Samstag, 28. Januar 2017
Überbordender Reichtum
Sie liebt den Morgen. Alles ist ruhig, tiefschwarz und gefahrlos, friedlich, geordnet, einladend, warm und gemütlich.

Einer der ersten Morgen, an dem der Fuchs nicht sofort fehlt; erst später fällt er ihr ein. So ist wohl die Zeit, sie lässt die Dinge weit und weiter wegrücken. Vorgestern war der Fuchs in ihrem Traum auferstanden; erst war er auferstanden, und dann starb er erneut, alles in einem Traum. Sie wischt die Gedanken weg.

Dampf steigt aus der Tasse vor ihr auf, und auch der Kaffee ist tiefschwarz. Heute morgen stand sie mit dem Impuls auf, ihm zu schreiben, dass sie ihn schrecklich vermisst. Sie denkt darüber nach, dass er es wohl so empfindet, dass er sie unterworfen hat, so benennt er es jedenfalls regelmäßig. Sie wundert sich über so verschiedene Empfindungsweisen und fügt sich in die Tatsache, dass ihm ihr Empfinden völlig fremd ist und womöglich auch bleiben wird. Tag 5 war leicht vorbeigeschehen und wegen ihrer Aufgabe entscheidet sie sich auch an Tag 6 gegen eine Nachricht an ihn.

Der erste Hauch von Morgenlicht mogelt sich in das Dunkel der Nacht.

Es geht ihr gut. Sie ist sich treu und in der Vergangenheit war sie es ebenfalls. Das Feuer knackt, sie ist gesund und genießt den Moment, der so reich ist an üppiger Fülle; sie kostet ihn nach Kräften aus. Heute wird sie ihr Kind besuchen und dort nach dem Rechten sehen und alles richten. Vorher wartet ihr eigenes Werk auf sie. Sie lässt es noch ein wenig warten.

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