Samstag, 12. Februar 2022
verstohlener Blick
Bis weit in den Vormittag hinein hält sorgsam sie seliger Schlaf, und wieder empfängt sie ein Augenblick in reinster, friedlichster Form. Gleißende, helle Sonnenstrahlen machen die Hütte sanft und warm, und sie tappt durch die ordentlichen stillen Räume. Starker Kaffee ist schnell gemacht, ein warmer Stein aus der Glut liegt eingewickelt zu ihren Füßen.

Einmal war der Wolf da, nach 3 Monaten; sie hat es nicht notiert.

Ruhe breitet sich über ihr aus. Sie regelt die Dinge der Tage allein, schreckt vor Bedrohlichem etwas zurück, geht es jedoch, wenn auch scheu und ängstlich, an.
Sie liebt ihr Leben. Immer wieder streben Gedanken und Pläne in die Zukunft, und oft erkennt sie: Leben ist jetzt.

Im Moor läuft es toll. Sie hat Erfolg, auch hier ist sie viel ruhiger als in den davorliegenden Jahren, das ist so wohltuend! Sie erledigt ihre Arbeit gewandt, mit wachem Blick, kritisch dort, wo es die Gruppe weiterbringt, sonst still, jederzeit fleißig und ordentlich.

Kein Sehnen und Zerren an ihrem Herz. Manchmal schielt sie auf ein Fragezeichen an ihrer Lebensseite, aber nur kurz, schnell zischt der Blick wieder zurück.

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