Donnerstag, 3. Dezember 2015
sie arbeitet
Sie beginnt den Morgen mit Arbeit und beendet den Tag mit Arbeit. Dazwischen ist sie allein und von abends bis morgens auch.

Sie liebt ihn und er liebt sie nicht.

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Dienstag, 24. November 2015
Alltag
sie arbeitet, jeden Tag. Morgens Feuer und Arbeit, abends Feuer und Arbeit. Sie trauert und sie ist allein, die Tage gehen vorüber.

Seine Silhouette wird kleiner, je weiter sie sich entfernt.

Manchmal denkt sie an ihn und ein Zipfel eines Gedankens an eine Nachricht an ihn taucht auf.

Doch meistens ist sie einfach nur allein, ohne Gedanken.

Er liebt sie nicht.

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Sonntag, 22. November 2015
allein
sie war allein durch die Zeit gegangen. Es war in Ordnung für sie. Sie ging ihrem Tagewerk nach, sie war allein. Freude auf die Zukunft. Der Platz neben ihr war leer. Dort würde wieder jemand sein, das glaubte sie und hoffte sie.

Immer noch schlief sie ein mit dem Gedanken an ihn und schlimmer, sie wachte auf mit dem Gedanken an ihn. Jedoch würde sie ihm keine Nachricht mehr schicken. 2 Jahre waren genug.

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Dienstag, 17. November 2015
es ist wie immer - ich kenne es schon :)
Du schneidest mich - ich hab das Gefühl, als hätte ich was verkehrt gemacht. Und diesmal weiß ich: es ist nichts verkehrt. Es ist, wie es ist. Alles ist genau gut, wie es ist
Es war eine herrliche Stunde gestern, ich habe sie super genossen und ich hoffe, sie war Dir wenigstens ein bisschen ein kleines Gutes.

Heute ist Kälte, es ist, wie es ist und es ist okay so.

Ich lieb Dich; so wie ich bin, so lieb ich Dich, so wie Du bist.

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sie hatte gut geschlafen
er hat ihr nicht gefehlt

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Montag, 16. November 2015
sie liegt in der dunkelheit
ihre Augen sind nicht geöffnet, sie sind nicht geschlossen. Sie blickt in die Räume und sieht nichts. Sie scheut nicht die Schmerzen. Sie fühlt nichts.

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was mittlerweile klar ist
eigentlich ist es ja schon lange klar. Sie würde mit ihm gehen. Er will sie nicht mehr haben. Sie würde mit ihm gehen. So ist es unabhängig davon, was er will.

Sie wartete und sie trafen sich. Er wanderte eine Stunde lang mit ihr durch die Welt. Es goss teilweise in Strömen. Sie fragte ihn nichts, er antwortete ihr nichts. Sie gingen einfach.

Am Ende bot sie ihm ihre Lippen, die er nicht beachtete. Doch er nahm ihr Geschenk. Danke und Tschüss.

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es kam ein "Nein"
sie war sicher, es war ein "Nein". Es konnte nur ein Nein sein.

Sie verlor ihren Stand, augenblicklich. Nicht so wie früher, wo sie völlig außer sich war, nein, mehr innerlich, sie verlor den Kontakt zu sich selbst, ein Ziehen unter den Fußsohlen zeigte ihr an, dass der Boden unter ihr sich verflüchtigte.

Als Ersthilfemaßnahme begab sie sich in Gesellschaft, in gute, vertraute Gesellschaft. Dort sammelte sie sich, um dem Drachen entgegenzutreten.

Sie wollte ihm entgegentreten, ihr Haupt zum Abschlagen darbieten, sich der Liebe berauben lassen und trotzig weitergehen.

Sie öffnete seine Nachricht.

Ja.

Es stand dort:

Ja.

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wird es heute ein "Nein" geben?
Werde ich damit abschließen können? Oder werden wir uns sehen und einfach ein Stück zusammen gehen können?

Ich bin gewappnet für beide Möglichkeiten und werde den Weg gehen, der vor mir liegt - egal welcher es ist.

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Sonntag, 15. November 2015
er ist nicht da
Sie hat ihn im Wald getroffen. Er war mit Holzmachen beschäftigt, außerdem hat er Pilze gesammelt und Futter für das Vieh aufbereitet. Er beachtet sie nicht.
Sie hat ihm eine Nachricht zukommen lassen mit der Frage, ob sie ihn einladen kann. Er hatte geantwortet, dass er das zulassen würde.

Sie hat ihn eingeladen.

Sie hofft, dass er kommt.

Es geht ihr gut. Es wird ihr auch gutgehen, wenn er nicht kommen wird.

Sie liebt ihn.

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Samstag, 7. November 2015
er ist nicht da
er reagiert nicht auf ihre Nachrichten. wenn sie ihn sieht, beachtet er sie nicht (wobei, das ist nicht ganz richtig: da sie ihn nicht ansieht, kann sie nicht sehen, ob er sie beachtet. und tief im innern weiß sie, dass er sie beachtet. alles wäre wohl leichter, wenn sie sich gar nicht mehr sehen würden).

er ist nicht da.

sie liebt ihn noch.

ob sie wohl selbst die macht hat, diesen fluch zu beenden? sie befürchtet: ja. sie tut es immer noch nicht.

langsam realisiert sie, dass sie ihn wirklich aus tiefen herzen liebt. einen anderen grund kann es doch nicht geben, oder?

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Freitag, 2. Oktober 2015
Streifzüge
Sie hatte auf einem ihrer Streifzüge den neuen Ort entdeckt, an den sie gehen würde. Dort ist er nie gewesen und dort würde er wohl auch nie eintreten. Dieser Ort würde ihr vielleicht Ruhe bringen, und, vielleicht würde sie dort den Willen entwickeln, ihn loszulassen.

In Gedanken verpackte sie die Dinge, die sie mitnehmen würde. Viel war es nicht. Doch zuerst musste der Winter vorbei sein.

Sie legte sich nieder. Sie lag im Dunkeln, eingekuschelt in tausend Decken und Felle, und fixierte die restliche Glut. Sie würde ihm eine Nachricht zukommen lassen. Sie war noch nicht so weit.

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Dienstag, 29. September 2015
sie saß vor ihrer Hütte
das Gesicht der Sonne zugewandt. Er war nie wieder gekommen und der Schmerz war ein weiteres Mal vergangen.

In Gedanken war sie im Aufbruch. Was würde sie mitnehmen, was würde sie zurücklassen?

Trotz ihres Alters fühlte sie sich kräftig und stark, sie würde die ihr verbleibende Zeit nicht untätig vergehen lassen.

Ob sie die Liebe noch einmal erleben wird, wird sich zeigen.

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Montag, 21. September 2015
heute war ein guter Tag
sie hatte viel geschafft. Immer vor sich hin werkelnd hatte sie nicht hochgesehen. Sie spürte die Anwesenheit der Menschen um sie herum; ihn hatte sie nicht wahrgenommen. Einmal, kurz, gegen Ende des Tages, es hatte ihr nicht wehgetan.

Sie war eine Kätzchen-Prinzessin.

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Freitag, 18. September 2015
schmerzen
es tat einfach nur weh. ruhelos geisterte sie durch die gegend auf der suche nach linderung. doch wohin sie sich auch wandte, die schmerzen waren immer da. sie versuchte zu weinen, doch es gelang ihr nicht.

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mühsam
mühsam setzt sie einen Fuß vor den anderen. Die Schmerzen gingen ihr auf die Nerven, so richtig aufregen konnte sie sich aber nicht, dazu war sie zu beeinträchtigt.

Ihre Erfahrung sagte ihr, dass irgendwann alles zu Ende war und das tröstete sie. Sie verdrängte den Schmerz und tat irgendetwas. Es würde vorbeigehen. Das würde es.

Sie weinte nicht.

Den ganzen Tag hatte sie ihn kein einziges Mal angesehen. Trotzdem hatte sie bemerkt, dass er gut aussah. Er liebte sie nicht. Sie war allein.

Sie straffte ihren Rücken.

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Freitag, 18. September 2015
Ich kann gut damit umgehen, dass Du mich nicht liebst. Meine eigenen Gefühle sind gut genug und ausreichend für mich.

Ich finde es in Ordnung, dass Du nicht mit mir schläfst. Ich vermisse es nicht.

Doch diese abrupten Kontaktabbrüche, damit komme ich schlecht zurecht. Dass Du so schlagartig und komplett weg bist, das lässt mich ratlos und orientierungslos zurück. Ich verstehe es nicht und brauche lang, um mich zu fangen.

Dies soll kein Apell an Dich sein, Dein Verhalten zu ändern. Für mich ist wichtig, dass Du das tust, was für Dich gut und richtig ist und was Deiner Überzeugung entspricht.

Ich kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen; so tun, als ob nichts gewesen wäre. Ich habe Gefühle und schützenswerte Seiten, die ich nicht der Abwertung und Geringschätzung preisgeben werde.

Dass ich sie keines Anderen Willen unterstelle, weißt Du ja bereits :-)

Die Zeit, die ich benötige, werde ich mir zugestehen.

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Eine entzauberte Liebe
So innig die Küsse auch waren, so liebevoll und ewig während die Liebe zu sein schien - eine Liebe gibt sich dann zu erkennen, wenn sie endet: als das, was sie war. War sie tragend, echt, liebend? Oder war es eine unter der Lust erschauernde Fata Morgana, die ihre grässliche Fratze verbarg unter den Nebeln der Sinnlichkeit? War sie still leuchtend, schüchtern aufblitzend im Sonnenlicht und wunderbar? Oder war sie oberflächlich lackiert und gab abblätternd eine kalte, gleichgültige Schale preis?

Sie spürte ihre eigene Wärme und sie fühlte ihr goldenes Herz. Es schlug langsam, gleichmäßig und tröstend. Macht und Fülle umgaben sie. Und Einsamkeit. Sie fühlte die Einsamkeit und das erste Mal begrüßte sie sie.

Guten Tag, Einsamkeit, sagte sie. Die Worte hallten hohl. Sie erhielt keine Antwort. Ihr Herz zog sich zusammen. Und diese Einsamkeit sollte sie mögen? Nicht vor ihr davonrennen? Sie aushalten? Warum? Gab es einen Sinn?

Sie drehte der Einsamkeit den Rücken zu und begann eine Arbeit. Sie arbeitet schnell, ihre Tränen hielt sie zurück. Sie arbeitete, wurde müde, legte sich auf ihr Lager.

Die Einsamkeit stand in der dunklen Ecke und sah sie an.

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wieder derselbe Weg
Sie stapfte wieder denselben Weg entlang. Diese Strecke war sie bereits zweimal gegangen, jedesmal mit dem Ziel, die Ferne, die ferne Zukunft, Klarheit zu erreichen. Jedesmal war irgendetwas geschehen, das sie sich nicht richtig erklären konnte und dann stand sie erneut am Anfang dieses Weges.

Sie betrachtete die Gräser und Blumen am Wegrand, die ihr bald schon vertraut vorkamen. Sie schritt zuversichtlich und nach vorn strebend aus und ließ schnell eine längere Strecke hinter sich. Das Blöde war nur: Ihr Ziel war immer noch der Anfang des Weges.

Doch wie änderte sie ihr Ziel? Was musste sie tun, um woanders hin zu wollen als wieder zum Start? Denn das wollte sie. Wieder auf Start. Wieder zum Anfang. Alles noch einmal erleben. Und wieder und wieder. Am liebsten ihr ganzes Leben lang.

Sie setzte einen Fuß vor den anderen. Und obwohl ihre Zehen schmerzten und die linke Ferse bereits blutete, mochte sie ihren Weg; sie blieb nicht stehen und ging weiter. Sie wollte es.

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Donnerstag, 10. September 2015
war das das letzte Mal gewesen?
Würde sie ihn nicht wiedersehen?

Sie würde sich nicht wundern, wenn er diesmal so entschieden hätte. Sie brach nicht zusammen, sie hielt es gut aus. Da war nur dieses verschüttete Schmerzgefühl. Ihre Füße berührten den Boden nicht. Vielleicht würde sie nicht mehr landen, vielleicht würde der dumpfe Schmerz nicht mehr verschwinden. Es war ein dauernder Druck, nicht unerträglich, nicht so stark, er war beeinträchtigend, eklig, mies, hinterhältig, festsitzend, behindernd.

Er liebte sie nicht. Sie vermisste ihn.

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Dienstag, 8. September 2015
sie weinte
Sie war unsicher, weshalb. Sie war nicht allein. Sie war nicht schwach. Nicht krank. Sie hungerte nicht, sie fror nicht.

Sie weinte. Sie wurde nicht geliebt. Sie hatte lange nicht realisiert - sie wurde nicht geliebt. Und das war es, was fehlte. Sie funktionierte, um sie herum funktionierte alles, es war ihr nicht aufgefallen: sie wurde nicht geliebt. Sie wurde geschätzt, bewundert, anerkannt. Begehrt, gewollt, gebraucht. Das war alles genug, mit dem wollte sie zufrieden sein.

Doch das hatte nicht geklappt. Sie würde sich erneut aufmachen müssen.

Ja, sie würde erneut aufbrechen, in Richtung Sonne. Sie lächelte und weinte erneut.

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