Mittwoch, 17. Dezember 2025
endlose Nacht
Als wäre er niemals fortgewesen betritt er Katzes Leben, die längst ihren Namen abgelegt und eingetauscht hat - den Zeitpunkt hierfür erinnert sie nicht. Eine kleine Weihnachtsgeschichte beginnt, und sie endet wieder und wieder und findet doch kein Ende. Sie beide tauchen ein in ihr Meer, hell bläulich schimmernd, tausend Küsse, kein Ende.
Er kennt sie, durch und durch, und liebt und trägt und schützt sie, ohne Ende.

Tief in der Nacht, sie haben beide geschlafen, verlässt er auf Zehenspitzen die Hütte, unbemerkt und still.

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Samstag, 13. Dezember 2025
zwei Herzen
Alle Arbeiten sind getan, Land und Natur liegen still und schlafend da. Sie tappt in die erstarrte Welt und wird begrüßt von den schon ungeduldigen Meisen. Körner und Krümel befrieden die Vogelmeute, und ein eifriges Picken, Hacken und Geflatter beginnt. Sie entzündet Adventslichter und Herdfeuer und bereitet sich heißen starken Kaffee.

Wolfes Herz ruht in ihrem Herzen, streicht sanft über ihre Seele und raunt liebevolle und sanfte Gedanken. Er nennt sie Katze.

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Freitag, 12. Dezember 2025
Lichter in Erwartung
Die Herrgottesfrühe und seine mächtige Dunkelheit empfangen sie freundlich und schützend. Sie entzündet 2 Lichter der Erwartung, gießt sich sprudelndes heißes Wasser auf duftendes Kaffeepulver, setzt sich mit wollenem Plaid auf die Bank, zieht die Knie hoch.

Sie blickt zurück auf die letzten Monde, der Wolf ließ sie allein, ohne ein Wort, keine Nachricht, kein Blick, nichts. Einmal, überraschend, ein kleines Briefchen, mit der Frage nach ihrem Herzen, mit jovialer Versicherung, ihm ginge es gut, sonst: nichts.
Und genau so steht er in ihrer Tür. Noch bevor er und sie denken können, liegen sie zusammen, ohne Worte oder gar Fragen, er küsst sie und küsst sie und hört nicht auf, sie zu küssen, manchmal drängt sich ein atemloser halber Satz zwischen ihre Lippen, der nicht viel Sinn ergibt, genau wie die Entgegnung. Später gesteht er seinen Plan, ihr nur den von ihr ersehnten Blick zu schenken und sofort wieder zu verschwinden, wundert sich aber nicht über sein Scheitern.

Sie erkennt seinen Geruch, findet sich ein in seiner Umarmung, beruhigt sich sofort, gleitet an seine Seite, selbstverständlich, leicht, wie gewohnt.
Wird er wieder kommen? Er antwortet ihr sicher, schlicht, geradeheraus.

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Sonntag, 28. September 2025
So sind die Zeiten
Ihr Leben ist reich; stark; ausgekleidet mit Frieden und Fülle, verborgenen, mystischen Zugängen zur Anderwelt, in die Natur, in die Freiheit. Sie selbst ist klar und aufrecht, Vulnerabilität verschleiern die Herbstnebel.

Der Wolf ist nicht da.

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Samstag, 26. Juli 2025
Wolfesnacht
Sie bestellt Haushalt und das kleine Stück Land, arbeitet ruhig und gleichmäßig, erledigt die gewohnten und geliebten Handgriffe mit Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Der Wolf überfällt sie, steht unerwartet vor ihr und bringt sie aus ihrer Mitte, sie fühlt sich aufgeregt und liebt ihn.
Sofort verschwinden alle Gedanken und Leere füllt sie aus; Raum für den Wolf und die Katze.

Später wird ihr bewusst, wie sehr sie seine Liebe und sein Begehren, das unerschöpflich erscheint, genießt.

Er schnappt sich einen Schlüssel, um in der Nacht zurückzukehren und sie beide zu hüten.

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Sonntag, 20. Juli 2025
alles
Einer der geliebten stillen Tage beginnt. Ein Traumrest sendet seine Töne in den frühen Morgen und die erwachende Welt, so dass ihr der Übergang leicht fällt. Alle letzten Zeiten waren turbulent und angefüllt, so dass sie die beruhigende Stimmung begrüßt.

Amseln und Kibitz rufen aufgeregte Laute, Tauben gurren geschwätzig, die Rabenvögel sind still. Ein dankbarer und empfangender Gedanke an den Wolf kreuzt ihr Herz, und ihr fällt auf, dass sie neuerdings wiederholt glückliche Gefühle über den Wolfesreichtum in ihrem Leben spürt. Den Impuls, ihm zu schreiben unterdrückt sie, will es ihm aber sagen, sobald er den Türrahmen der Hütte verdunkelt.

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Freitag, 11. Juli 2025
leere Zeit
Müde und fast schwerfällig, in jedem Fall ungelenk verlässt sie die unruhige Nacht. Lasten überlagern Harmonie, tiefe Verbundenheit mit dem Leben und Frieden, bis der heiße Kaffee alle Sinne befriedet und sie geduldig herauslockt.

Verändert sich etwas zwischen Wolf und Katze?

Wahrscheinlich verändert sich immer etwas, zu jeder Zeit. Vielleicht zu langsam für die Wahrnehmung der Menschen. Sie ist nicht sicher, ob sie irrt, doch sie meint zu sehen, wie sie sich selbst entspannt, Ängste verliert, ohne dass die Liebesgefühle kleiner werden.

Sie denkt nicht weiter, vertraut, nimmt noch einen kleinen Schluck Kaffee.

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Mittwoch, 9. Juli 2025
Einerlei
Der Sommer zieht gemächlich vor den weit geöffneten Fenstern ihrer Hütte vorbei. Unendlichkeit liegt in der Luft, sie trinkt kleine Schlückchen ihres starken und tiefschwarzen Morgenkaffees. Noch nicht ganz haben die betäubenden Arme der Mächte der Nacht sie freigegeben.

Sie lauscht dem Gesang der Welt, schiebt es auf, sich einzureihen. Dunkle Boten hängen voller Regen, leicht grünlich schieben sie sich schwerfällig über die Baumkronen, bereit sich zu erleichtern.



Friedlichkeit breitet sich in ihr aus. Ihre Pläne liegen ordentlich und klar vor ihr, und dazu lockt ein ruhiger glücklicher Tag. Der Wolf kommt, oder auch nicht, es ist einerlei.

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Mittwoch, 11. Juni 2025
Wolfesfabel
Benebelt bleibt sie zurück, als der Wolf sie verlässt. Sein Geruch hängt schwer in der Luft und haftet an Haar und Tüchern.

Sie bereitet sich ein leichtes Mahl, lässt sich nieder in der Abendsonne, hängt ihm in Gedanken nach, unbewusst voller Glück über das Allein sein.
Ihre Lider werden schwer, warm von der Sonne.

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Sonntag, 1. Juni 2025
Rosenmond
Schlaf schenkt sich her und ist ihr auch nach frühem Erwachen ein freundlicher Gastgeber. Sie kocht Kaffee, der Himmel hängt voller dicker Wolken, gleichzeitig ist es warm.
Das kleine Stück Land ist bestellt, und die ersten Früchte und Kräuter sind eingebracht. Fast über Nacht haben die Blätter und Nadeln des Waldes ein flaschengrünes Kleid übergestreift.

Sie trinkt Kaffee, lauscht dem Rauschen des Windes, der durch die hohen grünen Gesellen streicht und hört den verschiedenen Vögel und ihren angeregten Unterhaltungen zu. Es geht auf den Rosenmond zu.

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Donnerstag, 29. Mai 2025
Greife
Wie meist erwacht sie mit den Lerchen, frisch erholt. Die Nacht ist längst vorbei und der frühe Morgen hat sich diesig und voll der Geschäftigkeit der Natur bereit gemacht. Sie öffnet alle Fenster weit, feuert an und kocht sich starken Kaffee, wickelt sich bis zur Brust ein in wollende Decken, an den Füßen einen noch warmen Stein aus der Glut vom Abend, und lässt sich nieder mit dem dampfenden Becher. Unbemerkt und beiläufig entgleiten ihre Gedanken, während ihr Blick sich in den noch hellgrünen Baumkronen verfängt und leert.

Sie träumte vom Wolf, dem sie auf sein Begehren hin den Vorzug gab.

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Sonntag, 25. Mai 2025
Vorboten
Feiner gleichmäßiger Regen fällt schnurgerade auf das Land. Der Ton des leisen Rauschens vermischt sich mit dem Geplapper und Austausch der Vögel.
Eine brummende Wespe rettet sich auf das trockene Fensterbrett und krabbelt ratlos nach links und rechts.

Sie ist allein; mehr und mehr nimmt der Zustand seinen Raum ein, und sie fühlt ihm nach.
Ein zurückhaltender Duft von Sommer und Holz weht hinein. Sie trinkt Kaffee.

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Samstag, 10. Mai 2025
Osten
Früh steht die Sonne bereits hoch am Himmel. Die Luft ist kalt und klar.

War die Luft so auch im Osten, an späten Frühlingsmorgen? Sangen die Vögel dort auch so vielfältig und fleißig? Verursachten die Menschen geschäftige Geräusche, im Osten, damals, zu der Zeit, der die Mutter entstammt?

Jähe Unterbrechung aller Selbstverständlichkeit und vieler Leben, getränkt durch Böses und Verirrung.

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Donnerstag, 1. Mai 2025
Kätzchen
Erschöpft und verschwitzt trifft er am Abend ein. Sie hilft ihm aus der schmutzigen Kluft und er sinkt auf ihr Bett, dem Schlafen nahe.
Sie ordnet seine Säckel und Gewänder, bringt ihm Bier, löscht alle Lichter bis auf eine kleine Wachskerze, legt sich zu ihm und massiert und streicht die Verwundung aus den festen und verspannten Gliedern.

Sie schlafen und lieben sich abwechselnd, und es ist gleichzeitig wie das erste und das tausendste Mal. Er nennt sie Kätzchen, und sie tanzen unendlich den Tanz ihrer Liebe.

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