Samstag, 27. Juni 2015
Ein guter Morgen
Heute ist ein guter Morgen. Ich bin ganz bei mir. Mein Weg liegt klar vor mir und auf diesem Weg bin ich allein. Und das ist absolut gut.

Nicht mehr lange und ich bin endlich in der neuen Wohnung. Ich bin gespannt, was dann passiert.

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Freitag, 26. Juni 2015
Auf dem Weg in die Wohnung
wollte ich Dir ein Foto von meinen Tomatenpflanzen auf dem Autositz schicken und schreiben: Kommst Du gucken?

Ich habs nicht getan.

Ich verstehe nicht.

Und wenn man lange genug nicht versteht, dann wird man es bestimmt irgendwann überdrüssig.

Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange.

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Montag, 22. Juni 2015
Das erste Feuer
Das erste Feuer brennt. Viel Arbeit ist bereits getan; Feuerholz für die nächsten Wochen ist gesammelt und aufgestapelt. Sie genießt die Wärme, sieht in die Flammen. Eine wunderbare Ruhe ist in ihr und um sie herum. Sie vermisst nichts.

In ihren Augenwinkeln nimmt sie eine Bewegung wahr. Vorsichtig wendet sie den Kopf. Ein Fuchs sieht sie einen Moment lang an, verschwindet dann schnell.

Angekommen. Sie ist angekommen.

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Sonntag, 21. Juni 2015
Alles nimmt Formen an
Langsam bekommt der Ort ein Gesicht, das sie nicht nur mit ihrem inneren Auge sehen kann. Leben ist noch nicht darin, das merkt man an der Kälte, aber es wird werden. Es wird nicht mehr lange dauern.

Sie ersehnt den Zeitpunkt, und sie freut sich. Sie denkt an seine Ankündigung und lächelt leise.

Nach einer Zeit erhebt sie sich und macht sich auf zu einen Streifzug, um die Umgebung zu erkunden und sie sich zu eigen zu machen. Sie genießt die Fülle, die Vollkommenheit, den Frieden, ihr Glück.

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Es ist zum Schießen!
Ehrlich zum Lachen: In der Sekunde, wo Du mit mir schreibst und auch noch in Aussicht stellst, dass wir uns sehen, ist alles, was ich jemals gedacht habe (und hier geschrieben habe) aus meinem Gehirn gelöscht!

Das mit Dir wird wohl noch lange dauern...

Ich werde mir die Zeit nehmen.

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Dienstag, 16. Juni 2015
Bald ist es soweit
Sie krempelt die Ärmel hoch und wischt sich mit dem Unterarm über die Stirn. Es ist heiß und sie hat ziemlich viel geschuftet. Bald wird sie fertig sein.

Sie betrachtet ihr Werk. Es sieht toll aus. Es liegt Segen über ihr und ihrem Tun.

Ein wenig mulmig ist ihr schon. Wird sie sehr allein sein?

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Samstag, 13. Juni 2015
Es ändert nichts.
Lang schon kann ich es gut ertragen, wenn ich Dich sehe. Lang schon meistere ich meinen Alltag ausgezeichnet; Tränen sind kein großes Thema mehr.

Doch es beißt die Maus kein' Faden ab, meine Gefühle zu Dir sind unverändert. Wenn ich ehrlich bin zu mir und genau hinsehe, muss ich zugeben, dass ich Dich genauso liebe wie am ersten Tag. Ich bin unendlich froh, dass Du nicht "ganz" weg bist.

Trotz rationalem Verstehen, dass unsere Liebe einfach nicht lebbar ist und trotz wirklichem Ablehnen einiger Teile Deines Wesens/Deiner Persönlichkeit, soweit ich sie denn kenne bzw. erkennen kann, liebe ich Dich nach wie vor so innig, wie ich selten geliebt habe.

Mittlerweile kann ich in Deine Augen sehen (auch wenn ich dann schnell wieder wegschaue), doch immer noch vermeide ich es, Dich anzusehen. Wenn ich in einer Menschenansammlung eine Dir ähnliche Silhouette sehe, durchfährt es mich nach wie vor und ich fühle eine scheinbar unangebrachte Freude.

Und ich vermisse nicht Sex. Körperlich bin ich ein bisschen wie abgeschaltet. Ich vermisse, mit Dir zu reden. Deine Lippen. Meine Lippen. Bei Dir zu sein.

Bei Dir sein.

Du willst mich nicht. Ich halte das aus. Ich kann das sehr gut respektieren. Ich kann Dir keine Beziehung auf Augenhöhe bieten. Ich denke trotzdem, dass ich sie eingehen würde. Denn ich möchte bei Dir sein. Mein Herz wohnt ganz bei Dir.

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Sonntag, 7. Juni 2015
Es beginnt
Heute morgen geht es ihr besser. Sie krempelt langsam die Ärmel hoch und beginnt ihr Werk. Sie achtet nicht auf ihr Tun und lässt die Gedanken fließen.

Gut, dass sie sieht, woher sie kommt und gut, dass sie Pläne hat für ihre Zukunft. Endlich ist der Zustand des Nebels und des Nichterkennens vorbei. Sie sieht auch, dass sie einige Zeit Schmerzen haben wird. Das nimmt sie gern in Kauf.

Sie räumt bedächtig vor sich hin. Es wird kein zu großer Aufwand sein, den Ort zu gestalten. Es wird ein herrlicher Ort werden. Sie hat alle Bilder in ihrem Herzen. Sie wird Pflanzen haben, viele Pflanzen. Feuer, sie wird Feuer haben. Gut, dass sie gelernt hat, welche Dinge wichtig sind.

Sie weiß nicht, ob sie diese Gedanken bereits einmal gedacht hat. Sie konnte damals nicht zu ihm gehen, weil ihre Seele einen größeren Schutz benötigt. Gut, dass sie das bereits wusste zu diesem Zeitpunkt. Wobei die Entscheidung intuitiv gefallen ist, und sie fiel TROTZ großer anderslautender Gefühle. Außerdem dachte sie damals, der Grund für ihr Nicht-zu-ihm-Gehen wäre der andere Mann. Naja. Egal. Es ist richtig gelaufen.

Und gut, dass sie nicht bei dem ersten Mann geblieben ist. Und das TROTZ echter, guter und tragfähiger Gefühle. Irrititiert war sie damals von der Verteilung der Gründe. Tausend Gründe sprachen für ihn und nur einer dagegen. Das schien ein klarer Grund fürs Bleiben zu sein. Erst viel später hatte sie erkannt, WELCHER Grund für das Gehen sprach. Und nur sehr langsam war ihr klargeworden, dass dieser Grund ein Bleiben unmöglich machte.

Alles war also gut gelaufen. Sie war zufrieden; stolz wäre zuviel gesagt, aber sie war schon der Meinung, die Aufgabe gut gelöst zu haben.

Gemäß ihrer Natur hob sie den Kopf und ließ ihren Blick prüfend den Horizont entlangwandern. Was würde dort auftauchen?

Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu und lächelte.

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Samstag, 6. Juni 2015
Nun war es also soweit
Sie sah "ihren" Ort. Hier würde sie also bleiben. Tausend Türmchen, leuchtende Farben, mindestens ein Jahr Einsamkeit.

Sie betrachtete den Ort. In ihrem Kopf nahmen Pläne Gestalt an. Wo war die Euphorie, fragte sie sich?

Langsam stand sie auf, nahm ihre Siebensachen und betrat ihren Ort. Es gab viel zu tun. Sie war etwas müde; am liebsten wäre sie bereits fertig.

Dies war also der Start ins... ja, in was genau?

Sie machte sich an die Arbeit.

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Montag, 1. Juni 2015
Sie sieht den Ort
Sie bleibt stehen. Wielange hatte sie diesen Augenblick heftig herbeigesehnt. Nun war es unspektakulär. Sie hat gemischte Gefühle.

Sie setzt sich hin und bemerkt: Sie benötigt eine Pause. Sie ruht sich aus.

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Sonntag, 31. Mai 2015
Das Maß
Gestern habe ich festgestellt, dass es noch mehr Männer gibt, die so denken wie Du. Und: Sie denken nicht nur mit 35 Jahren so, sie halten bis ins hohe Alter an dieser Denke fest.

Ich hörte Reinhold Messner sagen: "Das Können ist das Maß für das Dürfen."

Auch wenn es aus dem Kontext herausgenommen ist:

Ich bin nicht nur gegenteiliger Meinung. Ein Mann mit solcher Haltung hat Platz in der Welt, jedoch keinesfalls an meiner Seite. Nicht, weil er anderer Meinung ist als ich. Doch braucht der Mann an meiner Seite den Mut und die Klugheit für die Einsicht, dass sein Können wohl Nichts ist, wenn es jemand anderem nicht gefällt und dass das Maß für das Dürfen sich immer am Gegenüber orientiert.

Ich bin froh, dass Reinhold Messner sich so klar ausgedrückt hat und ich bin froh, dass ich Deine Worte in seinen wiedererkannt habe.

Es macht es mir leichter, meine Liebe zu Dir loszulassen.

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Mittwoch, 27. Mai 2015
Abschied
Nun ist der Zeitpunkt gekommen. Ich habe ihn lange ersehnt und bis heute mehr gefürchtet als erwünscht. Die eine Seele in meiner Brust nimmt nun Abschied, nimmt die andere Seele an der Hand und geht.

Ein Abschied für immer?

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Dienstag, 26. Mai 2015
Eigentlich dachte ich...
ich hätte jeden Gedanken Dich betreffend bereits gedacht. Doch jetzt wird mir folgendes klar:

Ich bin nicht aus dem Grund nicht zu Dir gegangen, weil ich noch mit einem anderen Mann liiert war. Der Grund war, dass ich "wusste", dass Du als Partner nicht geeignet bist für mich. Wie soll ich es sagen: Du bist nicht erwachsen. Du hast sehr viel mit Dir selbst zu tun. Dein Wesen/Dein Entwicklungsstand (ich weiß nicht genau, was dafür verantwortlich ist) beinhaltet nicht die Möglichkeit der Fürsorge und Verlässlichkeit gegenüber einer Partnerin. Du bist nicht standfest. Du bist (noch) nicht weise (das wird! da bin ich sehr sicher.).

Du hast mir extrem viel gegeben. Liebe, Begeisterung, Leidenschaft, tiefe Liebe. Das wollte ich auf keinen Fall wieder hergeben, deswegen habe ich es nicht geschafft, Dich loszulassen.

Für eine Partnerschaft benötigt es für mich auch noch ein Fest-an-des-Partners-Seite-stehen. Vielleicht war es sogar so, dass wir beide Halt voneinander wünschten, ihn aber nicht geben konnten.

Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen Dir gegenüber. Ich dachte immer, das rührt daher, dass ich mich nicht richtig aus meiner alten Beziehung lösen konnte. Jetzt erst bemerke ich, dass es daher rührt, weil ich nicht richtig zu Dir stehen wollte, mit allem drum und dran, aber trotzdem dankbar und sehr empfänglich genommen habe, was Du mir geschenkt hast. Ich wollte Deine Liebe haben, aber nicht vollständig zu Dir stehen. (Nachtrag: So ist es nicht fair gewesen, den Kontakt zu Dir zu suchen und es ist nicht fair, wenn ich Dich jetzt nicht loslassen möchte. Du weißt das und grenzt Dich schmerzhaft ab. Ich schäme mich dafür, dass ich das weiß und trotzdem mich nicht gut genug im Griff habe, Dich loslassen zu wollen. Meine Liebe ist deswegen zweifelhaft und nicht richtig. Das tut mir leid und ich arbeite an mir, wenigestens ein bestmögliches Ergebnis im Sinne von Ehrenhaftigkeit und Fairness zu erzielen.)

Leider tut es mir nicht leid. Ich würde lügen, wenn ich es so darstellen würde. Es tut mir leid, dass ich mich nicht "richtig" verhalten habe. Aber ich würde es wieder so tun. Ich habe Deine Liebe so sehr genossen und sie hat mir so viel gegeben und ich trage sie wie einen Schatz in mir, als Wegweiser in meine Zukunft.

Ich bedauere sehr, dass Du nicht der Mann hast sein können, dem ich mich hingebe; gleichzeitig habe ich das intuitiv wohl schnell realisiert.

Eine verrückte Situation war das, die ich nicht bestellt hatte und die ich sehr geliebt habe. Ich bin unheimlich froh, dass ich das erleben konnte.

Dich ganz loslassen - ist das nötig?

Und last, but not least: Alles, was mir möglich war, habe ich Dir gegeben. Dazu gehören wohl nicht Klugheit und Loyalität. Aber Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, tiefe Liebe, absolute Treue; Vertrauen. Fürsorge wolltest Du ja nicht, aber das wusste ich bis heute nicht.

Wenn ich es so betrachte, ist es nicht wenig.

Mein Herz wohnt noch ein wenig bei Dir. Ich brauche es nicht und ich vermisse es nicht.

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Sonntag, 24. Mai 2015
Unruhe
Hastig packt sie ihre Sachen zusammen. Sie vergräbt die Glut und bricht auf.

Zielstrebig und fast ein wenig hektisch marschiert sie weiter. Irgendwann muss er doch kommen, der Ort. Und wenn sie ihn nie erreicht? Immerzu weitergehen muss? Nie ankommt? Zweifel rinnen durch ihr Hirn und sie seufzt innerlich. Sie hält die Augen krampfhaft offen und mustert alles, an dem sie vorbeikommt, mit Argusaugen. Damit sie bloß nichts übersieht.

Beim Gehen überlässt sie sich den Gedanken an den Ort, an den sie geht. Wie wird alles werden? Sie überlässt sich dem Leben und geht weiter.

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Samstag, 23. Mai 2015
Heute
würde sie nicht weitergehen. Sie liegt auf dem Rücken und sieht in den Himmel. Vögel machen einen gleichmäßigen, sinnlos scheinenden Radau. Der Wind gibt sich Mühe, besonders vorsichtig ihre Haut zu streicheln.

Sie bemerkt, dass sie alleine ist. Dass sie sich alleine fühlt. Vor lauter Anstrengung war ihr das die ganze bisherige Reise über nicht aufgefallen. Heute, jetzt, fühlt sie sich allein.

Sie fasst den Plan, erst den Ort zu finden, an den sie gehen wird. Dabei fällt ihr auf, dass ihre Beweggründe für diesen Plan rationaler Natur sind. Sie lächelt in sich hinein. Das wird wohl nichts werden, denkt sie und lacht.

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ich freue mich schon
auf Dein Gesicht (auch wenn ich es nicht sehen werde), wenn Du diese Zeilen lesen wirst. Denn es ist klar, dass ich sie Dir irgendwann offenlegen werde. Nur der Zeitpunkt dafür ist noch nicht da.

Und ich bin wirklich unendlich glücklich darüber, dass ich Dir noch vorlesen konnte, was mir soo am Herzen lag. Das war ein schöner Moment, der mein Inneres noch etwas heller strahlen lies, als es ohnehin schon ist.

Und ich bin sehr glücklich darüber, emotional zu sein.

Und hier und jetzt kann ich es ja sagen. Immer noch liebe ich Dich. Es existiert eine Vorstellung von der Zeit, in der ich Dich nicht mehr lieben werde; jedenfalls nicht mehr so, wie ich Dich liebte. Man beachte die Vergangenheitsform. Vielleicht ist es schon so weit?

Ich habe keine Eile.

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Das hat jetzt lang gedauert
wobei "lang" ja relativ ist. Seit 306 Tagen bin ich hier. Das ist kein Jahr.

Und es war ein schönes Jahr. Ich habe so viel erhalten und so viel gelebt. Ich habe mich entwickelt, das war schmerzhaft, aber absolut richtig.

Und eins ist genauso, wie es mir mein Bauchgefühl sagte: Die Hormone sind weg und der ungetrübte Blick gibt frei, was vorher nur eine Ahnung war: Es war ein Traum. Ein Traum von Liebe und großer Sehnsucht und Ankommen. Die Realität ist: Du bist vielleicht ein Rohdiamant, der - vom Leben geschliffen - vielleicht noch werden kann. Mit großer Liebesfähigkeit und Sehnsucht. Ich wünsche es Dir, dass es "wird" bei Dir.

Du hast mir sehr geholfen und mir riesige Geschenke gemacht, die ich brauchte und die mir meine Richtung gezeigt haben. An meiner Seite ist Dein Platz jedoch nicht.

Ohne Reue oder Anklage: Gut, dass ich nicht zu Dir gegangen bin. So war es richtig.

Und gut, dass ich nicht bei ihm geblieben bin. Auch das war richtig.

Ich bin fast fünfzig und sehr dankbar für das letzte Jahr. Ich hatte diese Entwicklung ABSOLUT nicht erwartet und bin tief dankbar, dass es sie gab. Ich fühle mich wie ein junges Mädchen und meine Sorge, alt zu werden, ist verschwunden. Denn wenn dieses möglich war, dann wird auch alles andere möglich sein. Mit sechszig und siebzig und wie lang es eben geht.

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