Sie ist glücklich und zugegebenermaßen auch beruhigt. Alles ist schön.
Wie immer beginnt sie, auf ihn zu warten. Nur feine Sehnsucht ist ihr Begleiter, Angst ist nicht dabei.
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Es ist nicht mehr ganz so hell wie noch vor 14 Nächten um diese Zeit; der Zenit des Sommers ist überschritten. Der nahende Herbst macht ihr keine Sorgen und auch der sichere Tod dieses Jahres nicht. Sie fühlt sich sorgsam gebettet in den Lauf der Dinge und liebevoll gehalten und begleitet von Glück und Liebe.
Und erstmal gilt es, laue Sommernächte und unendlich dauernde Küsse zu erleben. Still und geschlossen beginnt sie den Tag.
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Sie denkt sich ihn nah zu sich heran und bemerkt dabei, dass es nicht nötig ist, dass er genau zu diesem Zeitpunkt da ist. Alles ist gut und friedlich und rund, wie es ist. Er fehlt nicht, ist nah genug und wird noch näher sein, wenn er zu ihr kommt.
Ja, sie wünscht sich, dass sie lange zusammen sind, und vielleicht, dass sie auch andere Dinge miteinander teilen. Mehr Nähe muss es nicht sein.
Sie hat sehr viel Neues von ihm gelernt. Und einiges Kluges. Das mag damit zusammenhängen, dass er einiges in sich trägt, das er sie lehren kann. Und damit, dass sie aufmerksam und hörend ist, es zu erlernen.
Sie neigt ihren Kopf und beginnt den Tag.
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Mittags hatte sie kleine Triebe ihrer Pflanzen hochgebunden. Besonders vorwitzig und üppig hatten sich die Ärmchen eines jungen Rebstocks entwickelt. Behutsam legte sie die feinen Sprosse und Ranken um ein paar Pflöcke, die sie mit Draht verbunden hatte.
Sie genießt ihren Tee und lauscht dem Raunen der Bäume.
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Vor ihr stieben Schmetterlinge auf, flattern aufgeregt davon. Die Pflanzen um sie herum glühen und blühen, strahlend weiß, leuchtend gelb, einige hellrote Tupfen von Mohn liegen hier und da zwischen der Farbfülle verstreut, kräftigpinke Tabakstauden, blaßrosa Schaumkraut. Der Wind zergelt an ihrem Haar, bläht ihr Kleid auf, ein kräftiger, stürmischer und doch sanfter, freundlicher Sommerwind. Es ist warm.
Sie tritt nicht auf die vollkommen geformten Champignonköpfe und umrundet die Gräser, auf denen Marienkäfer sitzen. Hier und da klatscht das Wasser des Flüßchens über einen kleinen Felsstein.
In der Ferne taucht eine Brücke auf. Schon von weitem sieht sie eine Taube auf dem Geländer sitzen. Ein Fuhrwerk rumpelt mit Getöse über den Übergang. Mit Erstaunen sieht sie die Taube beim Betreten der Holzbohlen immer noch an derselben Stelle verharren.
Sie erkennt die Seele der Mutter ihres Ziehsohns. Sie erschrickt nicht, das ist schon oft passiert. Sie senkt den Blick und geht leise an der gegenüberliegenden Seite vorbei. Ihr Geist grüßt den ihrigen.
Später, auf der anderen Seite angelangt und nachdem sie schon einige hundert Meter zurückgelegt hat, wendet sie sich um. Die Taube sitzt unverändert am selben Platz. Plötzlich leuchtet sie in der Sonne auf, zweimal, leuchtend weiß erstrahlt ihre Brust, wie zum Gruß.
Sie hebt ihre Hand mit der Innenfläche nach vorn, verbleibt so einen Moment. Dann tritt sie den Rückweg an.
Sie denkt an ihre Kinder. Ihnen geht es gut. Ihre Kraft und Energie, ihre Lebensfreude teilt sie mit dem Mutterherz und sendet sie an seine Seele ins Jenseits.
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Deutlich nimmt sie gerade jetzt wahr, dass es stimmt. Sie ist überaus glücklich, weil er seinen Platz in ihrem Leben einnimmt. Sie ist überaus glücklich über alles, was er ihr gibt. Und ein großer, weiterer Teil ihres Glücksgefühls kommt aus ihr selbst heraus. Sie hat einen wunderbaren Stand, nachgiebig, dehnbar, flexibel, haltbarer als alles Irdische, ja: glitzernd.
Sie lächelt über diese zwei Wahrheiten.
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Sie verbrachten einen wunderbaren Tag miteinander. In ihrem Hinterkopf vegetiert der Gedanke an das Ende dieser Zeit vor sich hin; er verschwindet nicht, vielleicht verliert er an Schrecken.
Sie lässt alles geschehen, erliegt nicht der Versuchung, einzugreifen. Entweder er bleibt und sie finden einen gemeinsamen Weg, oder er geht. Oder sie geht. Sie leben die Momente, lieben sich, essen gemeinsam, küssen sich unendlich oft.
Einmal sagt er etwas, von dem er weiß, dass es nicht ihrer Richtung entspricht. Sie vermutet, er möchte eine Reaktion erwirken, und gleichzeitig mitteilen, dass er sich entgegen ihrer Wünsche entschieden hat und verhalten wird. Sie sitzt still, sieht ihn nur sehr kurz an und antwortet nicht.
Er verlässt sie in Frieden.
Draußen rauscht der Wald. Das Raunen schwillt an und bringt ihr die Gewissheit, selbst etwas zu sein - etwas anderes - und die Sicherheit der Welt um ihre Welt herum.
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Morgen wird er kommen.
Sie ist ruhig, glücklich, gleichzeitig ruhig und glücklich. Ihre Hütte umgibt sie mit Frieden und Heilung. Frische und leuchtendgelbe Sommerblumen erhellen die Räume. Sie denkt zurück an den Anfang ihres Weges, an die ersten Worte und ihre ersten Gedanken. Liebesgeschichte mit einem Wolf, Weg zu ihr selbst. Ja, es war eine Liebesgeschichte mit einem Wolf, jederzeit, unabhängig davon, ob er ihr gefolgt war oder verschwand. Und genauso war es ihr Weg zu sich selbst, der Weg, den sie gehen musste und wollte, unabhängig vom Wolf.
Was sie meint, vor sich zu sehen, kann verschwinden und sich ändern, was in ihrem Herzen ist, bleibt.
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Sie ist noch nicht mal ungeduldig, so gelassen und sicher fühlt sie sich.
Sein Blick ruht auf ihr und seine Augen lächeln währenddessen.
Eine weitere glückbringende Nachricht erreicht sie von ihrem Kind. Mehr verträgt sie gar nicht, denkt sie. Sie atmet nur flach und still, rührt sich kaum. Ihre Haut leuchtet gülden, ein Strahlen von Wärme und Helligkeit hüllt sie behütet ein.
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Heute fürchtet sie keine dunkle Jahreszeit. Sie ruht in sich, er ruht in ihr. Sie denkt nicht, ängstigt sich nicht, atmet.
Ein wunderbarer Lebensmoment, der bereits Tage anhält. Sie erlebt und genießt diese Zeit bedachtsam und bewusst. Das Wissen um Veränderung muckt hier und da auf und findet einfach keine Beachtung. Besonnen legt sie sein Amulett um den Hals. Anmutig schmiegt sich das Band um ihren Nacken, streichelt verträumt die Stelle, die er mit Küssen belegte.
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Sie lieben sich. Er haucht ihr Küsse auf den Ort zwischen ihrem Hals und Nacken.
Eine Art von Normalheit breitet sich aus. Er kam, und er geht, und alles bleibt wie es ist.
Sie ist sie selbst. Nur ein Hauch seines Geruchs weht hin und her.
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Ihr Liebesmann hat die Liebe übernommen. Er ist zwar nicht an ihrer Seite im Alltag oder bei Wanderungen oder wenn sie zum Tanz geht; so ist es halt. Es gibt nichts, was ihr fehlt.
Wieviele Menschen können das von sich sagen?
Schon seit geraumer Zeit genießt sie das Alleinsein. Und sie erinnert sich: Auch früher genoß sie am meisten die frühen Stunden, als alles schlief, Stille leise durch die Räume wanderte und sie glücklich bei einem heißen Kaffee saß und nichts sagte, hörte oder tat.
Sie hat verstanden, dass es ein gemeinsames Leben mit ihrem Liebesmann nicht geben wird; vielleicht nicht geben kann. Sie ist nicht an der tiefen Wahrheit interessiert, sie kennt die Auswirklungen und das genügt ihr. Sie ist glücklich, die Liebe in ihrem Herzen zu haben und sie sieht die Liebe in seinen Augen, wenn er sie hält und herzt.
Und diese Liebe wird verschwinden oder bleiben.
Sie denkt nicht an morgen.
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Der Frieden in und um die Hütte ist mit den Händen greifbar.
Später versorgt sie wie jeden Morgen Pflanzen und Tiere, und setzt sich dann mit Tee und frischem Brot zum eigenen Mahl. Es ist still draußen, die Vögel flüstern oder sind in bereits großen Wärme ganz verstummt.
Ihr Wochenende ist voller Pläne, und so genießt sie den Moment der angehaltenen Zeit.
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Sie vermisst ihn nicht. Jedesmal, wenn sie ihn nicht vermisst hat, war sie erschrocken und forschte nach dem Warum. War die Liebe gegangen? Heute bemerkt sie: sie vermisst ihn nicht, denn er ist nicht weg. Er ist auf eine andere Art anwesend, als für sie früher vorstellbar oder wünschenswert war. Sie wird ihn wieder vermissen, und er wird wieder zu ihr kommen.
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Seitdem sie nicht mehr fürchtet, dass er nicht wieder kommt, blüht sie auf. Wenn sie im Wald aufeinandertreffen, lächelt sie ihn an, lächelt er sie an.
Wenn er noch einmal gehen muss, soll er gehen. Auf ihren Lippen liegt seine liebevolle Berührung. Alles ist wunderbar.
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Ab dann sind alle Gedanken verschwunden.
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Sie steht mit ihrem Kaffee vor der Hütte und lässt sich bescheinen. Die Gedanken und Worte wollen raus aus ihrem Kopf, sie weiß aber nicht genau, welche. So lässt sie alle quasselnd fortziehen, und je weiter der Krach sich entfernt, um so mehr genießt sie die Ruhe.
Obgleich sie vor ihrer Hütte steht, ihr Leben, ihre Meinungen und Pläne fest und klar sind, ihr Garten leuchtend und blühend vor ihr liegt, gehört jede Faser ihres Seins auch ihm. Sie hat sich verschenkt, mit Haut und Haaren, ohne Berücksichtigung irgendeiner Gefahr, wie ein Kind.
Die Frau in ihr streicht ihr übers Haar, nimmt sie bei der Hand und führt sie zurück hinein. Sie lässt sich's gern gefallen, lächelt und beginnt den Tag.
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Sie liegen zusammen, fühlen sich, liegen still, Stunde um Stunde, Haut an Haut. Als er geht, sind beide glücklich, ruhig.
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Eine Nachricht erreicht sie, eine Schwester, sie soll den Frieden verletzen. Sie antwortet leicht, besänftigend, und zieht den Schutz einer freundlichen Geste um ihren Ort, der stärker als jede Mauer der Welt wirkt.
Vor ihrem Haus grasen zwei Häschen; sie wird ihnen Obst und Kräuter hinlegen, wenn sie erneut rausgeht.
Ein frischer Kaffee versüßt ihr den Genuß des frischen Morgens, der vor Leben strotzt. Am Waldrand taucht die Stute mit ihrem Fohlen auf. Ein Paradies.
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Ein bisschen ist sie froh, dass es das nur ist. Sie wird es nicht ändern können. Die richtige Strategie ist, immer weiter an ihrem Ego zu arbeiten (das ist mitverantwortlich für die Situation mit dem flauen Gefühl) und sich bedeckt zu halten.
Froh ist sie, weil nicht die Liebe dem flauen Gefühl zugrunde liegt. Nicht die Gemeinschaft per se, nicht Familie und Freunde.
Sie fühlt sich zerschlagen, mit leicht schlurfendem Gang macht sie sich auf, Tiere und Pflanzen zu versorgen.
Später schnappt sie auf, wie eine Frau sich mit verschiedenen Attributen belegt. Im Stillen übernimmt sie das für sich selbst und stellt fest, dass sie extrem kritisch ist mit sich selbst. Und dass die selbstvergebenen Attribute abwertend sind. Sie bemerkt: sie findet sich nicht gut. Jedenfalls oft nicht.
Sie nimmt sich vor, das zu ändern. Sich zu stärken. Die guten Dinge in den Vordergrund zu heben. Die weniger guten Dinge zu verbessern, aber gnädig anzusehen. Eine realistische Handhabung zu beginnen.
Dieser Gedanke gibt ihr Hoffnung und Mut.
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Sie betrachtet, was ist, sieht auch die Fragilität und die eigene Furcht, und genießt die Liebe und ihr Band.
Sie sieht die unsichtbare Realität mit den Schwachstellen und der übergroßen Flut an Geschenken und nimmt sie dankbar an.
So kann es sein, signalisiert ihr ihr Bauch. Der Verstand will etwas einwenden und murmelt vor sich hin. Sie lässt die Bedenken und Argumente weiterziehen wie die dichte Wolkendecke am Himmel.
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