Sonntag, 16. Oktober 2016
Oberhand
Sie erwacht sehr früh und bleibt noch lange liegen. Einmal huscht sie auf nackten Zehenspitzen zur Feuerstelle und entfacht die Glut.

Ganz zu Anfang, also vor Jahren, hatte er zu ihr gesagt: Im Streit verschwinde ich, auch schon mal wortlos, aber ich komme immer wieder.

In ihr macht sich die Abwesenheit von Angst breit und gewinnt die Oberhand.

Sie rollt sich unter ihren Decken und Kissen hervor und beginnt den Tag. Die Hütte ist wohlig warm, sie lüftet und wirft draußen dem Fuchs etwas Fressen hin. Die Sonne gibt sich geheimnisvoll hinter mehreren Lagen Nebelschwaden und färbt die Welt blassrosa bis apricotfarben. Sie nimmt sich von dem reichen Gemüseangebot aus dem Garten, was sie braucht und geht wieder hinein.

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