Sonntag, 20. November 2016
Zukunft
Völlig durchnässt kehrt sie zurück. Der Fuchs, der sie begleitet hat, humpelt, scheinbar hat er sich etwas in eine Tatze getreten. Er lässt sie nicht an sich heran.

Schnell schiebt sie das Brot in die heiße Glut, zieht sich die nassen Sachen aus, kocht sich heißen Tee, zündet alle Kerzen an.

Sie wird einfach gar nichts tun. Wie schon so oft.

Mit dem dampfenden Teekrug in der Hand tritt sie vor die Hütte. Suchend gleitet ihr Blick den Horizont entlang.

Wann wird sie eintreffen, die Zukunft?

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Und, wenn sie es einfach versuchen würde? Erneut versuchen, ihn zu verlassen? Sie wehrt sich heftig gegen den Gedanken, sich zu fügen.

Draußen frischt der Herbstwind auf, er jagt Blätter durch die Luft. Der nahe Wald rauscht mächtig und wild.

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der Punkt
Ihre Gedanken und Empfindungen wandern wirr durch ihre Seele und hinterlassen ein schales Gefühl. Sie konnte sie nicht sortieren und ordnen, es war unmöglich. War es der Moment, zu dem sie erneut damit konfrontiert wurde, dass er sie doch nicht liebte, nicht lieben konnte?

Sie ist allein. Der Platz in ihrer Nähe ist frei; wenn ihn jemand anderes besetzte, verließe sie ihn. Würde sie ihn verlassen?

Eins ist jedenfalls klar. Sie verließ ihn nicht aus dem Grund nicht, weil kein anderer da war. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass wenn sie jemand anderen finden würde, der an ihrer Seite sein würde, sie gedanklich an der Vergangenheit mit ihm klebenbleiben würde.

Sie musste also weiterhin stehenbleiben. Seinen Ring tragen. Ob er sie liebte oder nicht.

Wie oft war sie an diesem Punkt schon gewesen?

Sie macht sich fertig für eine kleine Wandertour. Auf der Truhe steht der fertige Brotteig, ihn wird sie nach ihrer Rückkehr in die Glut schieben und lecker knusprig backen. Sie streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzt.

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