Dienstag, 6. August 2019
ewiglich
Sie wandert. Der heiße Sommer liegt schwer in den Lüften und fließt gemächlich übers Land; alles ist über und über vollgehängt mit Blüten und Früchten.
Wollene Hebammen bedecken die Erde und tragen neues Distelleben, wohin es Gott gefällt. Gutmütig und froh über das Leben und ihren zuträglichen Fleiß lässt sie sich von den unterschiedlichsten Fliegern umschwirren, schillernden Libellen, summsenden Bienen und Wespen, aufdringlichen Brummern, Käfern und Bremsen.
Das Wasser scheint zäh durch sein Bett zu treiben, mit niedrigem Stand, so dass man die Gräser des Grundes sich wiegen sieht. Deutlich erkennt sie die gefleckten Rücken der fetten Flussforellen sich im Schatten unter einer Brücke drängeln und tummeln.

Die schwere Arbeit und die Hitze der Lebensmitte des Jahres erschöpfen sie zuweilen, doch ihre Streifzüge durch die Natur lassen sie aufleben und erfüllen sie wie immer mit neuer Freude und friedlicher Kraft.

Unverändert hängt sie in der klebrigen Schleife im Kontext zu dem starken, unnahbaren Liebesmann, pendelt hin und her zwischen Plänen für ein morgen ohne ihn und Resignation. Gleichzeitig spürt sie die sich über sie ergießenden Fülle, die sich unendlich anfühlt ...today I've got a million; tomorrow I don't know... und nimmt alles dankbar hin. Nur leise atmet sie hin und wieder ein oder manchmal aus und rührt sich ansonsten nicht ein bisschen vom Fleck.

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