Freitag, 7. April 2023
Vergang der Angst
Neu ist, dass sie nicht mehr sein Ausbleiben fürchtet. Ja, sie weiß nicht, wann er kommt. Und nein, sie fürchtet nicht länger sein Ausbleiben. Auf seine Frage nach den letzten Jahren bestätigt sie den Wegfall ihrer Furcht für einen sonderbaren Zeitpunkt erst vor wenigen Wochen.

Sie sendet ihm ein paar Eckdaten ihrer Pläne, und tatsächlich nutzt er ihre Angaben für ein Spanne ihrer Liebeszeit. Dieses Mal hat sie ihn sehr ersehnt (auch das hat sie sich bis dato immer versagt) und genießt seine Beharrlichkeit und gibt ihr einmütig nach. Sie lieben sich, ziehen ihre Freude aneinander in die Wirklichkeit, erzählen sich Neuigkeiten, Vorhaben, besprechen ein paar Gedanken, liegen friedlich beieinander. Er umfängt sie und drängt sie in die Welt seiner Augen. Immer versucht er ihre Träume aufmerksam zu erspüren und zu gestalten, sie bemerkt das erst später und im Nachhinein.

Ihre noch tiefere Vertrautheit ist noch jung. Einen flüchtigen Gedanken der Gefahr verscheucht sie, Dunkel und Blindheit erkennend und annehmend.

Zwei Tage später erwacht sie mit dem Glücksgefühl ihrer Liebe und den Erinnerungen auf ihrer Haut. Schlaftrunken und mit nackten Füßen tappt sie durch die Hütte, brüht sich heißen, starken Kaffee, legt die besten Körner für die Vögel aus, entzündet ein Licht und empfängt ihren geliebten Frieden und eine ruhige, stille Freiheit.

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