Liebesgeschichte eines Wolfs und einer Katze

Sie hat kein Ziel. Ist das nicht auch etwas Gutes? So hat sie keinen Druck, keine Verpflichtung, kein Korsett. Sie ist an ihrem Ort, Holz und Nahrung sind ausreichend vorhanden. Sie verrichtet ihr Tagewerk. Ohne Ziel.

Später wird immer noch genügend Zeit sein, ein Ziel zu verfolgen. Jetzt nicht.

Sie verzichtet darauf, einen Plan zu haben und wartet. Aber nun wartet sie gern, und sie fragt sich nicht, worauf.

Sie sitzt vor ihrer Hütte. Sie trägt das Schmuckstück um den Hals, das er ihr dagelassen hat. Sie wartet. Sie hat keine Ahnung, worauf sie wartet.

Der Wind geht über sie hin und lässt sie unbehelligt, als wolle er sie nicht stören. Der Fuchs liegt in einiger Entfernung ausgestreckt in der Sonne. Sind seine Augen nur halb geschlossen?

Sie wendet selbst ihr Gesicht der Wärme entgegen und reckt ihr Kinn. Ruhe überkommt sie. Mag sie warten, so lange es sein soll.