Montag, 24. August 2015
sie streifte durch den Wald
ihre Gedanken streiften durch die Zeit. Längst vergangen war die Zeit, in der eine Frau lebte, die zugleich Hase und Habicht war. Immer, wenn ein Habicht über ihr seine Kreise zog, ruhig, bedächtig, todbringend, erinnerte sie sich der Frau.

Manchmal erhielt sie dabei einen Gruß von ihr.

Gleich nach deren Tod war die Frau noch einmal kurz zu ihr zurückgekommen; ein Abschiedsbesuch. Sie saß als Hase auf dem Weg und sprang nicht weg. Später begleitete der Hase sie ein Stück und gab ihr alle Weisheit des Lebens an die Hand.

Sie hatte also alles was notwendig war.

Er hatte sie erneut verlassen. Von Anbeginn an hatte sie gewusst, dass er sie nicht so liebte, wie es sein sollte. Sie bereute keine Sekunde, sich dennoch immer wieder an seine Seite gestellt zu haben. Er war ein wunderbarer Mann. Doch erneut würde sie ein nicht tun. Denkt sie.

Sie trauert nicht, denn sie ist angefüllt von seiner Unmenge an Liebe, die er in sie hineingebracht hat, mit der er sie bedeckt hat, die er ihr zu Füßen legte, mit der er sie umhüllt hat. Sie trauert nicht. Sie würde es erneut tun.

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