Dann singt und lockt die Zukunft mit einer süßen Meldodie. Sie lächelt und summt zufrieden vor sich hin. Sie wird kommen, die Zukunft.
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Schön längst hat dieser Gedanke seine Tiefe und den ganz großen Schmerz verloren - auf ihren Befehl hin. Es ist bereits ein unwiderruflich geschehender Automatismus, dass er in seine Schranken verschwindet, sobald sie ihn denkt.
Sie steht auf und geht energielos zum Feuer, schürt an für den heißen schwarzen Lebensbringer. Die Vögel vergisst sie erst, auch die Abwesenheit des Fuchses.
Später, nach ein paar Schlucken - es ist, als ob der heiße Kaffee in ihre Adern gelangt und auf diese Weise Körper und Geist mit Erwachen versorgt werden - füttert sie die Vögel.
In der heiligen Nacht war sie mit ihrem Kind zur Ruhestätte des Fuchses gewandert, und hatte sie im Dunkel und Dickicht nicht gefunden. Das wird sie heute morgen nachholen. In drei Tagen wird sein erster Todestag sein.
Mit ihrem Kind hatte sie gesprochen. Es ist nicht selbstverständlich und muss gelernt werden, die eigenen Kräfte kennenzulernen und treffend auszuwählen, was man tun möchte. Sie lächelt.
Es tut ihr gut, zu lächeln.
Noch einmal denkt sie über die Diskrepanz nach, dass sie ihn liebt und sich gleichzeitig einen Partner an die Seite wünscht, nicht gern allein ist.
Da die Seite besetzt ist, bleibt sie allein.
Der Rest ihres Gehirns ist erwacht, ihre Glieder werden zusehends geschmeidig, es drängt sie ins Leben und gern gibt sie nach.
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Eine schöne Heilige Nacht liegt hinter ihr, ihr Kind ist soeben wieder heimwärts aufgebrochen.
Sie ist allein. Gut gerüstet für das Alleinsein denkt sie an die Zukunft. Fad. Etwas einsam. Soll sie sich mit dem Gedanken versöhnen? Etwas anderes erhoffen? Resignieren? Das Leben füllen oder leeren?
Gedankenverloren streckt sie ihre Füße in Richtung der Flammen und bewegt die Zehen hin und her.
Ein hellblauer Schleiher liegt auf ihrem Herzen, mehr grau als licht.
Edit: Ihm gewährt sie keinen Einlass in ihre Gedanken. Sie wundert sich, ob ihre Sehnsucht nach ihm wohl dem Alleinsein geschuldet ist oder sich tatsächlich auf ihn bezieht? Deutlich ist in jedem Fall, dass wegen ihm kein Anderer ihren Blick erhalten kann. Wieder wackelt sie mit ihren Zehen.
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In diesem Jahr tut sie nicht viel. In der letzten Weihnacht strich der Fuchs um ihre Beine. In der heiligen Nacht wird sie seine Seele suchen und der Fuchs wird die ihre finden.
Alle Tage danach liegen wie leere Blätter herum.
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Sie spürt ihre Trauer, gewährt ihr ihren Raum, und wendet sich im Anschluss anderen Dingen zu.
Der Baum. Das Wunder. Es ist möglich, es könnte kommen. Still und rein beginnt sie, zu arbeiten.
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Die Vögel haben von ihrem Futter liegen gelassen, sie sind verschwunden, an einen anderen Ort. Ihre Seelen zwitschern aufgedreht herum, sie schlagen mit den Flügeln und fliegen quirlig auf und ab.
Sie entzündet alle Lichter und beginnt zu kochen.
Die Einsamkeit drückt fest auf ihren Mut.
Ein scheues Rotkehlchen findet den Weg in die Futterstelle. Normal pickt es zaghaft die heruntergefallenen Körner, mit sicherem Abstand vom unruhigen Treiben. Nun sitzt es nah am Getreide, beäugt sie ängstlich, und frisst dann nervös, ein Korn und noch eins.
Sie rührt sich nicht. Sie sind beide still, das Rotkehlchen und sie.
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Drei dicke, dunkelrote Stumpen verströmen Gottes Frieden und Verlässlichkeit. Ihre Hütte ist warm und still, das Knistern des Feuers flüstert und murmelt beruhigende und mutvolle Worte. Die Dunkelheit umrundet ihre Hütte und wehrt Besucher und Unbill sicher ab.
Sie holt sich eine weitere Tasse heißen, tiefschwarzen Kaffee, legt ihre Gedanken geordnet vor sich hin, sortiert sie hier und da um, schiebt das Ende immer mal wieder ein Stückchen nach vorn, und wartet. Auf Regeneration. Auf das Feuer und ihren Willen, der irgendwann wieder erwachen wird.
Bis dahin pflegt sie sich aufmerksam, sammelt jedes noch so kleine Zweiglein ihrer Stärke sorgsfältig auf, fordert sich nicht, lässt ihre Gedanken durch ihren Kopf gleiten, manchmal wie nebenbei ordnend eingreifend, Mutter und Tochter zugleich.
Einmal beäugt sie neugierig einen Plan, und belässt es dann dabei.
Den Menschen, die sie während des Tages trifft, trägt sie wortlos Gottes Segen weiter, den Kopf teilend neigend, mit sonst leeren Händen, dieses Jahr.
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Die Schnitte der Vergangenheit nässen noch, doch es ist keine Katastrophe. Sie hat beschlossen, die eine Gemeinschaft zu verlassen, und damit auch ihn. Es sind zwei verschiedene Geschichten; sie genießt die Freiheit.
Ihre Bewegungen gelingen langsam, sie schont und salbt sich selbst. Eine stockende Geburt.
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Sie entzündet Lichter, kocht starken Kaffee, und überlegt.
Was kann sie tun?
Was muss sie tun?
Wohin wendet sie sich?
Sie senkt ihren Kopf, faltet die Hände und betet.
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Sein Amulett wärmt ihre Brust, die ihr Herz fest verbirgt. Grimmig bewegt sie sich voran.
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Sie bemerkt, es geschieht das gleiche, als vor Jahren eine geliebte Person starb: deren Geschichte, die Seele, das Gemeinsame entwich, langsam und unaufhaltbar. Auch damals sträubte sie sich mit allen Sinnen dagegen, wollte den Gedanken, die Situation, die Gefühle, die Stimmung aufhalten.
Naja. Gleichzeitig lebt sie den neuen Tag, heißt jeden Atemzut und jeden Moment willkommen, lernt ganz unbemerkt die fremden Minuten kennen und greift fleißig nach den ihr entgegenfliegenden Aufgaben und Ereignissen.
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Morgens wird sie wach in geborgener, warmer Atmosphäre, einsam, ohne Licht. Sie mag das Alleinsein, die Stille, die Selbstbestimmung, doch es fehlt die Wärme des Bewusstseins seiner Anwesenheit.
Sie spürt, dass sie ihn vergessen wird, dass die Tiefe und Schärfe des Dorns weniger werden. Sie zündet sich Lichter und Kerzen an, kocht sich heißen Kaffee, begrüßt und schätzt ihren wachen Geist und öffnet sich für den Tag.
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Er kommt und ist fest verschlossen, fast ein kleines bisschen böse. Sie nimmt seine Zeichen schnell und klar auf und bricht den Kontakt ruhig und souverän ab.
Freundlich und ruhend weist sie ihm die Tür, steht zu sich selbst, verleugnet nichts, verbiegt sich nicht, achtet genauso seine Grenzen.
Eine Gefährtin stellt sich später an ihre Seite und weicht nicht eher, bis Schmerzen und Tränen verflogen sind.
So beginnt der erste Tag des restlichen Weges vor ihr.
Im Wald, in der Gemeinschaft, sucht er nicht den Kontakt zu ihr, lässt sie aber teilhaben an seiner Existenz.
Sie gewährt ihm keine Beachtung, erlaubt ihrem Sein keinerlei Ausgang.
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Ohne Qual und Traum durchwandert sie die Nacht und erwacht erholt. Grade will sie beginnen, sich wohlzufühlen, da schnappt die Einsamkeit zu und trifft sie unbarmherzig; sie erstarrt und wird kalt.
Draußen hat es geschneit. Das Land liegt unter völliger Stille unter der kostbaren Decke der glitzernden Flocken. Sie ist allein. Niemand erfreut sich mit ihr an dem Schatz, niemand denkt an sie, niemand trägt sie in seinem Herzen.
Er tut es nicht.
Sie lässt auch diesen Gedanken nicht aus. Den Rand zum Abgrund ignoriert sie geringschätzig und kocht sich starken, heißen Kaffee.
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Alles schwindet, Nebel der Hoffnungslosigkeit senken sich auf ihre Lider und ihr Gemüt.
Sie zieht sich komplett zurück und verbirgt ihre Seele in der Schwärze der Nacht.
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Auf dem Heimweg wird sie vom Mond verfolgt, aufdringlich, schmerzhaft an das Vergangene erinnernd, unabweisbar. Auch jetzt drängt er sich vor das Fenster, prall, im Vordergrund stehend; all ihre Versuche, ihn zu ignorieren abschmetternd.
Sie feuert an und zündet Lichter an. Sie wird noch laufen, kein Fuchs wird sie begleiten.
Sie senkt den Blick.
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Sie geht auch jeden Morgen folgsam und willig mit ihm. Sie verrichtet die Dinge des Tages, arbeitet und bewegt sich sehr viel, deckt sich mit neuen, leuchtenden Stoffen ein, richtet ihre Hütte hell, freundlich und sauber her.
Das Gefühl von Schutz und Geborgenheit will sich nicht so richtig einstellen, schon gar nicht von Glück.
Sie will keinesfalls undankbar sein und ist es auch nicht. Sie spürt die starke, reine Kraft des Lebens, das sie an die Hand nimmt und sicher und planvoll führt, ihr Blick ist wartend auf die Wegbiegung in der Ferne gerichtet. Wird hinter der Kehre Hoffnung liegen?
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