Sie liegen zusammen, fühlen sich, liegen still, Stunde um Stunde, Haut an Haut. Als er geht, sind beide glücklich, ruhig.
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Eine Nachricht erreicht sie, eine Schwester, sie soll den Frieden verletzen. Sie antwortet leicht, besänftigend, und zieht den Schutz einer freundlichen Geste um ihren Ort, der stärker als jede Mauer der Welt wirkt.
Vor ihrem Haus grasen zwei Häschen; sie wird ihnen Obst und Kräuter hinlegen, wenn sie erneut rausgeht.
Ein frischer Kaffee versüßt ihr den Genuß des frischen Morgens, der vor Leben strotzt. Am Waldrand taucht die Stute mit ihrem Fohlen auf. Ein Paradies.
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Ein bisschen ist sie froh, dass es das nur ist. Sie wird es nicht ändern können. Die richtige Strategie ist, immer weiter an ihrem Ego zu arbeiten (das ist mitverantwortlich für die Situation mit dem flauen Gefühl) und sich bedeckt zu halten.
Froh ist sie, weil nicht die Liebe dem flauen Gefühl zugrunde liegt. Nicht die Gemeinschaft per se, nicht Familie und Freunde.
Sie fühlt sich zerschlagen, mit leicht schlurfendem Gang macht sie sich auf, Tiere und Pflanzen zu versorgen.
Später schnappt sie auf, wie eine Frau sich mit verschiedenen Attributen belegt. Im Stillen übernimmt sie das für sich selbst und stellt fest, dass sie extrem kritisch ist mit sich selbst. Und dass die selbstvergebenen Attribute abwertend sind. Sie bemerkt: sie findet sich nicht gut. Jedenfalls oft nicht.
Sie nimmt sich vor, das zu ändern. Sich zu stärken. Die guten Dinge in den Vordergrund zu heben. Die weniger guten Dinge zu verbessern, aber gnädig anzusehen. Eine realistische Handhabung zu beginnen.
Dieser Gedanke gibt ihr Hoffnung und Mut.
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Sie betrachtet, was ist, sieht auch die Fragilität und die eigene Furcht, und genießt die Liebe und ihr Band.
Sie sieht die unsichtbare Realität mit den Schwachstellen und der übergroßen Flut an Geschenken und nimmt sie dankbar an.
So kann es sein, signalisiert ihr ihr Bauch. Der Verstand will etwas einwenden und murmelt vor sich hin. Sie lässt die Bedenken und Argumente weiterziehen wie die dichte Wolkendecke am Himmel.
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Dort sieht sie sich, in friedlicher, idyllischer, heimeliger Atmosphäre, allein, mit ihm im Herzen, mit ihm immer wieder an ihrer Seite, und immer wieder allein.
Sie sieht etwas. Anders als in der ganzen, teils verzweifelten Vergangenheit, sieht sie nun etwas.
Sie wird erneut hinsehen, vielleicht darüber nachdenken. Heute, nach ihrer gemeinsamen Liebesnacht gestern, ist sie müde.
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Sie betrachtet die Schöpfung mit allem Getier und den unendlich vielen Facetten der Flora, das Gewimmel der Menschen und entdeckt sich selbst. Einst ein Mädchen, das sie in ihrer Seele geblieben ist, mit unverändertem Glauben in die Liebe und in die roten Farben. Sie sieht ihr Glück und ihren focussierten Blick, ihr Idyll am Rande des Waldes und alle Bilder um sie herum, die geprägt von Heil und hellstem Strahlen sind.
Sie gibt sich ihm hin.
Sanft lässt sie sich zurücksinken in die Welt und kehrt zurück an ihren Platz und ihren Ort, einwilligend in das Jetzt.
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Jetzt grad nicht. Sie fürchtet nichts. Ihre Seele ist sicher gebettet in ihm.
Sie löst sich auf und kuschelt sich zufrieden in die Geborgenheit von tausend seidenen Kissen und Decken.
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So wischt sie alle Gedanken beiseite und macht sich auf in die Zukunft, mit allem, was sie beinhalten wird.
Erst am frühen Morgen verlässt er die Hütte, und sie fürchtet seinen Weggang nicht. Danach schläft sie unruhig, zerschlagen, glücklich.
Später bemerkt sie: sie fühlt sich 'geerdet' glücklich. Es ist eine besondere Form von Glück. Schon lange liebt sie ihn, ganz früher erklärte sie ihm ihre Liebe als 'unspektakulär'.
Sie lebt das Gefühl und lässt sich tragen und fühlt ihm glücklich nach.
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Einige Briefchen wechseln zwischen ihnen hin und her. Sie freuen sich beide.
Sie denkt nicht.
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Wenn er endlich da wäre. Donnerstag.
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Er ist weit weg, und überhaupt, sie realisiert, auch seine Nähe wäre lediglich eine Illusion.
Sie will sich nicht bemitleiden. Ihr geht durch den Kopf, in ihrer Hütte, am Rande des Waldes, in einem Land auf der Erde, die sich in irgendeinem Raum befindet, den wir nicht ergründen können und der nach Regeln funktioniert, die wir nicht erkennen, ist sie allein. Sie weiß nicht, ob sie okay ist, wie sie ist und sie hat niemanden, den sie fragen kann. So rollt sie sich zusammen und weint stille Tränen, die niemand sieht.
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Es ist Dienstag. Sie erfährt, dass sie bleiben kann. Vielleicht kommen Menschen in ihre Nähe. Sie weiß noch nicht, ob sie das aushalten kann und hofft, dass es abgewendet wird. Sie ist erleichtert, dass sie nicht vertrieben wird.
Gestern war der Tag, an dem vor 19 Jahren ihr Kind zur Welt kommen sollte. Was es aber nicht tat... Sie lächelt.
Seine Rückkehr liegt noch so weit in der Ferne. Sie mag das nicht, aber versucht, wenig daran zu denken. Sie unterdrückt den Impuls, ihm eine Nachricht zu schicken. Ihr Herz ist voller ruhiger Liebe.
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Grüngrau hängt der Himmel dicht über dem Dach ihrer Hütte.
Wird sie von hier vertrieben werden?
Seine Fingerspitzen fahren nicht am Haaransatz ihres Nackens entlang. Sie ist traurig.
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Es geht ihr nach wie vor gut, kein Zweifel an seiner Rückkehr belastet ihren Bauch. Vielleicht ist dieser Zweifel der Schlüssel, vielleicht ist die Nicht-Verpflichtung für ihn eine Grundvoraussetzung für (sein) Glück? Damit wäre ihre Bereitschaft, ihn niemals zurückzuerwarten, ihn jederzeit loszulassen, ein 'Muss' für sein Wohlbefinden.
Sie ist unsicher, ob ihre Vermutungen stimmen; allerdings kennt sie die Parameter der funktionierenden Handlungen. Sie wird sich nicht mucksen.
Auf ihrem Plan steht eine Wanderung, ihre Finanzen, der Garten. Doch erst einmal genießt sie ihr schwarzes Feuerelixier, das durch Blutbahn und Gehirnwindungen Leben in sie bringt.
Nicht unweit von der Hütte grast eine Pferdemutter mit ihrem erst vor Tagen geborenen Fohlen. Das Tierkind stößt immer wieder heftig mit dem kleinen Maul vor seine Milchquelle, und die Stute lässt es sich geduldig gefallen. Sie ist stetig beschäftigt, die frischen Halme und Kräuter zu fressen, um dem Säuger einen kraftvollen Start zu ermöglichen.
Versunken betrachtet sie das friedliche und anmutige Bild und verbleibt in diesem Moment, lebt das Leben für diese Zeit einfach nicht weiter.
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Auch wenn es langsam losging, waren viele Aufgaben zu erledigen; sie hat alle erfüllt. Nun sitzt sie vor ihrer Hütte; die Luft steht still, leicht unwirklich, angefüllt von der Ankündigung von etwas Großem, sich Entladendem.
Sie lässt die Zeit vorbeiziehen. Die Zeit, leicht renitent, zwinkert ihr zu und lacht leise...
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Sehr langsam beginnt sie ihr Tagewerk. Er ruht fest in ihren Gedanken und sie weiß, auch sie hat einen sicheren Platz in seiner Welt. Sie ist unendlich müde und unendlich ruhig.
Die Vögel besingen draußen das unbedarfte Idyll, der Wind hält nach dem kräftigen Rauschen der letzten Tage erschöpft den Atem an. Sie freut sich über eine neue Blüte an einer geliebten Pflanze und entdeckt gleich noch mehrere andere. Dieser Tag wird wunderbar.
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Morgens vermisst sie ihn, aber sie leidet nicht. Sie haben sich nicht überschwenglich, aber friedlich getrennt und es liegt außerhalb ihrer Gedanken, dass er nicht wiederkommen könnte.
Geübt friert sie ihre Gefühle ein und beginnt mechanisch den Tag.
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Über Tag sieht sie ihn hier und da. Einmal errät sie sein Vorhaben. Als sie einen günstigen Moment für seinen Plan erkennt, sucht sie seinen Blick und nickt ihm zu. Mit einer kleinen Verzögerung und etwas Zurückhaltung folgt er ihrem Blick und ihrer Aufforderung. Sie gibt ihm mit einer Handbewegung einen Hinweis, er versteht endlich und setzt sein Begehr um.
Sie genießt den Augenblick, sein Vertrauen, das Verstehen zwischen ihnen. Bei einem späteren Zusammentreffen grinst er sie breit an. Ein wunderbares Gefühl breitet sich in ihr aus, auch ein wenig ungläubig, nur ein sehr kleines Stimmchen ist noch besorgt und behindert das Wohlbefinden. Sie lässt das Stimmchen zu und nimmt es sorgend an.
Verwundert lässt sie ihren eigenen Blick auf sich selbst ruhen und wird die Tage bis zu seinem nächsten Besuch beobachtend und bewusst erleben.
Wäre es nur schon so weit, flüstert ihr Herz ihrer Seele ins Ohr. Beide kichern.
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Der Kaffee lockt sie nur schwerlich ins Leben. Die Routine tut ihr gut, ohne dass sie sie besonders bemerkt.
Heute beginnt seine Reise, von der er erst in vielen Tagen wiederkehren wird. Sie fürchtet seinen Fortgang nicht.
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Ihre Gedanken verlassen ihren Kopf, ziehen aus der Hütte und treiben über die Baumwipfel hoch in den unendlichen Himmel hinein.
Sein Amulett lagert bereits auf ihrem Nachtkästchen, seine Gefühle betten sie unverändert sorgsam und liebend. Sie trafen sich einige Male im Wald und in der Gemeinschaft, ihr Zutrauen zu ihm ist leise und ruhig.
So soll es bleiben, ist ihr Wunsch. Als sie ihm das anträgt, stimmt er friedlich zu. Abends neckt er sie sogar ein wenig. So war es schon sehr lange nicht mehr.
Frieden und Glück erfüllen die Hütte und gleichermaßen ihr Herz.
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Sie denkt nicht weiter, überlässt sich ihrem Vertrauen, legt sein Amulett um und beginnt den Tag.
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