Sie ist froh und erschöpft und fühlt sich etwas lächerlich.
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Gut, sagt sie sich leise, dann soll es halt vorbei sein. Und gleich danach: ach wenn es doch endlich auch wirklich vorbei wäre.
Sofort verwirft sie diesen Gedanken, nein, sie wird nicht bereuen, nicht verleugnen. Sie strafft ihre Seele, streicht die Sorgenfalten von der Stirn und versucht ein unsicheres Lächeln.
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Gern würde sie den wissenden Menschen näherkommen, aber der Zugang ist ihr verwehrt.
Sie kehrt zurück nach Hause, schweigt, begibt sich zur Ruhe. Ihre Gesundheit bemerkt sie an der ausbleibenden Verschlossenheit.
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Sie wiegt sich nie in Sicherheit und achtet peinlich genau darauf, zu jeder Zeit autark und allein stehen zu können. Gleichzeitig öffnet sie sich ihm gegenüber sehr bewusst, macht sich verletzlich, bietet ihm ihr Herz.
Er betrachtet es, genießt seinen Anblick, achtet den Moment.
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Als sie heimkehrt findet sie eben diese Beeren auf ihrem Fenstersims. Am Tag war er ihr immer wieder, wie zufällig über den Weg gelaufen. Seine Blicke ruhten dann, manchmal aus seinen halbgeschlossenen Augen, auf ihr. Nachrichten waren zwischen ihnen hin und her gewechselt.
Das Plaid war sehr dicht und wärmend geworden und fast fertig. Der bunt bestickte Bezug war gewaschen und hing draußen. Er war hart gefroren und sie holte ihn schnell rein, so dass er drinnen weitertrocknen konnte.
Er würde ihr noch viele Küsse schenken. Sie unterdrückte den Impuls, eine weitere Nachricht zu schicken und hielt sich an die unausgesprochenen Regeln.
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Sie beginnt, neue Felle und Tücher zu einem großen, superkuscheligen und warmen Plaid zu verarbeiten.
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Morgens geht er nicht, auch als der Tag längst begonnen hat. Er hält sie, er hält sie tausend Mal.
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Manchmal wanderte ihr Blick in die Ferne, und immer achtete ihr Ohr aufmerksam auf jedes Geräusch. Einmal, tatsächlich, näherte sich jemand. Er war es nicht, sie erwartete ihn auch gar nicht. Eine Nachbarin kam, sie brachte wohlschmeckende, mit fremdländischen Zutaten gewürzte Suppe und neue Nachrichten. Sie saßen am Tisch, aßen gemeinsam und redeten lange. Abends öffneten sie einen Wein, besprachen die Pläne fürs neue Jahr und genossen den gemütlichen, geborgenen Moment.
Sie musste ein ausreichend gutes Herz haben, dachte sie später bei sich. Wenn solche Begegnungen mit solchen Personen stattfinden konnten, musste sie ein ausreichend gutes Herz haben.
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Im Dorf finden grade ständig Geselligkeiten statt. Wieder einmal bemerkt sie, dass sie nicht dazu gehört, nicht dazu gehören will. Die Menschen, insbesondere viele auf einmal, machen ihr Angst. Sie ist lieber allein, sie ist anders als die anderen.
Er war nicht gekommen. Irgendwo zwischen den Feldern, wo alle sich getroffen hatten, um Steine vom Land aufzulesen, hatten sie erneut Streit gehabt. Später, als sie längst zuhause war, schickte er ihr ein Briefchen und schrieb, dass er hofft, dass es ihr gut geht. Ungesagt blieben die Worte, dass er sich wünscht, dass sie ihn nicht verlässt; sie verstand seine Botschaft trotzdem. Sie würde ihn nicht verlassen, sie will ihn nicht verlassen.
Sie weiß, dass er nicht in der Lage und nicht willens ist, die Dinge auch einmal aus ihrer Postition zu betrachten. Ihm steht nur der Blick durch seine eigenen Linsen zu Verfügung. Sie nimmt die Realität an wie sie ist.
Sie weint etwas. Zeitgleich ist sie überhaupt nicht traurig.
Vor der Hütte strahlt die Sonne. Hell und gleichzeitig schwach, auch am Mittag ist der Rauhreif noch nicht geschmolzen. Die Gräser und Kräuter werden von einer filigranen Aura aus Eiskristallen umgeben. Trotz der Kälte reißt sie Türen und Fenster auf und heißt den Winter willkommen, genau wie das Leben.
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Sie wird diese Ecke isolierend ausstaffieren, gleich wenn es hell wird. Sie kehrt zurück in die Hütte und lässt die Tür einen Spalt offen stehen. Während sie anfeuert und Kaffee kocht, bemerkt sie, wie der Fuchs sich hineinstielt und unter der Bettstatt verkriecht.
Sie legt kräftig auf, bis das Feuer hell lodert, schnell wird die Hütte heimelig warm. Fix alle Kerzen angezündet - es breiten sich Frieden und Glück aus. Heute hat sie viel Arbeit. Sie wird waschen und die letzten Früchte einkochen, außerdem Vorbereitungen für ein deftiges Mahl treffen, das übermorgen ihrem Kind und ihr schmecken wird.
Er könnte heute oder in drei Tagen kommen. Es ist ihr nicht so wichtig, sie fühlt sich geborgen in seiner Liebe, die so anders ist. Leise singt sie vor sich hin.
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Der Blick nach vorn ist oft hart begrenzt und reicht nicht sehr weit, schnell verliert sich ihr Weg im Nebel. Denkt sie zurück, die letzten drei Jahre, erinnert sie sehr gut die große Unsicherheit, ihre eigene Überraschung, als sie die anstehende Veränderung realisiert.
Sie war den Weg gegangen, und sie ist reich geworden. Dafür ist sie sehr dankbar.
Der Tag gebärdet sich bereits ungeduldig und stampft unwillig mit den Füßen; sie eilt sich, ihn zu leben und krempelt ihre Ärmel auf.
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Heute sieht es noch nicht nach Winter aus, die Luft ist mild, als sie aufbricht, die strahlende Sonne wärmt ihr Gesicht. Der Fuchs folgt ihr in einigem Abstand. Den ganzen Tag stapft sie durch die Natur, hält hier und da an auf ein kurzes Gespräch oder einen erfrischenden Trunk. Nach Stunden erreicht sie den Fluss, sie setzt ihre Tour entlang seinem Ufer fort.
Frieden und Leere machen sich in ihr breit, diese Art von Leere, die gleichzeitig eine vollkommene Fülle bedeutet.
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Sie erledigt die eingeübten Handgriffe des Morgens wie im Halbschlaf. Langsam, mit einer heißen Tasse starkem Kaffee, erwacht ihr Gehirn und legt zeitgleich ihr Unterbewusstsein sanft schlafen. In dieser Zeit zwischen Tag und Nacht wandern viele Gedanken durch ihren Kopf. Einer dieser Gedanken weist sie finster darauf hin, dass ihr Herzensmann einfach kommt und geht, wie er will und sie ansonsten fern hält von sich. Erst überlegt sie, sich darüber zu ärgern. Später ergibt sie sich in ihre Liebe zu ihm und nimmt sie an. Sie liebt ihn. Ihre Gefühle stehen nicht direkt in Relation zu seinem Verhalten. Sie achtet auf sich und gewährt ihm keine Möglichkeit, sie zu verletzten.
Mittlerweile ist die Welt draußen weiß und milchig.
Sie befindet an der richtigen Stelle, das fühlt sie, und sie gibt sich mit diesem Gefühl zufrieden.
Eine lange Tour wartet heute auf sie. Noch ist es zu früh für den Aufbruch. Der Fuchs wird sie begleiten, denkt sie.
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Sein Amulett lag warm auf ihrer Haut.
Am folgenden Tag bastelt und flicht sie Waren für den Markt, säubert die Hütte von Grund auf, kocht und backt, später begleitet sie zwei Nachbarn in das nächste Dorf. Abends knetet sie färbenden Pflanzenbrei in ihr Haar, bindet sich Tücher um den Kopf und kuschelt sich in ihre Felle und Decken. Sie wird tief schlafen.
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Der Boden beginnt zu wanken, ihr wird übel. Sie kennt dieses Gefühl nur zu gut; es ist unangenehm. Ein paar Minuten? Kommt er nur kurz, um sie zu verlassen? Ihr zu sagen, er kommt nie wieder?
Trotz aller Bedrängnis und ihres Unwohlseins realisiert sie, dass sie zur Not bereit ist, ihn loszulassen. Und, dass sie insofern gut für sich sorgen kann, indem sie nicht zulässt, dass er in ihre Hütte eindringt und ihr wehtut. Nein, das lässt sie nicht zu.
Sie fragt nach. Er hat einfach nur nicht soviel Zeit.
Sie atmet auf. Stapft über den Hof zum Schuppen und holt Vorräte, kocht und backt ein wenig. Am frühen Abend trifft er ein, und bleibt bis tief in die Nacht. Er lacht sie an, und weiß, welche ängstlichen Gefühle sie hatte. Er trägt sie auf Händen, zum Schluss macht er noch zwei kleine Reparaturen für sie. Erneut macht sie nicht den Fehler, sich fremd zu fühlen an seiner Seite.
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Schnell schiebt sie das Brot in die heiße Glut, zieht sich die nassen Sachen aus, kocht sich heißen Tee, zündet alle Kerzen an.
Sie wird einfach gar nichts tun. Wie schon so oft.
Mit dem dampfenden Teekrug in der Hand tritt sie vor die Hütte. Suchend gleitet ihr Blick den Horizont entlang.
Wann wird sie eintreffen, die Zukunft?
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Draußen frischt der Herbstwind auf, er jagt Blätter durch die Luft. Der nahe Wald rauscht mächtig und wild.
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Sie ist allein. Der Platz in ihrer Nähe ist frei; wenn ihn jemand anderes besetzte, verließe sie ihn. Würde sie ihn verlassen?
Eins ist jedenfalls klar. Sie verließ ihn nicht aus dem Grund nicht, weil kein anderer da war. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass wenn sie jemand anderen finden würde, der an ihrer Seite sein würde, sie gedanklich an der Vergangenheit mit ihm klebenbleiben würde.
Sie musste also weiterhin stehenbleiben. Seinen Ring tragen. Ob er sie liebte oder nicht.
Wie oft war sie an diesem Punkt schon gewesen?
Sie macht sich fertig für eine kleine Wandertour. Auf der Truhe steht der fertige Brotteig, ihn wird sie nach ihrer Rückkehr in die Glut schieben und lecker knusprig backen. Sie streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzt.
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