Sonntag, 23. August 2015
verloren
Sie quält sich beim Aufstehen, ihre Glieder sind schwer. Der Geist, ihr Herz, nichts ist wirklich leicht.

Sollte sie sich wünschen, dass er nicht mehr kommen möge?

Gedanken sind nicht möglich. So besorgt sie Wasser, stellt sich Brot, Getreide und Obst hin und rührt nichts davon an.

Sie rollt sich wieder in Fellen und Decken zusammen. Ihre Lider senken sich wie ein gnädiger Vorhang aus Vergessen und und Ohnmacht. Morgen wird die Sonne neue Hoffnung bringen?

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endlich
wieviele Beiträge hier beginnen mit "endlich"? Ist dieses "endlich" endlich ein bleibendes "endlich", das mich entlässt und befreit?

Keine Ahnung, ich bin viel zu müde und fertig, um einen klaren Gedanken zu fassen. Du hast mir gestanden, mich nicht zu lieben, gleich nachdem Du mich eine Nacht endlos geliebt hattest. Und die nächste Nacht mit mir durchliebt und durchwacht und durchschlafen hast.

So werde ich es lassen, zulassen, loslassen, und vielleicht verlassen. Vielleicht ist dies mein Tor zurück ins Leben, zurück ins Glück.

So ist der Plan. Keine Schmerzen, jede Faser Liebe, endlich keine Liebe mehr, die schmerzt, festhält, quält. Dafür bin ich dankbar. Zufrieden. Glücklich? Nein, endlich bin ich nicht mehr glücklick. Mal sehen, wie es sich morgen anfühlt.

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Freitag, 21. August 2015
er kam
hob sie hoch und trug sie hinaus. Aus der Hütte, durch den Garten, am Wald entlang, auf eine kleine Wiese. Vorsichtig legte er sie ab und achtete auf jedes Detail. Er küsste sie. Ihre Lippen, und nach und nach alles von ihr. Endlos. Langsam. Bedacht.

Nach Stunden, sie war eingeschlafen, trug er sie behutsam zurück. Sie erwachte nicht. Sie spürte als er ging.

Als sie erwachte, war sie ruhig. Sie hatte ihm alles gegeben; schon lange bevor dieser Nacht.

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Montag, 3. August 2015
er kam
trat sie zusammen, schaute verächtlich zu ihr runter und verschwand wieder.

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Sonntag, 2. August 2015
M. meinte gestern, ich solle Dir sagen, was ich für Dich fühle. So richtig. Ich schwanke zwischen: "so was unglaublich Dummes tue ich sicherlich nicht" und Gedankenspielen darüber, es zu tun.

Die Frage ist: Liebe ich Dich wirklich?

Ach nein, das ist wirklich nicht die Frage. Die Frage ist: Traue ich mich, mich Dir anzuvertrauen? Also mich Dir an die Hand zu geben ohne befürchten zu müssen, dass Du mich nicht halten kannst? Und diese Antwort liegt wohl auf der Hand. Nein, das traue ich mich nicht. Ich traue Dir nicht zu, mich halten zu können.

Wieso liebe ich Dich dann so? Was soll das? Hab ich was verbrochen?

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Samstag, 1. August 2015
Feuer
Das Mädchen hat Feuer gemacht. Sie liegt lang ausgestreckt davor und absorbiert die Wärme.

Ihr Kopf ist leer. Ihre Erinnerung ist gelöscht. Körper und Seele sind geschlossen. Sie ist nicht mehr da.

Der einzige Rest ist er. Sonst nichts. Alle Weisheiten und Erkenntnisse stimmen gar nicht. Oder - falls sie doch stimmen, weiß sie es nicht mehr.

Sie wird wütend und springt auf. Noch nicht. Sie wird nicht aufgeben. Sie hat nichts verbrochen, um so gefangen zu werden. Also wird sie es sich auch nicht gefallen lassen. Sie tritt den imaginären Gefängniswärter heftig ans Bein und beginnt den Tag.

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ich möchte nur von Dir
was Du mir mit Freude und gern gibst. Und wenn das "nichts" ist, bin ich damit glücklich und zufrieden.

Und wenn es überhaupt gar nichts, sozusagen minus 100 ist, liebe ich Dich trotzdem. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht schön oder schlecht. Ich lieb Dich einfach, die Gefühle bleiben unverändert, egal, was passiert. Sie werden nicht stärker und nicht schwächer.

Langsam beginne ich daran zu zweifeln, dass das eine Entscheidung von mir ist (wie ich immer dachte).

Ich gebe die Gegenwehr auf. Es schmerzt entsetzlich.

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Freitag, 31. Juli 2015
schlimme Gefühle
Ich habe nicht erwartet, dass ich Dich erneut so heftig vermissen werde. Nein, das habe ich nicht erwartet!

Nach wie vor bin ich unsicher darüber, ob meine Gefühle in meiner Einsamkeit begründet sind und ob ich mich nur vermeintlich nach Dir sehne und Du lediglich ein Platzhalter bist.

Klar ist, im "Außen" passt Du nicht zu mir. Klar ist ebenso, ich kann mich nicht erinnern, so heftig geliebt zu haben. Ich habe mich vordergründig daran gewöhnt, dass Du nicht bei mir bist. Du bist auch nicht bei mir, wenn wir Haut an Haut liegen.

Du bist nie bei mir gewesen. Aber die Illusion, dass Du bei mir bist, war soo schön. Ich weine.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Schmerz so übermächtig zurückkehrt.

Ich habe sehr viel gelernt und verstanden. Es war und ist eine schmerzhafte Lektion. Manchmal wünschte ich, ich hätte Dich nie getroffen und hätte diese Gefühle nie gehabt. Kein ernstgemeinter Wunsch...

Ich versuche, nicht an Dich zu denken. Das Dahinfliegen der Gedanken in die Welten, in denen wir so glücklich waren, verbiete ich mir strikt. Setzt meine Seele zum Start an, breche ich gewaltsam und abrupt ab und fessele meine Liebe und meine Wünsche am Boden fest.

Ich weine. Ich wünsche mir nicht, dass diese Zeit und dieser Schmerz endlich ein Ende haben. Denn mit der Erfüllung dieses Wunsches wärst auch Du verschwunden. So halte ich den Hauch Deines Geistes um mich herum bei mir. Dein Stein berührt die Hülle meines Herzens. Ich lasse Dich nicht los. Noch nicht.

Ich weine. Ich möchte Dich so gern bitten, bei mir zu sein. Mich zu halten, mich zu schützen. Du hattest es nicht verstanden, und ich konnte es Dir nicht erklären.

Einmal, ich hatte Dich gefragt, ob ich zu Dir kommen darf, Du hast gegengefragt: Warum? Meine Antwort war, um unter Deine Decke zu schlüpfen. Du hast mir nicht erlaubt, zu Dir zu kommen.

Ich erinnere gut, wie Du mir erzählt hast, dass Du das Verhältnis zu Deiner Schwester nach einer Verletzung nie wieder voll hergestellt hast. Mir ist klar, dass ich mich das selbe Schicksal ereilt hat.

Das letzte Mal hast Du gefragt, was eine Frau wie ich mit "einem Typen wie Dir" wolle. Die wahre Antwort ist: ich liebe Dich heftig, genauso wie Du bist. Eine weitere Begründung benötige ich nicht um Dich zu wollen.

Ich weine.

Ich kann Dich nicht ersetzen.

Ich weine.

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Freitag, 31. Juli 2015
erneut ist Vollmond
sie hatte nicht erwartet, dass die Auswirkungen der Einsamkeit noch so viel schlimmer werden könnten.

Die Einsamkeit schmerzte. Sie war allein, sie war endlos traurig. Sie fand keinen Weg. Sie weinte.

Sie wollte so gern leben. Allein schien es ihr sinnlos. Sie wollte los, voran, vorwärts! Alles Schmerzende war jedoch noch nicht verarbeitet, sie hatte zu warten.

Immer noch fehlten ihr seine Lippen. Immer noch nicht brachte sie es fertig, ihn anzusehen; sie fürchtete die Schmerzen und so tat sie es nicht.

Gesenkter Blick, immer noch schmerzendes Herz.

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Samstag, 25. Juli 2015
Sie arbeitet
Sie arbeitet wie eine Wilde. Holz für den Winter ist mittlerweile aufgestapelt und fertig zum Trocknen. An den Armen hat sie Wunden; eine ist bereits entzündet. Sie badet sie in heilemdem Kräutersud. Auch ihre Beine sind zerkratzt und zerschunden.
Heute macht sie eine Pause. Ihre Knochen schmerzen. Sie wäscht ihr Haar und pflegt es mit einer Paste aus Schlamm und Vogeleiern.

Sie steht zu sich. Sie wehrt alles ab, was ihr Sorgen und Kummer macht. Vehement, wie ihr Wesen auch sonst ist, tritt sie für sich ein.

Sie ist einsam. Sie ist traurig. Es ist richtig so, wie es ist.

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Montag, 20. Juli 2015
Tag 20
Die Einsamkeit macht mich mürbe. Die Trauer ist unschön, anstrengend, farblos, schlecht. Auch wenn eine Rückkehr möglich wäre, ich würde zu diesen Bedingungen nicht zurück gehen.

Ich bin ungeduldig und unzufrieden.

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Donnerstag, 16. Juli 2015
ein heißer Tag
Völlig erschöpft, aber zufrieden saß sie vor ihrem Heim. Den ganzen Tag hatte sie damit zugebracht, im Garten zu schuften. Noch mehr Gemüse und Früchte, die sie pflanzte und auch schon -wild wachsend - erntete.

Sie hatte ein kleines Sumpfloch entdeckt, es freigelegt und die Ränder gesäubert. Eine kleine Steinumrandung sollte dafür sorgen, dass das Wasser sauber blieb. Nachmittags beobachtete sie aus den Augenwinkeln den Fuchs, wie er sich am frischen Nass labte. Den Kopf drehte sie nicht, und so blieb er eine Zeit in der Sonne sitzen und sah ihr zu.

Sie saß. Sie war allein. Sie war einsam. So war es.

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der Garten
Sie hatte begonnen, einen Garten anzulegen.
Sie schichtete Steine zu einem Mäuerchen auf und säte getrocknete Samen von Kräutern aus. Im Wald und auf den davorliegenden Wiesen hatte sie Pflanzen ausgegraben, von denen sie wusste, dass sie essbare Früchte tragen werden. Diese pflanzte sie ein und goss sie.

An ihre Hütte angelehnt baute sie sich einen Verschlag, in dem sie Werkzeuge und Dinge für Haus und Gärtchen lagerte.

Sie grub und hackte, sie glättete und säte und so gingen die Tage vorüber.

Einmal versuchte sie, gedanklich abzuschließen und in den neuen Lebensabschnitt zu starten. Zu früh, merkte sie, es war noch nicht so weit. Sie seufzte. Es würde sich ändern.

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Mittwoch, 15. Juli 2015
richtiger Weg
Ich bin auf dem richtigen Weg. Ich bin einsam, und ich bin traurig, und es ist gut so. Der Weg, den ich bis hierher eingeschlagen habe, ist der richtige. Und irgendwann wird es sich ändern.

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Dienstag, 14. Juli 2015
jetzt weiß ich, was ich will
Ich möchte glücklich sein. Ich möchte nicht mehr leiden. Ich möchte beides von EINEM Mann, Fürsorge, Liebe und körperliche Liebe. (nicht von zwei Männern).

Ich wende mich mir zu, Focus auf mich. Die Männer werden schon wissen, was sie tun.

Edit: Heute kann ich mir nicht vorstellen, noch ein weiteres Jahr zu warten.

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Montag, 13. Juli 2015
Eine weitere Nacht
die er bei ihr verbrachte.

Er biss sie grob in den Hals, liebkoste sie ohne Pause und ließ ihr keine Luft. Sie liebte es. Diesmal blieb er etwas länger, sie redeten mehr, sie war glücklich und das sagte sie ihm auch. Als er im frühen Morgen ging, begleitete sie ihn ein Stück. Ihre nackten Füße wurden nass von dem taufeuchten Gras.

Der Abdruck seiner Lippen blieb auf ihrer Haut zurück.

Am Tag darauf machte sie Holz, bis zur Erschöpfung. Ihr Herz wohnte bei ihm, so war es. Sie lächelte.

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Sonntag, 12. Juli 2015
Sie weiß, ihre Gedanken werden sich zu den richtigen Zusammenhängen formen. Es wird dauern. Es wird nachhaltig sein.

Sie gibt die Gegenwehr auf. Sie wartet.

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Sie erwacht. Ihre Knochen schmerzen, sie liegt zusammengerollt vor ihrer Hütte an der Feuerstelle. Sie erinnert sich an ihre Blicke in die Sterne; sie muss eingeschlafen sein. Sie rührt sich nicht und lässt die Welt langsam in sich hinein.

Sie fürchtet den Schmerz, wenn sie versucht, aufzustehen, sie fühlt sich wie zerschlagen. Irgendwann dehnt sie sich und setzt sich auf. Der Morgen nimmt Rücksicht auf sie, es ist stiller als sonst um diese Zeit.

Sie steht auf. Prüfend wandert ihr Blick zum Waldrand, am Gebüsch entlang. Ist der Fuchs dort? Sie schiebt die Glut zusammen, feuert an und setzt Wasser auf.

Sie wartet. Es geschieht - nichts.

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