Freitag, 21. Oktober 2016
Illusion auf Zeit?
Sie hat viel Arbeit, auch manche Sorgen. Manchmal sieht sie ihn, selten wagt sie den Blick in seine Augen. Dann sehen sie sie gutmütig an. Das Feuer schläft.

Sie denkt oft an ihn, es gelingt ihr, ihn nur wenig zu vermissen.

Sie ist allein. Viele Menschen befinden sich in ihrem Leben, niemand mit dieser besonderen Verbindung in ihr ich. Oder ist soetwas ohnehin nur eine Illusion auf Zeit?

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Dienstag, 18. Oktober 2016
ein silberne Nacht
Er kam. Er nahm sie zu sich. Es war nicht ihre beste Nacht, doch in ihren Herzen waren Frieden und Gleichmut, es war eine silberne Nacht.

Er wusste, es würde ihnen nicht guttun, sie wusste es ebenfalls; dennoch blieb er über Nacht. Sie liebten sich, schliefen wenig und schlecht, sie war glücklich.

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Sonntag, 16. Oktober 2016
ein fetter Vollmond
Ein fetter Vollmond flezt sich am Himmel. Alle vorhergehenden Vollmonde hatten sie mit Verzweiflung, Schmerzen, Sehnsucht erfüllt. Dieser konnte ihr wenig anhaben. Sie musste ihn nicht mehr ausblenden, ausschließen.

Sie vermisst ihn; aber sie fürchtet nicht, dass er nicht wiederkommen wird.

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Oberhand
Sie erwacht sehr früh und bleibt noch lange liegen. Einmal huscht sie auf nackten Zehenspitzen zur Feuerstelle und entfacht die Glut.

Ganz zu Anfang, also vor Jahren, hatte er zu ihr gesagt: Im Streit verschwinde ich, auch schon mal wortlos, aber ich komme immer wieder.

In ihr macht sich die Abwesenheit von Angst breit und gewinnt die Oberhand.

Sie rollt sich unter ihren Decken und Kissen hervor und beginnt den Tag. Die Hütte ist wohlig warm, sie lüftet und wirft draußen dem Fuchs etwas Fressen hin. Die Sonne gibt sich geheimnisvoll hinter mehreren Lagen Nebelschwaden und färbt die Welt blassrosa bis apricotfarben. Sie nimmt sich von dem reichen Gemüseangebot aus dem Garten, was sie braucht und geht wieder hinein.

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Samstag, 15. Oktober 2016
Zukunft?
Er sieht sie oft an, er begleitet sie durch den Tag, er entzieht sich nicht. Sie lebt und atmet und spürt ihn.

Ob es eine Zukunft für sie gibt?

Diese Frage hat sie sich schon oft gestellt. Sie hat sie schon oft bejaht und verneint. Seit langem steht sie an einem Punkt, an dem sie es einfach nicht weiß, und es scheint gar keine Bewegung zu geben, in welche Richtung auch immer.

Wobei, sie weiß: es geht voran. Im Verborgenen. Sie weiß, sie muss anerkennen, dass sie ABSOLUT keine Ahnung hat, wohin die Reise sich wenden wird und darüber hinaus sie keine andere Möglichkeit hat als zu warten.

Sie hebt ihr Gesicht dem Tag entgegen und schließt die Augen.

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Freitag, 14. Oktober 2016
Niemandszeit
Sie erwacht in ihrer kuscheligen Schlafhöhle und streckt sich wohlig. Gedanken wandern gemächlich durch ihren Kopf, ohne dass sie sie denkt. Sie liegt eine Weile und sucht den Punkt, an den sie anknüpfen kann. Als er ihr einfällt, ist sie glücklich.

Es ist kalt draußen. Der Fuchs hat eine beträchtliche Wolle entwickelt. Sie schließt das Fenster. In der Feuerstelle ist genügend Glut von gestern, schnell wird es warm in der Hütte. Ihrer Hütte. Ein ruhevoller Ort, den sie in Besitz genommen hat, an dem ihr Schutz und ihr Frieden gesichert sind. Hier hat nur Zutritt, wer gutartig und klar ist.

Sie tut hier und da einen Handgriff und beginnt, den einen oder anderen Gedanken zu denken. Der Tag ist noch nicht da, sie genießt die Zeit bis zu seinem Eintreffen.

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Donnerstag, 13. Oktober 2016
Beginn
Die Nacht verbrachte sie damit, sich immer und immer wieder in seine Arme zu träumen. Ihr Körper schmerzt etwas.

Leicht zerschlagen und glücklich steht sie früh auf für ihr übervolles Tagewerk. Sie freut sich auf seine Blicke, die derzeit so verändert sind.

Bereits kürzlich ging ihr durch den Kopf: Wer hätte das jemals gedacht? Sie zumindest nicht. Davon geträumt hatte sie, ja.

Sie ist gespannt auf die Zukunft. Heute genießt sie erstmal das Jetzt.

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Mittwoch, 12. Oktober 2016
Es war lange her, dass er sich von sich aus angkündigte. Er wartete auf sie, folgte ihr, zwang sie zu sich und schenkte sich ihr.

Sie stellte das Denken ein und überließ sich ihm. Er bestand auf seinem Anspruch und erlaubte ihr keine Bewegung.

Einträchtig lagen sie später beieinander.

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Samstag, 8. Oktober 2016
ein Morgen
Gleich nach dem Aufstehen macht sie sich auf den Weg und wandert in den Tag. Die Sonne sendet kleine Versprechen in die herbstliche, nebelige Luft. Das Universum oder Gott oder was auch immer lässt alles in Geborgenheit versinken - auch sie selbst.

Sie schreitet forsch voran und sammelt die Bilder um sich herum ein und platziert sie in ihrer Seele; fein säuberlich geordnet. Ab und an bückt sie sich und hebt etwas auf und steckt es in ihr Tuch.

Sein Ring steckt an ihrem Finger und begleitet sie und ihr Herz ist ruhig und zufrieden.

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Freitag, 7. Oktober 2016
sie lächelt
Sie erwacht früh und kann gleich mit emsiger Geschäftigkeit starten. Sie fegt und wischt, faltet ihre Wäsche und schiebt Teig in die heiße Glut. In ihrer kleinen Tonne entfacht sie ein Feuer und setzt sich mit heißem Kaffee vor die Hütte.

Es wird bereits kühl. Über ihr glitzern alle Sterne um die Wette. Zufrieden lehnt sie sich mit dem Rücken an die Wand. Ihr Herz ist ruhig, ihr Tag ist ausgefüllt, ihr Finger trägt seinen Ring, ihre Seele genießt seinen Schutz.

,Ich mag es, wenn Du mich anlächelst', hatte er gesagt.

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Donnerstag, 6. Oktober 2016
leben
Sie nutzte die letzten spärlichen Sonnenstrahlen für die letzten Ernte: ein wenig Gemüse, noch ein paar Halme getrocknetes Gras.

Draußen waren einige Menschen unterwegs, sie sammelten Nüsse und Beeren, gruben Moosstücke aus oder hielten einfach ein paar Minuten ihr Gesicht in die Sonne.

Auch ihn sah sie immer wieder. Einmal platzierte er sich demonstrativ auf ihrem Ernteplatz, an dem sie ihr Holz und trockene Äste aufbewahrte. Diesmal lies sie sich gern provozieren. Sie wusste, er würde ihr nichts anhaben. Und er würde sie nicht verlassen.

Ein anderes Mal bedachte er sie mit einem gutmütigen Lächeln, fast milde. Sie fühlte gern seinen Blick. Innerlich seufzte sie. Seine Lippen würden sie leben lassen.

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lächeln
Eine traumlose Nacht liegt hinter ihr. Sie werkelt an Herd und Ofen, versunken in ihre Gedanken. Der erste Kaffee gelingt nicht, so dass sie sich neuen kocht. Der Fuchs liegt in einer Ecke, sie sieht ihn nicht, er gibt immer wieder kleine Brummtöne von sich. Später hört sie ihn raushuschen.

Verborgene Gefühle sind erneut erwacht und begleiten sie über den Tag. Sie lächelt viel und fühlt ihre wachsende Stärke, die größer wird, je mehr sie sich öffnet und darbietet.

Sie streift seinen Ring über ihren Finger, streicht sich durchs Haar so wie er es tat, lächelt und startet den Tag.

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Mittwoch, 5. Oktober 2016
Kein Traum
Er kam, öffnete sich ihr, aß mit ihr, folgte ihr.

Sie redeten, es war friedlich, liebevoll, harmonisch - einig. Würde auch er sich dem Plan des Lebens beugen?

Es war eine Nacht der Liebe, und irgendwann beruhigte sie sich und gab sich ihm hin.

Diesmal fehlen Angst und Beklemmung, als er ging. Kein Traum in der Nacht.

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Montag, 3. Oktober 2016
Winter
Er war nicht da. Sie realisierte, dass sie weit weg entfernt von einem Bergfest war. Sie fragt nichts und denkt nichts, sie fühlt, dass ihr Herz ihm gehört und dass der prächtigste Mann, der reichste Kaiser und der beste Charakter ihm ihr Herz nicht entlocken würde.

Sie fügt sich und wartet auf den Winter.

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Sonntag, 2. Oktober 2016
Bergfest?
Er kam nicht. Sie hatte ihm zwei Nachrichten hinterlassen, auf die er einmal ausweichend, einmal gar nicht reagierte. Ist es das Bergfest? Würde sie es schaffen, endlich den Weg von ihm weg anzutreten?

Noch ist es so, dass sie ihn liebt. Sie ist nicht im Entferntesten in der Lage, irgendjemand anderen in ihre Nähe zu lassen. So ist sie allein. Dabei geht es ihr mehr als gut, ihre Hütte ist vollkommen in Ordnung, Vorratsräume und Schuppen sind voll, die Herbstsonne wärmt ihre strahlende Haut.

Der Fuchs liegt lang ausgestreckt im kurzen Gras vor ihr. Seine Barthaare zittern leicht, seine Flanke bewegt sich gleichmäßig. Frieden und Gleichmut senken sich auf ihr Gemüt, sie ordnet sich der Macht der Dinge unter.

Mag sein, dass sie die Dinge falsch angeht, mag sein, dass ihre Schwächen Vorwürfe verdienen. Mag sein, dass andere Menschen sie unmöglich finden und verurteilen. Sie spürt, dass sie ihren Weg geht und so fügt sie sich in den zähen und schleppenden Ablauf der Zeit.

Bergfest würde bedeuten, dass mehr als zweieinhalb Jahre vor ihr lägen. Bergfest würde Milderung und Hoffnung bedeuten.

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Samstag, 24. September 2016
sie steht still
Er kam nicht. Er sprach nicht, er schrieb nicht.

Ab und an streifte sie sein Blick, das war wohl Zufall oder ließ sich halt nicht vermeiden?

Sie steht still. Es geht ihr nicht schlecht, sie hat keine Schmerzen. Er lässt sie nicht zurückkehren, sie kann noch nicht losgehen. So bleibt sie stehen.

Sein Ring an ihrem Finger. Er würde ihn zurückfordern müssen.

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