Mittwoch, 25. Dezember 2024
Hohe Zeit
Sie erwacht früh aus der Heiligen Nacht. Noch spät hat sie Kochstelle, Töpfe, Krüge und Tisch blitzblank geschrubbt und ist vor dem Schlafengehen aufgebrochen zu einem Gang durch das Geheimnis und die Stille dieser besonderen Finsternis.
Sie feuert an und kocht sich Kaffee, entzündet alle Lichter, hockt sich auf die Bank, dick eingewickelt in wollende Decken und Schals, und taucht ein in die Hohe Zeit.

Als Geschenk an sie beide kommt der Wolf zu ihr, überfällt sie, inszeniert ein Schauspiel von früher, vor so vielen Jahren, und sie leben und lieben es beide, innig und vertraut. Und doch gibt es auch Neues das geschieht, unerwartet eingebettet in geliebte Rituale, sie staunt. Sie beide lachen und spielen wie Kinder, und tragen gleichzeitig Rechnung dem seltenen Glück wie Alte.

Der Wolf deutet - spät, nach vielen Stunden, am Ende des Tages - seine Gedanken und Pläne an. Sie ist unschlüssig und nicht entschieden, ob sie ihm folgen wird.

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