Freitag, 22. April 2022
unbefüllte Zeit
kaetzchen-prinzessin, 11:30h
Selten fällt ihr das oben über ihrem Eintrag stehende Wort bereits zu Beginn ein. Heute steht sie mit den ersten Sätzen im Geiste auf, und die Überschrift fällt ihr direkt im Anschluss zu.
Sie nimmt sich eine zweite Tasse Kaffee, rollt sich rückwärtig an der Wand stehend mit einem harten Rundholz über eine schmerzende Stelle und hockt sich dann auf die hölzerne Bank, eingebettet in Felle und Decken, einen gewämten Stein zu ihren Füßen. Draußen hat der Frühling das Zepter übernommen, ein kleines Feuer facht sie dennoch an.
Ihr gesamtes Leben ist sie sehr früh erwacht. Oft ungeachtet, ob sie erholt und ausgeschlafen war, wurde sie sehr zeitig hellwach, gejagt von Pflichten, Gedanken und Plänen, dann sprang aus dem Bett. Auch wenn sie liegenbleiben hätte können, wenn einmal freie Zeiten einluden, sich länger in anderen Welten zu tummeln und auszuruhen - es war ihr nicht möglich.
Heute hat sie den Schlüssel gefunden. Oft schließt sie frühmorgens das Fenster, und einsetzender Zwitschertumult bleibt heraußen. Sie hat ihre Aufgaben jederzeit erledigt, Sorgen nimmt sie an, weist ihnen ihren Platz zu und bleibt so unbehelligt von ihnen in der Schlafenszeit. In der Folge fällt sie oft - wenn die Arbeit im Moor es zulässt - zurück in das wunderbare Traumland, das ihr Zuversicht und Kräfte zuordnet in dieser stillen und stärkenden Frist.
Sie ist dankbar. Sie liebt in solchen Momenten die Stille, und keinesfalls wünscht sie einen Menschen in diese Tagesanteile.
Kein Wort über den Wolf; und doch immer wieder Gedanken an den Wolf. Auch dies nimmt sie an, weist ihm einen Platz zu; der ja schon lange besteht.
Die Sonne durchbricht die Wolkenwatte. Der Tag beginnt. Ernst blickt sie hinaus.
Sie nimmt sich eine zweite Tasse Kaffee, rollt sich rückwärtig an der Wand stehend mit einem harten Rundholz über eine schmerzende Stelle und hockt sich dann auf die hölzerne Bank, eingebettet in Felle und Decken, einen gewämten Stein zu ihren Füßen. Draußen hat der Frühling das Zepter übernommen, ein kleines Feuer facht sie dennoch an.
Ihr gesamtes Leben ist sie sehr früh erwacht. Oft ungeachtet, ob sie erholt und ausgeschlafen war, wurde sie sehr zeitig hellwach, gejagt von Pflichten, Gedanken und Plänen, dann sprang aus dem Bett. Auch wenn sie liegenbleiben hätte können, wenn einmal freie Zeiten einluden, sich länger in anderen Welten zu tummeln und auszuruhen - es war ihr nicht möglich.
Heute hat sie den Schlüssel gefunden. Oft schließt sie frühmorgens das Fenster, und einsetzender Zwitschertumult bleibt heraußen. Sie hat ihre Aufgaben jederzeit erledigt, Sorgen nimmt sie an, weist ihnen ihren Platz zu und bleibt so unbehelligt von ihnen in der Schlafenszeit. In der Folge fällt sie oft - wenn die Arbeit im Moor es zulässt - zurück in das wunderbare Traumland, das ihr Zuversicht und Kräfte zuordnet in dieser stillen und stärkenden Frist.
Sie ist dankbar. Sie liebt in solchen Momenten die Stille, und keinesfalls wünscht sie einen Menschen in diese Tagesanteile.
Kein Wort über den Wolf; und doch immer wieder Gedanken an den Wolf. Auch dies nimmt sie an, weist ihm einen Platz zu; der ja schon lange besteht.
Die Sonne durchbricht die Wolkenwatte. Der Tag beginnt. Ernst blickt sie hinaus.
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