glücklicheren Zeiten. Beschützt wechselt sie in die Welten der dunklen Leben...
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Als leise, herzbetonte Töne der Liebe zu weichen Bewegungen locken, bemerkt sie die Trauer, den drückenden Kloß, ihren zugeschnürten Hals und Lebensfluss. Auf dem Weg zur Hütte bricht das Schluchzen aus ihr hervor, sie weint und zuckt unter der Last des Schmerzes. Sie weiß auf eine Art, wie man so etwas wissen kann, dass sie sich niemand anderem öffnen oder gar hingeben kann. Seltsamerweise beruhigt und entlastet sie diese Erkenntnis.
Sie stellt sich den quellenden Strömen nicht entgegen und weint alle Tränen heraus. Dann kehrt sie heim und lässt sich von der Hütte aufnehmen, herzlich und genug. Sein Amulett ruht ruhig und Ruhe gebend auf ihrer warmen Haut, tröstet sie und gibt ihr Halt.
Sie wird sich gewöhnen müssen an die Einsamkeit, diese besondere Situation. Nur so kann sie sein, was sie ist und fühlen, was sie wirklich fühlt. Alles andere wäre Lüge.
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Sie verschließt sich.
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Nicht sie muss sterben, viel schlimmer ist es: ihn muss sie sterben lassen. Er will es, er muss es, er hat es erzwungen, sie zwanghaft dahingetrieben, selbst ohne Alternative zu seinem Weg. Ihn muss sie sterben lassen. Alles Aufbegehren, jede Rebellion, ihre gesamte Ignoranz des Unausweichlichen hatten nichts genützt.
So quält sie sich hindurch, qetscht sich durch die Enge, ihn zurücklassend, loslassend, freigebend. Ein letzter Blick auf die schmerzende Wunde, die Schnittstelle zum leuchtenden Paradies, dessen Begründung im Leben selbst liegt.
Sie weiß, sie muss dankbar sein, auch für diese Erfahrung, sie weiß, dass diese Schmerzen der größere Schatz von Glück und Leid sind. Doch sie überlässt sich dem blutigen Meer, untergehend wie eine Meerjungfrau, verdammt zur Trennung von der Süße des Sterblichen.
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Er liebt sie nicht, er liebte sie nie, er hat es gesagt, sie hat es nicht verstehen können.
Was war ihr Problem? Was hinderte sie, zu verstehen? War sie dumm? Das Ego zu groß? Wo ist der Fehler?
War sie dumm genug, sich übervorteilen zu lassen? Nachhaltig, vom Wolf im Schafspelz? War ihre Liebe echt? Hehr? Überaus dumm?
Möglicherweise versiegen die Tränen für den Moment. Sie nutzt den Augenblick zum Luftholen, rollt sich zusammen, lässt die Kontrolle los, das Bewusstsein schleicht sich davon.
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Sie versteht einfach nicht, was geschieht und schon gar nicht, aus welchem Grund. Beißend frisst sich das Salz ihres Schmerzes in die empfindlichen Stellen um ihre Augen. Sie weint und weint und weint, intuitiv, später wird es davon besser werden?
Dankbar, das Amulett zu haben, legt sie es um. Gleichzeitig gebrochen und sicher auf dem richtigen Weg schließt sie die Hülle um sich wieder zu.
Ihm gegenüber verbirgt sie nichts.
Jahre, Jahre, Jahre.
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Leere Lippen, leeres Herz, leere Luft.
Frieden und Gänze umgeben sie sorgsam, sie rollt sich zusammen und schließt Augen und Herz.
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Das Rotkehlchen findet sich sofort nach ihrer Fütterung ein.
Sie geht in die Küche und fertigt die Speisen für ihr Kind an.
Auch der zweite und dritte Versuch zu schreiben misslingt. Sie klappt das Buch wieder zu und geht inhaltslos weiter.
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Sie ist rundum erfüllt, ruhig, freundlich, gleichzeitig bereit zur Energieentladung - sie liebt dieses Gefühl.
Das Knacken und Knistern des Feuers begleitet sie auf dem Weg in den Tag. Sie sitzt am Küchentisch und erledigt ihre Schreibarbeiten. Der heiße Kaffee ist ihr heute morgen nicht stark gelungen, und so setzt sie erneut Wasser auf. Sie genießt diese Zeit der Ruhe, ausgeglichen und warm und unbemerkt pulst ihr Herz im Takt des Lebens. Fahrig streicht sie ihr Haar aus der Stirn und lässt ihre Gedanken in andere Welten verschwinden...
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Später wurde sie durch Besuch und Gesellschaft abgelenkt.
Abends würde sie ausgehen. Das hatte sie schon lang nicht mehr getan. Etwas skeptisch denkt sie an die Nacht.
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Er weist sie ab. Unerbittlich, hart und kalt. Sie weiß, er ist nicht so. Leider weiß sie es.
Die Schmerzen sitzen tief und fest, ohne Ausweg, ohne Linderung. Mühsam quält sie einen Fuß vor den anderen, hebt keinen einzigen Blick.
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Am Mittag unternimmt sie eine Wanderung am Fluss entlang, erinnert sich des Gefühls, stapft allein vor sich hin, ohne den wuselnden Freund.
Nach einiger Zeit sieht sie ein Männchen am Ufer sitzen, er fängt Fische. Sie grüßt zurückhaltend, will nicht stören; doch er erhebt sich erfreut, und sie sprechen sich freundlich an. Ein weiser, lächelnder Mann, wie ein kleiner Segen für ihr Herz. Als sie nach einiger Zeit am gegenüberliegenden Ufer zurückkehrt, sitzt er unverändert an derselben Stelle und winkt fröhlich hinüber.
Später findet sie auf ihrem Weg gefrorene Zweige mit aufgeplatzten, weißen Kätzchen. Sie sammelt sie auf zu einem kleinen Strauß, den sie mitnimmt.
Zu einer Rast setzt sie sich ans Ufer des Wassers und lässt das Gleichmaß der Bewegung auf sich wirken. Wie breit mag der Fluss wohl sein? Sie schätzt die Entfernung mit den Augen ab, ein Teil, zwei Teile, und so fort. 50 Schritte? Als sie die flüssige Ader überquert, zählt sie die Längen und kommt auf nur 30.
Die strahlende Feuermutter begleitet sie bis zur Hütte. Ihr Herz erreicht sie nicht.
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Was ist sie wert? Was ist sie wert? Was ist sie wert?
Sie muss ihre wahren Seiten besser verbergen. Ihre lauten, schlechten, unangenehmen. Dann mögen sie die Menschen lieber.
Sie ist froh, allein zu sein. An ihn kann sie gar nicht denken. Ein magerer Gedanke streift den Fuchs, den liebenden.
Heiße Tränen rollen über ihr Gesicht.
Sie wird denken, so lang, bis sie fertig ist, bis das Ergebnis sie zufrieden stellt. So steht sie auf, holt sich ein Leinentuch für die salzigen Richter, und beginnt mit dem traurigen Werk.
Edit: Später bemerkt sie ein feines Glühen am Horizont. Die Übermacht des Lebens kriecht mühsam und unaufhaltsam über die Schwelle des Tages, ein Versprechen, eine unübertroffene Schönheit. Sie sitzt auf auf die Welle der Zeit, nähert sich wieder ein wenig mehr der Befriedung, der Einwilligung, dem Ende. Und wartet auf ihren Kampfgeist.
An dieser Stelle erinnert sie sich an einen guten Ratschlag einer Frau. Diese legte ihr nahe, doch (endlich) aufzuhören zu kämpfen. Damals fand sie die Worte gut und richtig, und ganz falsch sind sie bestimmt auch heute nicht. Vielleicht ertrug auch die Frau ihre Kämpfernatur nicht, hielt ihre überbordende Energie nicht aus.
Denn das war es auch: Eine riesige Kraft, die nie endet, die auch unsichtbare Grenzen überwindet, die in weite Länder trägt, die auch zerschlagen kann. Ein erstes Lächeln des Tages erfüllt ihr Antlitz und Herz: Sie wird kämpfen. Gleich heute wird sie beginnen.
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