Dienstag, 6. Februar 2018
Leben
Es geht ihr etwas besser. Gut noch nicht. Sie schämt sich, diese Worte zu denken, wertet sich oft selbst ab.

Was ist sie wert? Was ist sie wert? Was ist sie wert?

Sie muss ihre wahren Seiten besser verbergen. Ihre lauten, schlechten, unangenehmen. Dann mögen sie die Menschen lieber.

Sie ist froh, allein zu sein. An ihn kann sie gar nicht denken. Ein magerer Gedanke streift den Fuchs, den liebenden.

Heiße Tränen rollen über ihr Gesicht.

Sie wird denken, so lang, bis sie fertig ist, bis das Ergebnis sie zufrieden stellt. So steht sie auf, holt sich ein Leinentuch für die salzigen Richter, und beginnt mit dem traurigen Werk.

Edit: Später bemerkt sie ein feines Glühen am Horizont. Die Übermacht des Lebens kriecht mühsam und unaufhaltsam über die Schwelle des Tages, ein Versprechen, eine unübertroffene Schönheit. Sie sitzt auf auf die Welle der Zeit, nähert sich wieder ein wenig mehr der Befriedung, der Einwilligung, dem Ende. Und wartet auf ihren Kampfgeist.

An dieser Stelle erinnert sie sich an einen guten Ratschlag einer Frau. Diese legte ihr nahe, doch (endlich) aufzuhören zu kämpfen. Damals fand sie die Worte gut und richtig, und ganz falsch sind sie bestimmt auch heute nicht. Vielleicht ertrug auch die Frau ihre Kämpfernatur nicht, hielt ihre überbordende Energie nicht aus.

Denn das war es auch: Eine riesige Kraft, die nie endet, die auch unsichtbare Grenzen überwindet, die in weite Länder trägt, die auch zerschlagen kann. Ein erstes Lächeln des Tages erfüllt ihr Antlitz und Herz: Sie wird kämpfen. Gleich heute wird sie beginnen.

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