Samstag, 24. Januar 2015
Vielleicht
sollte ich das Wort vielleicht mal weglassen.

Es ging damals gar nicht um Dich. Es ist so, wie ich damals schon vermutet hab. Du warst ein Symptom. Hört sich ein wenig an wie Phantom.

Durch den Fehler, den Knacks in meiner Beziehung, war ich empfänglich für Dich. Wenn Du besser in meine Andockstationen gepasst hättest, wäre ich vielleicht (sic!) mit Dir gegangen. Aber das war nicht so. Du bist jung, Du hast wenig Erfahrung, Deine Werte stimmen wenig mit meinen überein.

Du hast das erkannt und hast die Konsequenzen gezogen. Da bist Du sehr schnell, und, wie Du betonst, rational. Auch hier bin ich anders. Nicht rational und der Liebe einen hohen Stellenwert beimessend, auch in meinen Konsequenzen.

Ich werde meinen Weg gehen. Die Optionen sind: Mit ihm oder ohne ihn. Immer noch sind es 49 zurückgelegte Prozent.

Ich entwickele mich. Auch wenn es nach unserer Zeitrechnung in Zeitlupe geht, sind es gleichzeitig Hochtouren, die wirken. Ich bin stolz und froh und tue die Dinge sehr ehrfürchtig, denn ich bin mir der großen Chance, die mir hier geschenkt wird, bewusst.

Ich bin sehr froh, über alles, was wir erlebt haben. Ich würde um dieser Erlebnisse willen erneut genauso entscheiden. Ich habe trotz der obenstehenden Erkenntnisse kein schlechtes Gewissen mehr. Ich habe mich Dir aufrichtig geschenkt und nichts zurückbehalten.

Ich liebe Dich immer noch. Vielleicht (vielleicht!) wird es immer so bleiben.

Nachtrag: Dieser Blog wäre unvollständig, wenn ich diesen Stimmen keinen Raum gewähren würde:

Die Liebende, Hoffnungsvolle flüstert leise: Und vielleicht, wenn ich soviele Prozent zurückgelegt habe, dass die Entscheidung für oder gegen ihn endlich gefallen ist, bist Du ja noch da...

Die Rationale lacht höhnisch: Wovon träumst Du nachts? Die Fürsorgliche legt den Arm um die Liebende: Ich tröste Dich dann, wenn Du zu diesem Zeitpunkt feststellst, dass er längst, laaaange weg ist und Du erneut anfängst zu trauern.

Die Liebende weint nicht, denn sie ist nicht traurig. Ich liebe ihn halt, sagt sie.

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