Mittwoch, 24. Februar 2016
Ruhiger Blick in den Himmel
Sie liegt auf ihrem Lager und blickt in den Himmel. Die Kälte stoppt einen Meter vor ihrer Haut, sie liegt in einem warmen Kokon von Liebe. Die Welt hat angehalten, ihr Atem geht langsam. Alles ist gut.

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Dienstag, 23. Februar 2016
Er kam zu ihr. Es ist Vollmond.
Er kam zu ihr. Sie liebten sich. Zärtlich, lachend, wild, routiniert, liebevoll.
Romantisch.
Wunderbar.

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Montag, 15. Februar 2016
eine kleine Höhle
Sie hat am Wegesrand eine kleine Höhle endeckt. Sie ist nicht sehr geräumig und dunkel, aber rundum geschlossen mit einem kleinen Ausgang. Sie polstert sich eine Ecke mit Moos und Heu aus, bedeckt diese Bettstatt mit Fellen und facht ein Feuer an. Tatsächlich entweicht der Rauch des Feuers kerzengerade nach oben, wohin genau, kann sie nicht erkennen.

Bald ist es warm in der Höhle und sie kann ihre klammen und kalten Hände wärmen. Unterwegs hat sie Körner und Samen gesammelt, die sie zu Mehl verreibt. Wasser und Beeren ergeben mit dem Mehl einen leckeren Teig, den sie über dem Feuer backen lässt. Ein herrliches Mahl - gleich nach dem Essen sinkt sie auf ihr Lager und fällt in einen tiefen und festen Schlaf, aus dem sie in der Nacht kein einziges Mal erwacht.

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Sonntag, 7. Februar 2016
Sie dreht sich um
Immer noch befindet sie sich unterwegs, auf einem Weg. Ihre Füße sind staubig und ihr Rücken schmerzt ein wenig. Doch ihr Herz ist frei und sie summt vor sich hin.

Sie wendet sich um und blickt zurück. Der Weg hinter ihr liegt eingebettet in eine ruhig und idyllisch wirkende Landschaft. Die Vögel singen geschäftig und informativ und alles wirkt irgendwie harmlos. Sie sieht den gleichmäßig murmelnden Bach, die Wiesenblumen, den rahmengebenden Horizont. Sie sieht auch die schroffen Felsen und erinnert sich zu gut an die Gefahren und Tränen.

Sie dreht sich zurück, schultert ihr Gepäck und setzt ihren Weg fort.

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Freitag, 5. Februar 2016
sie lässt Sand durch ihre Finger rinnen
Ihre Hand spielt mit Sand. Er war verschwunden, und mit ihm die Gier, die Leidenschaft, das Verrückte, das Wilde. Gedankenverloren verliert sich ihr Blick. Die Liebe war noch da. Nur hatte sie kein Gegenüber mehr.

Immer noch findet sie es schade, alles, wie es gekommen war. Aber es ist unumkehrbar geschehen. Was wird die Zukunft bringen? Ist noch viel Leben übrig? Wird sie irgendwas gestalten können? Oder steht einfach alles still?

Das letzte Sandkorn fällt zu Boden. Ihr leerer Blick fällt auf die staubige Innenseite ihrer Hand.

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Donnerstag, 28. Januar 2016
der erste Morgen
...an dem sie ihn nicht (mehr) wollte. Yeah!

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Samstag, 23. Januar 2016
Sie weint bitterlich
Sie weint bitterlich.

Sie hatte ihn getroffen. Schon oft hatte sie sich ausgemalt, dass sie ein Friedenszeichen gibt oder ihn anlächelt. Aber immer, wenn er vor ihr stand, war ein Lächeln unmöglich, ihr Herz gefror augenblicklich und sie verfiehl in eine fahrige Schockstarre. Einmal hatte sie ihm einen kleinen Zettel hingelegt, er hat ihn sicher nicht gelesen, aber wenn, ignoriert. Jetzt hatte sie ihn getroffen; er päsentierte sich blendend und freute sich für sie, dass es ihr so gut ginge und bedankte sich bei ihr und war überaus liebenswürdig - und unbeteiligt.

War es echt? War es aufgesetzt? Einstudiert?

In jedem Fall brachte es sie völlig aus dem Tritt. Sie stotterte, aus ihrem Mund kamen völlig gegenteilige Dinge, als sie eigentlich meinte, sie wirkte unwirsch und böse. Genau anders als sie war!

Was war ihre Wahrheit? Sie liebt ihn. Nach wie vor. Wie blöd. Wie beschämend. Wie lächerlich. Wie überaus lächerlich. Und wie dumm.

Wie kann sie nur so dumm sein? Was war passiert, dass sie so dumm handelte?

Sie ist nicht mehr ganz jung, und unerfahren und unwissend auch nicht. Eine mögliche Antwort lautet: aus Liebe. Und die andere mögliche Antwort ist: sie ist sehr dumm. Sie weiß nicht, welche Antwort die richtige ist.

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Montag, 4. Januar 2016
seltener
Sie denkt seltener an ihn. Und wenn, dann hämmert sie wieder und wieder in ihren Kopf: Er wird nicht kommen! Er wird nicht kommen! Er wird nicht kommen!

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Sonntag, 3. Januar 2016
leerer Blick
Ihr leerer Blick wandert am Horizont entlang. Ihr leeres Herz schlägt nicht.

Sie atmet (atmet sie?), sie ist allein. Sie vermisst ihre Hütte. Ihn hat sie losgelassen, und sie weiß, sie darf ihn niemals wieder ansehen. Sie hat aufgehört, nach seinen Schritten zu lauschen. Sie denkt keine Gedanken mehr und sie fühlt keine Gefühle.

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Samstag, 2. Januar 2016
Endlich ist es da
Endlich ist es da, das neue Jahr, der Wechsel ist geschafft. Und nicht zu schlecht, wie ich finde. Ein wenig Zuversicht krabbelt in mein Herz, das war nicht leicht. Und wenn ich es geschafft habe, werde ich das Kommende wohl auch schaffen können, nicht?

Ich krempele die Ärmel hoch und fange einfach an.

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Freitag, 1. Januar 2016
sie hat ihn losgelassen
Sie hat ihn losgelassen, keine Tränen, alles tief vergraben, sie selbst versunken im nichtssagenden Grau. Das Herz vertrocknet, versteinert, tot.

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alles ist geordnet
So, alles ist geordnet. Sauber, aufgeräumt, abgesungen. Der Schmutz, das Unerledigte ist schick geschmückt und hell beleuchtet ausgestellt in der Vitrine im Mittelpunkt. Dort kann es bleiben, für eine Zeit. Seltsam, alles so geordnet zu betrachten. Liegt gar nichts dahinter? Eine dumme Frage?

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Donnerstag, 31. Dezember 2015
Ansage
So, jetzt werden die letzten Staubmäuse aus den Ecken geholt und die Ärmel hochgekrempelt. Als erstes wird das alte Jahr verabschiedet. Noch einmal draufgeschaut auf alle Ereignisse und Entscheidungen. Waren sie richtig? Waren sie falsch? Was ist noch zu betrauern? Was sollte ich loslassen, was kann ich mitnehmen?

Dann werd ich mich hindurchzwängen durch das Öhr. Luftrauslassen, die Muskeln entspannen, und schon durchgeflutscht durch die Enge.

Und dann.... wird es gut werden.

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Rückblick
ein weiteres schmerzhaftes Jahr geht zuende. Komisch ist: noch nie hatte ich einen solch großen Reichtum zur Verfügung, mentale Stärke und Wissen, Gesundheit, materielle Sicherheit, viele Glücksmomente. Glücklich bin ich nicht.

Ich bin allein. Alle unpassenden Dinge sind ausgeschlossen. Niemand ist übrig geblieben. Ich bin allein.

Es wird sich wahrscheinlich ändern. Vielleicht werde ich wieder glücklich sein. Heute bin ich reich, traurig und allein.

Ich gehe zögernd, ängstlich, etwas kraftlos, trauernd um das Vergangene, in das neue Jahr.

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Freitag, 25. Dezember 2015
ich liebe Dich
es ist unlogisch, kann nicht zielführend sein, all Deine Argumente stimmen.

Dennoch: ich liebe Dich.

Ich liebe Dich und ich lasse Dich los, denn Du möchtest losgelassen werden. Mich dazu durchzuringen, Dich nicht zu lieben, kann ich nicht. Ich möchte es nicht.

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Samstag, 5. Dezember 2015
es ist unlogisch
es ist unlogisch, rational falsch, nicht vernünftig, aus Selbstschutzgründen nicht zu empfehlen, es ist dumm. Sie füllt ihre Tage, sie ist gut versorgt mit allem, sie trifft viele Menschen, sie lacht, sie diskutiert, sie echauffiert sich, sie strengt sich an, sie arbeitet, sie schläft.

Sie liebt ihn unverändert. Ein flaues Gefühl im Magen begleitet sie überall hin. Mal ist es schwächer, mal denkt sie einige Momente nicht daran. Sie geht mit dem Gedanken an ihn ins Bett und erwacht mit dem Gedanken an ihn.

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