Sonntag, 10. Juli 2016
Schufterei
Den ganzen Morgen bis in den frühen Nachmittag schuftete sie im Garten. Am anstrengendsten war das Umgraben, die Erde war trocken und hart. Endlich hatte sie das vorgesehene Stück Land vorbereitet und setzte die vorgezogenen Kräuter ein. Ein paar Vergissmeinnicht dazu, die sie vom letzten Spaziergang mitgebracht hatte.

Nach dem Mittag wurde es unerträglich heiß, sie musste viele Pausen machen, doch sie ließ sich nicht abbringen und ruhte erst, als alles gepflanzt und gewässert war. Ihr Haar war feuchtgeschwitzt, die Finger und Füße von Lehm verklebt. Sie erschrak, als sie sah, wie sehr ihr Rücken verbrannt war.

Er kam und trug kühlende Heilerde auf ihre verbrannte Haut auf. Sie war glücklich und ruhig und küsste ihn tausendmal.

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Sie willigt ein
Sie sitzt vor ihrer Hütte, friedlich, zufrieden, ausgeglichen, mit ihm in ihrem Herzen, in einer der hinteren Ecken, zurückgezogen, still, fest.

In dieser Nacht hat sie lange geschlafen. Sie hat den Gedanken von gestern "überschlafen" und nimmt ihn erneut an. Er ist ihr Mann, in diesem Moment, völlig unabhängig davon, ob er anwesend ist, sie "zurück"liebt, sie überhaupt liebt, ihr etwas gibt. Sie liebt ihn, ob er da ist oder nicht. So ist es und alles andere wäre gelogen.

Sie lehnt sich nicht auf und fügt sich in den Ablauf der Dinge. Heute wird sie ihr Kräuterbeet erweitern.

Ein Insekt saust heran, stoppt unvermittelt direkt vor ihr, verharrt summend in der Luft, scheint sie anzusehen, gibt seine Botschaft ab und verschwindet rasant im Nichts.

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