Samstag, 23. Mai 2015
Heute
würde sie nicht weitergehen. Sie liegt auf dem Rücken und sieht in den Himmel. Vögel machen einen gleichmäßigen, sinnlos scheinenden Radau. Der Wind gibt sich Mühe, besonders vorsichtig ihre Haut zu streicheln.

Sie bemerkt, dass sie alleine ist. Dass sie sich alleine fühlt. Vor lauter Anstrengung war ihr das die ganze bisherige Reise über nicht aufgefallen. Heute, jetzt, fühlt sie sich allein.

Sie fasst den Plan, erst den Ort zu finden, an den sie gehen wird. Dabei fällt ihr auf, dass ihre Beweggründe für diesen Plan rationaler Natur sind. Sie lächelt in sich hinein. Das wird wohl nichts werden, denkt sie und lacht.

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ich freue mich schon
auf Dein Gesicht (auch wenn ich es nicht sehen werde), wenn Du diese Zeilen lesen wirst. Denn es ist klar, dass ich sie Dir irgendwann offenlegen werde. Nur der Zeitpunkt dafür ist noch nicht da.

Und ich bin wirklich unendlich glücklich darüber, dass ich Dir noch vorlesen konnte, was mir soo am Herzen lag. Das war ein schöner Moment, der mein Inneres noch etwas heller strahlen lies, als es ohnehin schon ist.

Und ich bin sehr glücklich darüber, emotional zu sein.

Und hier und jetzt kann ich es ja sagen. Immer noch liebe ich Dich. Es existiert eine Vorstellung von der Zeit, in der ich Dich nicht mehr lieben werde; jedenfalls nicht mehr so, wie ich Dich liebte. Man beachte die Vergangenheitsform. Vielleicht ist es schon so weit?

Ich habe keine Eile.

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Das hat jetzt lang gedauert
wobei "lang" ja relativ ist. Seit 306 Tagen bin ich hier. Das ist kein Jahr.

Und es war ein schönes Jahr. Ich habe so viel erhalten und so viel gelebt. Ich habe mich entwickelt, das war schmerzhaft, aber absolut richtig.

Und eins ist genauso, wie es mir mein Bauchgefühl sagte: Die Hormone sind weg und der ungetrübte Blick gibt frei, was vorher nur eine Ahnung war: Es war ein Traum. Ein Traum von Liebe und großer Sehnsucht und Ankommen. Die Realität ist: Du bist vielleicht ein Rohdiamant, der - vom Leben geschliffen - vielleicht noch werden kann. Mit großer Liebesfähigkeit und Sehnsucht. Ich wünsche es Dir, dass es "wird" bei Dir.

Du hast mir sehr geholfen und mir riesige Geschenke gemacht, die ich brauchte und die mir meine Richtung gezeigt haben. An meiner Seite ist Dein Platz jedoch nicht.

Ohne Reue oder Anklage: Gut, dass ich nicht zu Dir gegangen bin. So war es richtig.

Und gut, dass ich nicht bei ihm geblieben bin. Auch das war richtig.

Ich bin fast fünfzig und sehr dankbar für das letzte Jahr. Ich hatte diese Entwicklung ABSOLUT nicht erwartet und bin tief dankbar, dass es sie gab. Ich fühle mich wie ein junges Mädchen und meine Sorge, alt zu werden, ist verschwunden. Denn wenn dieses möglich war, dann wird auch alles andere möglich sein. Mit sechszig und siebzig und wie lang es eben geht.

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