Sonntag, 2. Oktober 2016
Bergfest?
Er kam nicht. Sie hatte ihm zwei Nachrichten hinterlassen, auf die er einmal ausweichend, einmal gar nicht reagierte. Ist es das Bergfest? Würde sie es schaffen, endlich den Weg von ihm weg anzutreten?

Noch ist es so, dass sie ihn liebt. Sie ist nicht im Entferntesten in der Lage, irgendjemand anderen in ihre Nähe zu lassen. So ist sie allein. Dabei geht es ihr mehr als gut, ihre Hütte ist vollkommen in Ordnung, Vorratsräume und Schuppen sind voll, die Herbstsonne wärmt ihre strahlende Haut.

Der Fuchs liegt lang ausgestreckt im kurzen Gras vor ihr. Seine Barthaare zittern leicht, seine Flanke bewegt sich gleichmäßig. Frieden und Gleichmut senken sich auf ihr Gemüt, sie ordnet sich der Macht der Dinge unter.

Mag sein, dass sie die Dinge falsch angeht, mag sein, dass ihre Schwächen Vorwürfe verdienen. Mag sein, dass andere Menschen sie unmöglich finden und verurteilen. Sie spürt, dass sie ihren Weg geht und so fügt sie sich in den zähen und schleppenden Ablauf der Zeit.

Bergfest würde bedeuten, dass mehr als zweieinhalb Jahre vor ihr lägen. Bergfest würde Milderung und Hoffnung bedeuten.

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